Es hört sich verrückt an: Discjockeys werden sogar aus den USA und den Niederlanden eingeflogen, vom Flughafen Nürnberg mit dem Auto ins Thurnauer Land chauffiert. Und weil sie über Nacht in der Region bleiben, werden für sie und die Crewmitglieder gleich noch 35 Hotelzimmer reserviert.
Bei Alladorf
Bei der "Party im Nirgendwo" (PIN), die in diesem Jahr auf einem 50 000 Quadratmeter großen Areal zwischen Alladorf und dem Wonseeser Ortsteil Kleinhül über die Bühne geht, ist das Realität. Diese erreicht 2018 (24. bis 26. August) eine neue Dimension. "Wir präsentieren nicht wie bisher an einem Tag, sondern das ganze Wochenende über feinste Elektromusik. So erhalten wir Festivalcharakter", sagt PIN-Mitbegründer Jonas Hübsch, der die Fete diesmal mit dem Bayreuther Kevin Bauer organisiert.
Größer, teurer, zeitintensiver
Die Veranstaltung auszubauen, sei eine schwere Entscheidung gewesen, sagt Hübsch, der im Thurnauer Ortsteil Menchau wohnt. Schwierig auch deshalb, weil es erhebliche Mehrkosten verursacht und das finanzielle Wagnis groß ist. Weit über 100 000 Euro kostet die Durchführung, wobei Hübsch sich sicher ist, dass kein Gewinn abfallen wird. "Wir haben sogar ein finanzielles Minus eingeplant. Wir investieren in die Zukunft, wollen die Party im Nirgendwo auf eine neue Stufe bringen, sie als feste Marke etablieren", sagt der 23-Jährige, der ein festes Ziel hat: "Wir wollen die fetteste Elektro-Fete des Jahres in Oberfranken schmeißen."
"Eine Lebenseinstellung"
Für Hübsch selbst ist PIN kein reines Hobby mehr, "sondern eine Lebenseinstellung geworden", für die er nicht nur viel Geld, sondern vor allem auch Zeit opfert. Das ganze Jahr über plant er das Großereignis. 35 DJs wurden gebucht ("Mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr"), darunter Stars der Szene wie der Amerikaner Crankdat,Tony Junior oder auch Newcomer Brooks aus den Niederlanden, der unter anderem mit einem Remix des Songs "Scared To Be Lonely" von Martin Garrix & Dua Lipa erfolgreich ist. Die bekanntesten Teilnehmer aus Deutschland sind wohl die "Ostblockschlampen".
"Wie in der Allianz-Arena"
Neben der Hauptbühne wird es 2018 auch eine Techno-Bühne geben. Beim Aufbau setzen die Veranstalter auf Fachfirmen, die etwa für den Bühnenaufbau oder auch die Technik sorgen. Hübsch: "Es wird alles professioneller." Die Besucher werden das zu spüren bekommen. Auch beim Zahlen an den Getränke- und Versorgungsständen. Denn das wird bargeldlos über die Bühne gehen. "Wir haben ein voll digitales Zahlungssystem, das mit dem der Allianz-Arena in München vergleichbar ist", sagt Hübsch.
Campingplatz wird eingerichtet
Damit die Besucher übernachten können, wird ein Campingplatz eingerichtet. 340 Meter Wasserleitungen werden verlegt. Die Camper können sogar duschen können "Wir stellen nicht nur Toilettencontainer, sondern auch Duschcontainer auf", sagt Hübsch, nach dessen Worten schon 700 Campingplätze reserviert sind. Termin Die "Party im Nirgendwo" findet vom 24. bis 26. August im Thurnauer Oberland statt.
40-Security-Kräfte
Damit alles ordnungsgemäß über die Bühne geht, sind wieder viele Feuerwehr- und Rettungskräfte im Einsatz. Stolze 40-Security-Mitarbeiter werden Kontrollen durchführen.
Bis zu 7000 Besucher können das Festival an den zwei Tagen besuchen. Seit Monaten werden auf der neu gestalteten Internetseite (www.pin-festival.com) nicht nur Tickets, sondern auch Fan-Artikel angeboten: T-Shirts, Sonnenbrillen, aber auch kleine Rucksäcke mit dem PIN-Logo. Jonas Hübsch: "Das gehört zu einem richtigen Festival dazu."
Videos aus den Vorjahren
Videos von den Partys 2016/2017 sowie eine Vorschau auf 2018 auf https://bit.ly/2HOdkBn
Ablauf Auftakt des Musikprogramms ist am Freitag, 24. August, um 15 Uhr, der letzte DJ steht dann am Sonntag von 4.30 bis 6 Uhr auf der Bühne. Vorverkauf Karten für das Festival und Infos gibt es unter www.pin-festival.com. Die Tageskarte kostet 19,95 Euro, das Wochenendticket einschließlich Campingplatz-Nutzung 49,95 Euro.