Die Darlehensaufnahme sei mit dem Landratsamt vorbesprochen worden und genehmigungsfähig, so Geschäftsstellenleiter und Kämmerer Frank Wunner in der Sitzung, da damit Pflichtaufgaben der Kommune - Straßensanierungen, Breitbandversorgung und Beseitigung von Industriebrachen - finanziert werden. In den Haushalt eingestellt wurden unter anderem erste 80 000 Euro für die anstehende Sanierung des Schulhauses. Dadurch wird die Verschuldung von aktuell 927 000 Euro auf 1,37 Millionen Euro steigen, die Pro-Kopfverschuldung von 498 Euro auf 744 Euro.

Der Gesamthaushalt der Gemeinde über Millionen Euro schließt im Verwaltungshaushalt mit 2 962 073 Euro (plus 100 000 Euro gegenüber 2017) und im Vermögenshaushalt mit 2 055 918 Euro (plus 10 000 Euro). Unverändert bleiben die Hebesätze für Grundsteuer A bei 380 v. H. (erwartet: 36 000 Euro), B bei 360 v. H. (erwartet 111 800 Euro) und Gewerbesteuer bei 330 v. H. (erwartet 230 000 Euro, 60 000 Euro weniger als im Vorjahr). Auf 753 000 Euro inzwischen gestiegen ist der Gemeindeanteil aus der Einkommensteuer der Pressecker Bürger.

Für die SPD-Fraktion wertete Gerd Leinfelder vor allem diesen Eigenanteil der Bürger als positives Zeichen für die Kommune; ebenso, dass das relativ große Schulhaus durch die notwendig gewordene Erweiterung der Kinderbetreuung mit benutzt werden kann. Gleichzeitig wies er aber darauf hin, dass man in Anbetracht großer Maßnahmen auch die kleineren Anliegen nicht vergessen möge.

Für die CSU-Fraktion legte Raimund Graß besonderen Wert darauf, dass die Pressecker Straßen weiter saniert werden, dass das Schulhaus hoffentlich ab 2019 saniert werden könne ("das hat für uns oberste Priorität") und man sich der Industriebrachen im Ort weiter annehme. Gleichzeitig dankte er allen Gemeinderäten für die gute Zusammenarbeit aller Fraktionen "trotz mancher unterschiedlicher Ansichten."

Dem schloss sich, wie auch Leinfelder, für die Freien Wähler Helmut Leipold an. Insbesondere sah er es als positiv an, dass Presseck wieder einen genehmigungsfähigen Haushalt aufstellen könne und nun auch in der Lage sei, die Straßen Stück für Stück sanieren zu können.

An größeren Ausgaben sieht der Pressecker Haushalt vor: 95 000 Euro für den Winterdienst, 300 000 für die Sanierung von Straßen, 105 000 Euro als erste Marge für eine neues Tanklöschfahrzeug in Presseck (Gesamtkosten 360 000 Euro), 80 000 für die Sanierung des Schulhauses (in den beiden Folgejahren aber jeweils 1,6 Millionen Euro), 12 000 Euro für die Planung des Marktplatzes, 451 000 Euro für die Breitbanderschließung, 390 000 Euro für die Beseitigung von Industriebrachen. Erwartet werden 994 000 Euro an Schlüsselzuweisungen, 46 000 Einkommensteuerersatzleistungen, 68 000 Euro Gewerbesteuerzulage. Die Kreisumlage ist mit 739 000 Euro angesetzt. Die Zuführung vom Verwaltungs- in den Vermögenshaushalt beträgt 193 000 Euro.

Für mögliche vorgezogene Tilgungen von bestehenden Darlehen lagen der Kämmerei noch keine Rückmeldungen aller betroffenen Banken vor. In der Sitzung beschloss der Gemeinderat zudem die Kostenübernahme (955 Euro) für die Instandhaltung des Kriegerdenkmals in Elbersreuth, um das sich die dortige Feuerwehr ansonsten kümmert.

In nichtöffentlicher Sitzung beschäftigte sich der Gemeinderat mit der Formulierung eines Schreibens an die betroffenen Reichenbacher Bürger, das in den nächsten Tagen versandt wird. In der Bürgerversammlung vergangene Woche war nämlich, wie berichtet, einmütig beschlossen worden, wie und von wem die inzwischen maroden Wege auf dem dortigen Friedhof wieder instand gesetzt werden sollen. Für die Hauptwege ist die Gemeinde als Betreiber des Friedhofs zuständig. Die Plattenwegen jeweils links und vor den jeweiligen Grabstätten sanieren die Betroffenen selbst beziehungsweise auf deren Kosten.