Für das jüngste Kind des Diakonievereins Neuenmarkt-Wirsberg-Trebgast-Harsdorf waren die 55 300 Euro von der Glücksspirale wie ein Sechser im Lotto. Nach der Spende ist die Finanzierung der Tagespflegeeinrichtung gesichert. Das Geld wurde zweckgebunden für die Anschaffung eines Kleinbusses und für die Inneneinrichtung verwendet.
Geschäftsführer Angelo Henninger ist vor allem dem Diakonischen Werk in Nürnberg dankbar: "Wir sind dort sehr kompetent beraten worden. Die Unterstützung erfolgte unter einem hohen zeitlichen Druck, weil die erste Ablehnung vom Deutschen Hilfswerk nicht nur überraschend kam, sondern auch kommentarlos, was es noch nie gegeben hatte", so Henninger, der die neue Einrichtung nicht als Tagespflege, sondern als einen Seniorentreff sehen möchte.
Ein großer Gewinn
Auch Stationsleiterin Margit Weinlein und Pfarrer Peter Ahrens freuten sich riesig über die gute Nachricht. "Die ursprüngliche erhoffte Förderung hatte das Deutsche Hilfswerk abgelehnt, weil die Zuschüsse allgemein gekürzt wurden, aber das Diakonische Werk in Nürnberg ließ uns wissen, dass sie unseren Antrag an die Glücksspirale weitergeben habe. Jetzt haben wir den positiven Bescheid bekommen", so Weinlein.
Pfarrer Peter Ahrens sprach von einem großen Gewinn. "Damit können wir jetzt auch ein wenig durchschnaufen." Auf Spenden sei der örtliche Diakonieverein aber auch in Zukunft angewiesen.
Noch nicht voll ausgelastet
Was den bisherigen Betrieb der Einrichtung im früheren Gasthof "Zum Unteren Wirt" angeht, ließ Margit Weinlein wissen, dass die Tagespflege noch nicht zu 100 Prozent ausgelastet ist.
"Wir haben noch freie Plätze. Aber es war gut, dass wir mit weniger Gästen begonnen haben, weil alles noch neu war und von der Organisation noch das eine oder andere geregelt werden musste."
Am Samstag, 8. September, finde ein Tag der offenen Tür statt. Wer darüber hinaus an einem Schnuppertag interessiert sei, könne sich jederzeit unter den Telefonnummern 09227/ 9887 oder 9888 an die Stationsleitung wenden.
Für Margit Weinlein ist die Organisation in der Tagespflege Neuland. Doch sie ist begeistert: "Es ist toll, wenn man sieht, wie sich unsere Besucher bereits seit den ersten Tagen verändert haben. Am Anfang war ein wenig Scheu da, jetzt haben sich schon kleine Gruppen gebildet und die Angehörigen erzählen uns, wie aufgeschlossen unsere Besucher zu Hause auftreten und plötzlich wieder erzählen und sich mitteilen. Sie nehmen wieder am Geschehen der Familie teil."
Nur positive Erfahrungen
Marion Schoefer war bisher nur in der Altenpflege tätig und absolvierte für die Einrichtung in Hegnabrunn eine Weiterbildung zur gerontopsychiatrischen Pflege und Betreuung. "Ich habe nur positive Eindrücke bekommen. Unsere Besucher gewöhnen sich richtig gut ein, man merkt, dass es ihnen Spaß macht. Sie sind den ganzen Tag beschäftigt und kommen nach dem gemeinsamen Mittagessen auch zur Ruhe."