Der erste Eindruck ist positiv: Hell und freundlich ist die neue Tiefgarage unter dem EKU-Platz, die seit dem vergangenen Wochenende wieder uneingeschränkt zur Verfügung steht. Auffällig ist: Die einzelnen Parkplätze sind großzügig dimensioniert, so dass man auch aus breiter gebauten Autos bequem mit Platz zum Nachbarn aussteigen kann.
Kein Vergleich zu früher: Vor der Sanierung war gefühlt die Hälfte aller Stellplätze von den Stabilisierungsstützen blockiert, die aufgrund statischer Probleme notwendig geworden waren. 2,75 Meter ist jeder Parkplatz jetzt breit, früher waren es nur 2,50 Meter, nahe der Stützpfeiler sogar nur 2,25 Meter.
Die augenfälligste Veränderung ist jedoch der Durchstich, der die beiden Tiefgaragen unter dem EKU-Platz und der Stadthalle verbindet. Das macht die Parkplatzsuche in der Innenstadt unkomplizierter. Insbesondere die Besucher von Veranstaltungen in der Dr.-Stammberger-Halle dürfte diese Neuerung freuen: Sie können nun auch bei Regen trockenen Fußes von der EKU-Platz-Tiefgarage in die Stadthalle gelangen.
Die Rampe, die die beiden Tiefgaragen verbindet, hat es allerdings in sich: Sie ist mit 15 Prozent Gefälle vergleichsweise steil und hat die Planer und die ausführenden Firmen vor eine große Herausforderung gestellt.
Zwei Hürden musten genommen werden, erläuter der Leiter der städtischen Tiefbauabteilung, Ingo Wolfgramm, auf Nachfrage unserer Zeitung. "Oberhalb des Durchstichs, über dem tiefsten Punkt, sitzt der Stauraumkanal der Stadtwerke." Der Stauraumkanal ist ein Abwasserbauwerk, in dem bei Starkregen das Zuviel an Wasser gesammelt und gedrosselt nach und nach an das Kanalsystem abgegeben wird.
"Der Knackpunkt war nicht die Tiefe der Baugrube an sich, sondern die räumliche Enge", erläutert Wolfgramm. "Man musste bergmännisch unter den bestehenden Kanälen durchbauen, dabei viel mit kleinen Maschinen und in Handarbeit arbeiten, und das während des laufenden Betriebs."
Zu berücksichtigen waren auch der neben dem Stauraumkanal liegende verrohrte Kohlenbach, der allerdings etwas höher liegt, und viele querende Leitungen, beispielsweise Breitband-Glasfaserkabel, unter denen sich die Bautrupps hindurchgraben mussten.
Der Höhenunterschied zwischen den beiden Tiefgaragen-Parkflächen wird durch die Rampe überwunden: Viel Platz stand dafür nicht zur Verfügung, "aber es ist alles richtlinienkonform", betont Ingo Wolfgramm. "Die Kulmbacher werden sich sicher schnell daran gewöhnen."
Zum Vergleich: Im Parkhaus Basteigasse sei der Knick wesentlich größer und steiler in den Rampen. Außerdem sei die Kuppe in der neuen Tiefgarage ausgerundet und nicht so scharf wie in der Basteigasse.
Am tiefsten Punkt des Durchstichs befindet sich eine Abflussrinne. Zwar gelangt kein Regenwasser in die Tiefgarage, doch die Rinne sei dafür da, Tropfwasser von den Autos aufzufangen und abzuleiten.
Relativ steil ist auch die Ein- und Ausfahrt zum Kreisel Sutte/Webergasse, jedoch um einiges flacher als der Durchstich. Probleme mit Eis und Schnee im Winter haben die Nutzer nicht zu befürchten: Die Fahrbahn ist durch die Glaseinhausung komplett überdacht. Zusätzlich wurde in den Beton eine Rampenheizung eingebaut, die bei Frost aktiv wird. Glatteis wird also sicher nicht zum Problem.
Keine Freude an der neuen Tiefgarage dürfte nur eine Gruppe von Autofahrern haben: Tuning-Fans, die ihren fahrbaren Untersatz bis an die Grenze des vom TÜV Erlaubten tieferlegen. "Bei steilen Rampen kann es da schon kritisch werden", weiß die aus Mainleus stammende Hobby-Tunerin Jessica Losert. Worin liegt die Gefahr? "Wenn man nur acht Zentimeter Bodenfreiheit hat, kann das Auto beim Aufsetzen auf der Geraden aufschleifen." Beschädigungen riskiert man dann vor allem an den Stoßstangen, eventuell auch am Katalysator und Auspuff oder am Getriebe. "Als Tuning-Fan weiß man das aber normalerweise und fährt dann mit seinem Auto nicht unbedingt in solche Garagen", so die 19-Jährige.
Insgesamt stehen in der neuen Tiefgarage 128 extrabreite Parkplätze zur Verfügung. Oben auf dem Parkdeck gibt es noch einmal 100 Stellplätze. Unter der Stadthalle weitere 126, die irgendwann auch noch eine Schönheitskur bekommen sollen. "An der Stellplatzbreite können wir wegen des bestehenden Stützensystems dort nichts ändern, aber wir wollen auch dieses Parkhaus optisch aufhübschen."
Heller und freundlicher soll es also auch unter der Stadthalle in absehbarer Zeit werden. Dazu trägt neben Beleuchtung und heller Wandfarbe auch die bereits in der neuen Tiefgarage verwendete OS 8 - Beschichtung des Bodens bei. Dabei handelt es sich um ein Oberflächenschutzsystem, das sich durch eine hohe mechanische und chemische Widerstandsfähigkeit auszeichnet. Ingo Wolfgramm: "Sie verhindert, dass Salze und Schmutz den Beton angreifen. Wir haben das zweifarbig gestaltet, die Fahrgasse heller, die Parkplätze etwas dunkler."
Ist die Tiefgarage unter dem EKU-Platz jetzt komplett fertig? "Sie ist geöffnet und uneingeschränkt nutzbar", so Ingo Wolfgramm. "Es sind nur noch Kleinigkeiten zu erledigen." So wird noch der Taubenschutz eingebaut, Maler und Elektriker haben noch letzte Restarbeiten abzuschließen.
Komfort Viel Platz bieten die Parkplätze mit einer Breite von 2,75 Metern. Auch die Treppenhäuser sind großzügig angelegt.
Optik Durchgehende Beleuchtung sowie helle Farbtöne wirken modern und geben ein Gefühl der Sicherheit.
Aufzüge In beiden Tiefgaragen gibt es jeweils einen Aufzug für einen barrierefreien Zugang.
Toiletten Behindertengerechtes WC direkt beim Aufzug, dazu in der neuen Toilettenanlage "Altstadtpassage" 10 Toiletten für Damen sowie 5 Toiletten und 5 Urinale für Herren .
Fußgänger Entlang des Durchstichs gibt es einen baulich abgesetzten Gehweg für Fußgänger.
Service Vorbildliche Hinweise auf Ausgänge, Toiletten, Kassenautomaten und Aufzüge sowie Infos für Touristen.
Berg und Tal Gewöhnungsbedürftig für die Autofahrer ist die steile Rampe im Durchstich mit 15 Prozent Gefälle.
Fußgänger Trotz Fußweg ist die Rampe für Menschen, die nicht gut zu Fuß sind, recht beschwerlich.
Ausfahrt Die ebenfalls recht steile Rampe mündet fast direkt in den Kreisel. Autos, die von der Sutte her kommen, sieht man schlecht - und dessen Fahrer sehen spät, wer aus der Tiefgarage ausfährt.
Vorsicht Tuning-Fans mit tiefergelegten Autos müssen beim Durchstich aufpassen, ob ihre Fahrzeuge für die Durchfahrt geeignet sind. Bei sehr geringer Bodenfreiheit drohen Beschädigungen.
Kein Vergleich zu früher: Vor der Sanierung war gefühlt die Hälfte aller Stellplätze von den Stabilisierungsstützen blockiert, die aufgrund statischer Probleme notwendig geworden waren. 2,75 Meter ist jeder Parkplatz jetzt breit, früher waren es nur 2,50 Meter, nahe der Stützpfeiler sogar nur 2,25 Meter.
Die augenfälligste Veränderung ist jedoch der Durchstich, der die beiden Tiefgaragen unter dem EKU-Platz und der Stadthalle verbindet. Das macht die Parkplatzsuche in der Innenstadt unkomplizierter. Insbesondere die Besucher von Veranstaltungen in der Dr.-Stammberger-Halle dürfte diese Neuerung freuen: Sie können nun auch bei Regen trockenen Fußes von der EKU-Platz-Tiefgarage in die Stadthalle gelangen.
15 Prozent Steigung
Die Rampe, die die beiden Tiefgaragen verbindet, hat es allerdings in sich: Sie ist mit 15 Prozent Gefälle vergleichsweise steil und hat die Planer und die ausführenden Firmen vor eine große Herausforderung gestellt.Zwei Hürden musten genommen werden, erläuter der Leiter der städtischen Tiefbauabteilung, Ingo Wolfgramm, auf Nachfrage unserer Zeitung. "Oberhalb des Durchstichs, über dem tiefsten Punkt, sitzt der Stauraumkanal der Stadtwerke." Der Stauraumkanal ist ein Abwasserbauwerk, in dem bei Starkregen das Zuviel an Wasser gesammelt und gedrosselt nach und nach an das Kanalsystem abgegeben wird.
"Der Knackpunkt war nicht die Tiefe der Baugrube an sich, sondern die räumliche Enge", erläutert Wolfgramm. "Man musste bergmännisch unter den bestehenden Kanälen durchbauen, dabei viel mit kleinen Maschinen und in Handarbeit arbeiten, und das während des laufenden Betriebs."
Unter Leitungen durchgegraben
Zu berücksichtigen waren auch der neben dem Stauraumkanal liegende verrohrte Kohlenbach, der allerdings etwas höher liegt, und viele querende Leitungen, beispielsweise Breitband-Glasfaserkabel, unter denen sich die Bautrupps hindurchgraben mussten.Der Höhenunterschied zwischen den beiden Tiefgaragen-Parkflächen wird durch die Rampe überwunden: Viel Platz stand dafür nicht zur Verfügung, "aber es ist alles richtlinienkonform", betont Ingo Wolfgramm. "Die Kulmbacher werden sich sicher schnell daran gewöhnen."
Zum Vergleich: Im Parkhaus Basteigasse sei der Knick wesentlich größer und steiler in den Rampen. Außerdem sei die Kuppe in der neuen Tiefgarage ausgerundet und nicht so scharf wie in der Basteigasse.
Heizung im Beton
Am tiefsten Punkt des Durchstichs befindet sich eine Abflussrinne. Zwar gelangt kein Regenwasser in die Tiefgarage, doch die Rinne sei dafür da, Tropfwasser von den Autos aufzufangen und abzuleiten.Relativ steil ist auch die Ein- und Ausfahrt zum Kreisel Sutte/Webergasse, jedoch um einiges flacher als der Durchstich. Probleme mit Eis und Schnee im Winter haben die Nutzer nicht zu befürchten: Die Fahrbahn ist durch die Glaseinhausung komplett überdacht. Zusätzlich wurde in den Beton eine Rampenheizung eingebaut, die bei Frost aktiv wird. Glatteis wird also sicher nicht zum Problem.
Ultraflach ist riskant
Keine Freude an der neuen Tiefgarage dürfte nur eine Gruppe von Autofahrern haben: Tuning-Fans, die ihren fahrbaren Untersatz bis an die Grenze des vom TÜV Erlaubten tieferlegen. "Bei steilen Rampen kann es da schon kritisch werden", weiß die aus Mainleus stammende Hobby-Tunerin Jessica Losert. Worin liegt die Gefahr? "Wenn man nur acht Zentimeter Bodenfreiheit hat, kann das Auto beim Aufsetzen auf der Geraden aufschleifen." Beschädigungen riskiert man dann vor allem an den Stoßstangen, eventuell auch am Katalysator und Auspuff oder am Getriebe. "Als Tuning-Fan weiß man das aber normalerweise und fährt dann mit seinem Auto nicht unbedingt in solche Garagen", so die 19-Jährige.Insgesamt stehen in der neuen Tiefgarage 128 extrabreite Parkplätze zur Verfügung. Oben auf dem Parkdeck gibt es noch einmal 100 Stellplätze. Unter der Stadthalle weitere 126, die irgendwann auch noch eine Schönheitskur bekommen sollen. "An der Stellplatzbreite können wir wegen des bestehenden Stützensystems dort nichts ändern, aber wir wollen auch dieses Parkhaus optisch aufhübschen."
Heller und freundlicher soll es also auch unter der Stadthalle in absehbarer Zeit werden. Dazu trägt neben Beleuchtung und heller Wandfarbe auch die bereits in der neuen Tiefgarage verwendete OS 8 - Beschichtung des Bodens bei. Dabei handelt es sich um ein Oberflächenschutzsystem, das sich durch eine hohe mechanische und chemische Widerstandsfähigkeit auszeichnet. Ingo Wolfgramm: "Sie verhindert, dass Salze und Schmutz den Beton angreifen. Wir haben das zweifarbig gestaltet, die Fahrgasse heller, die Parkplätze etwas dunkler."
Ist die Tiefgarage unter dem EKU-Platz jetzt komplett fertig? "Sie ist geöffnet und uneingeschränkt nutzbar", so Ingo Wolfgramm. "Es sind nur noch Kleinigkeiten zu erledigen." So wird noch der Taubenschutz eingebaut, Maler und Elektriker haben noch letzte Restarbeiten abzuschließen.
Auf einen Blick: Vorteile
Komfort Viel Platz bieten die Parkplätze mit einer Breite von 2,75 Metern. Auch die Treppenhäuser sind großzügig angelegt.Optik Durchgehende Beleuchtung sowie helle Farbtöne wirken modern und geben ein Gefühl der Sicherheit.
Aufzüge In beiden Tiefgaragen gibt es jeweils einen Aufzug für einen barrierefreien Zugang.
Toiletten Behindertengerechtes WC direkt beim Aufzug, dazu in der neuen Toilettenanlage "Altstadtpassage" 10 Toiletten für Damen sowie 5 Toiletten und 5 Urinale für Herren .
Fußgänger Entlang des Durchstichs gibt es einen baulich abgesetzten Gehweg für Fußgänger.
Service Vorbildliche Hinweise auf Ausgänge, Toiletten, Kassenautomaten und Aufzüge sowie Infos für Touristen.
Nachteile
Berg und Tal Gewöhnungsbedürftig für die Autofahrer ist die steile Rampe im Durchstich mit 15 Prozent Gefälle.Fußgänger Trotz Fußweg ist die Rampe für Menschen, die nicht gut zu Fuß sind, recht beschwerlich.
Ausfahrt Die ebenfalls recht steile Rampe mündet fast direkt in den Kreisel. Autos, die von der Sutte her kommen, sieht man schlecht - und dessen Fahrer sehen spät, wer aus der Tiefgarage ausfährt.
Vorsicht Tuning-Fans mit tiefergelegten Autos müssen beim Durchstich aufpassen, ob ihre Fahrzeuge für die Durchfahrt geeignet sind. Bei sehr geringer Bodenfreiheit drohen Beschädigungen.