Pfarrer Siegfried Welsch hat es schriftlich: Die Pressecker Dreifaltigkeitskirche ist ein Denkmal von nationaler Bedeutung. Damit ist nun eine Sanierung des Gotteshauses möglich, die - knapp kalkuliert - 1,5 Millionen Euro kosten wird.
Der Generalkonservator der Bayerischen Landesanstalt für Denkmalpflege, Mathias Pfeil, resümiert in seiner sechsseitigen Expertise über die ehemalige Wehrkirche: "Die Voraussetzungen für eine Antragstellung bei Fördermitteln, die ,nationale Bedeutung‘ fordern, sind ... gegeben."
Die Bayerische Landeskirche hat damit auch die sonst übliche Förderkulisse umgekehrt und wird zwei Drittel der Kosten übernehmen. Der Kirchengemeinde bleibt damit noch ein Drittel, das sie durch weitere Zuwendungen auf letztendlich 250 000 Euro zu reduzieren hofft.
Am Gebäude muss außen insbesondere am Turm etwas getan werden. Dessen Süd-West-Seite wurde im vergangenen Herbst bereits mit einem Netz versehen, damit niemand durch herabfallende Teile zu Schaden kommt. Und an der Turmuhr wird sich demnächst entscheiden, wer stärker ist: Der große Zeiger oder die Rotbuche, die sich am Rand des Zifferblatts angesiedelt hat.
Der besondere "Wert" der Pressecker Kirche besteht in der Deckenbemalung und ihren Fresken. Erbaut beziehungsweise fertiggestellt im Jahr 1513 unter Verwendung von Mauerteilen aus dem 13. Jahrhundert, wurde der Chorraum mit Fresken versehen - Wandgemälden aus Kaseinfarben. Die ältesten Fresken stammen aus den Jahren 1512 und 1517. Das fast fünf Meter hohe Bildnis des heiligen Christophorus und daneben die Kreuzesabnahme, der zerreißende Vorhang im Tempel und die Beweinung des Herrn.
Die Fresken waren eine zeitlang weiß übertüncht gewesen und wurden im Zuge der letzten Renovierung 1947 wieder freigelegt. Der oder die Maler sind nicht bekannt, stammten aber wahrscheinlich aus der Region. 1648, nach den Wirren des 30-jährigen Krieges, wurde die gesamte Decke der Kirche mit Gemälden versehen, die später ebenfalls übertüncht und bis 1947 im Verborgenen blieben.
In Auftrag gegeben wurden die Gemälde vom damaligen Herrschergeschlecht der Wildensteiner, Maler war der Kulmbacher Friedrich Schmidt, der im Langhaus - in dem die Gemeinde sitzt - die biblische Geschichte in vielen kunstvollen Bildern erzählte. "Damit wurde den Menschen, die damals in der Regel ja nicht lesen und schreiben konnten, alles erzählt", erläutert Pfarrer Welsch den Zweck solch üppiger Bemalungen. Im Chorraum veranschaulichen die Malereien an der Decke grob die Geschichte der Kirche.
Die spätgotische Deckenkonstruktion ist ein sogenanntes Sichkappen-Tonnengewölbe. Es besteht aus je nach Position individuell zugeschnittenen Brettern, die auf einer Rahmenkonstruktion an den Wänden befestigt sind. Sowohl die Bretter als auch die Rahmen sind in einem noch reichlich guten Zustand. Schwachstellen gibt es allerdings an den unteren Enden der Rahmenkonstruktion, wo diese an die Mauern stößt, erklärt Martina Schwarz. Die Kulmbacher Diplomingenieurin und Architektin mit Schwerpunkt Denkmalpflege ist mit der Sanierung der Kirche betraut. Durch das Projekt solle nichts aufgehübscht oder erneuert werden, sagt Martina Schwarz. Es solle lediglich der augenblickliche Zustand gesichert werden, "im jetzigen Erscheinungsbild mit all der Patina".
Außen bleibt der Putz am Kirchenschiff wie er ist, am Turm muss er allerdings zum Teil erneuert werden, dort wo er bereits abgeblättert ist. Stabilisiert werden aber die Ecksteine, insbesondere am Turm und an den Mauerstützen an der Südwestseite des Langhauses.
Sehr aufwändig wird die Stabilisierung des Rahmens für die prächtig bemalte Decke. Hierfür braucht man einen ausgewiesenen Spezialisten. Die bemalten Bretter müssen abgenommen werden, so dass die Rahmen wieder in einen stabilen Zustand gebracht werden können. Allein für das Gerüst sind im Kostenplan 100.000 Euro vorgesehen.
Bei der jetzigen Instandhaltung geht es nur um das Gebäude selbst. Die "Möblierung", also die Bänke bis hin zum Altar, sind davon nicht betroffen. Hier wird nur ausgebessert, was kaputt ist, wie manche Türchen zu den Sitzreihen. Erneuert werden allerdings die Heizungsstrahler unter den Bänken.
Die Arbeiten beginnen frühestens in vier Jahren. Zwei Jahre kalkuliert Architektin Schwarz für die genaue Planung und konkrete Bestandsaufnahme samt Kalkulation und Suche nach geeigneten Handwerkern. Zwei weitere Jahre werden dann für die Finanzierung vergehen, die auf mehrere Schultern verteilt sein wird. Die vier Jahre will Pfarrer Welsch aber auch dazu nutzen, den finanziellen Eigenanteil der Kirchengemeinde aufzubauen durch Spenden, aber auch verschiedene Benefizveranstaltungen zugunsten des "Denkmals von nationaler Bedeutung" in Presseck.
Der Generalkonservator der Bayerischen Landesanstalt für Denkmalpflege, Mathias Pfeil, resümiert in seiner sechsseitigen Expertise über die ehemalige Wehrkirche: "Die Voraussetzungen für eine Antragstellung bei Fördermitteln, die ,nationale Bedeutung‘ fordern, sind ... gegeben."
Landeskirche übernimmt zwei Drittel der Kosten
Die Bayerische Landeskirche hat damit auch die sonst übliche Förderkulisse umgekehrt und wird zwei Drittel der Kosten übernehmen. Der Kirchengemeinde bleibt damit noch ein Drittel, das sie durch weitere Zuwendungen auf letztendlich 250 000 Euro zu reduzieren hofft.
Am Gebäude muss außen insbesondere am Turm etwas getan werden. Dessen Süd-West-Seite wurde im vergangenen Herbst bereits mit einem Netz versehen, damit niemand durch herabfallende Teile zu Schaden kommt. Und an der Turmuhr wird sich demnächst entscheiden, wer stärker ist: Der große Zeiger oder die Rotbuche, die sich am Rand des Zifferblatts angesiedelt hat.
Mauerteile aus dem 13. Jahrhundert
Der besondere "Wert" der Pressecker Kirche besteht in der Deckenbemalung und ihren Fresken. Erbaut beziehungsweise fertiggestellt im Jahr 1513 unter Verwendung von Mauerteilen aus dem 13. Jahrhundert, wurde der Chorraum mit Fresken versehen - Wandgemälden aus Kaseinfarben. Die ältesten Fresken stammen aus den Jahren 1512 und 1517. Das fast fünf Meter hohe Bildnis des heiligen Christophorus und daneben die Kreuzesabnahme, der zerreißende Vorhang im Tempel und die Beweinung des Herrn.
Die Fresken waren eine zeitlang weiß übertüncht gewesen und wurden im Zuge der letzten Renovierung 1947 wieder freigelegt. Der oder die Maler sind nicht bekannt, stammten aber wahrscheinlich aus der Region. 1648, nach den Wirren des 30-jährigen Krieges, wurde die gesamte Decke der Kirche mit Gemälden versehen, die später ebenfalls übertüncht und bis 1947 im Verborgenen blieben.
Biblische Geschichte in kunstvollen Bildern
In Auftrag gegeben wurden die Gemälde vom damaligen Herrschergeschlecht der Wildensteiner, Maler war der Kulmbacher Friedrich Schmidt, der im Langhaus - in dem die Gemeinde sitzt - die biblische Geschichte in vielen kunstvollen Bildern erzählte. "Damit wurde den Menschen, die damals in der Regel ja nicht lesen und schreiben konnten, alles erzählt", erläutert Pfarrer Welsch den Zweck solch üppiger Bemalungen. Im Chorraum veranschaulichen die Malereien an der Decke grob die Geschichte der Kirche.
Die spätgotische Deckenkonstruktion ist ein sogenanntes Sichkappen-Tonnengewölbe. Es besteht aus je nach Position individuell zugeschnittenen Brettern, die auf einer Rahmenkonstruktion an den Wänden befestigt sind. Sowohl die Bretter als auch die Rahmen sind in einem noch reichlich guten Zustand. Schwachstellen gibt es allerdings an den unteren Enden der Rahmenkonstruktion, wo diese an die Mauern stößt, erklärt Martina Schwarz. Die Kulmbacher Diplomingenieurin und Architektin mit Schwerpunkt Denkmalpflege ist mit der Sanierung der Kirche betraut. Durch das Projekt solle nichts aufgehübscht oder erneuert werden, sagt Martina Schwarz. Es solle lediglich der augenblickliche Zustand gesichert werden, "im jetzigen Erscheinungsbild mit all der Patina".
Gerüst allein verschlingt 100.000 Euro
Außen bleibt der Putz am Kirchenschiff wie er ist, am Turm muss er allerdings zum Teil erneuert werden, dort wo er bereits abgeblättert ist. Stabilisiert werden aber die Ecksteine, insbesondere am Turm und an den Mauerstützen an der Südwestseite des Langhauses.
Sehr aufwändig wird die Stabilisierung des Rahmens für die prächtig bemalte Decke. Hierfür braucht man einen ausgewiesenen Spezialisten. Die bemalten Bretter müssen abgenommen werden, so dass die Rahmen wieder in einen stabilen Zustand gebracht werden können. Allein für das Gerüst sind im Kostenplan 100.000 Euro vorgesehen.
Bei der jetzigen Instandhaltung geht es nur um das Gebäude selbst. Die "Möblierung", also die Bänke bis hin zum Altar, sind davon nicht betroffen. Hier wird nur ausgebessert, was kaputt ist, wie manche Türchen zu den Sitzreihen. Erneuert werden allerdings die Heizungsstrahler unter den Bänken.
Die Arbeiten beginnen frühestens in vier Jahren. Zwei Jahre kalkuliert Architektin Schwarz für die genaue Planung und konkrete Bestandsaufnahme samt Kalkulation und Suche nach geeigneten Handwerkern. Zwei weitere Jahre werden dann für die Finanzierung vergehen, die auf mehrere Schultern verteilt sein wird. Die vier Jahre will Pfarrer Welsch aber auch dazu nutzen, den finanziellen Eigenanteil der Kirchengemeinde aufzubauen durch Spenden, aber auch verschiedene Benefizveranstaltungen zugunsten des "Denkmals von nationaler Bedeutung" in Presseck.