Klaus Karl-Kraus "fasst zam". 40 Jahre auf der kabarettistischen Bühne haben ihn auch nachdenklich gemacht. Und so versprüht der Erlanger - wie am Sonntagabend auf der Naturbühne Trebgast - kein Feuerwerk der guten Laune und keinen Witz nach dem andern. Sondern er macht das, was Kabarett von Comedy unterscheidet: Er führt das Absurde der Realität vor.
Wo der Komödiant die Lachmuskeln hirnlos trainieren lässt, drosselt der Kabarettist die selben unter Einschaltung des Hirns auf halbem Weg. Denn die realen Ereignisse sind oft blöder als sie sich ein Kabarettist hätte ausdenken können. KKK spricht das auch offen aus. Und trotzdem bleibt er gelassen - sieht das Ganze mit fränkischem distanziert-humorigem Blick.
Und auf das Fränkische pocht KKK. Es gibt bei uns Broodwerscht mit Senft - Senft mit einem deutlich gesprochenen harten t am Ende. Keine "Grillwürste mit Mostrich", wie Preußen die fränkische Nationalspeise neben Schäuferla verhöhnen.
Und als Franke hat er nur den einen Fußballverein: Den Glubb. Wie ein Franke Bayern-Fan sein kann, das geht ihm nicht in den Kopf. "Scho wenn so a Gungers a Bayern-Mützn aufsetzt, g'hört dem gleich a Schelln,” empfiehlt er die direkte Methode der Erziehung zur Heimatliebe.
Überhaupt sieht er im Handfesten die bessere Alternative zu beständig auf Beschützen ausgerichteten Methoden. Es ist für ihn kein Wunder, dass die keimfrei aufwachsenden Kids an Allergien leiden, sobald sie mit der Welt in Kontakt kommen, "scho, wenn's a Dürklinkn olanga". Ihm selbst macht es nichts aus, wenn er von einem "gebrauchten Bierglas" trinkt.
Und Handfestes führt KKK auch vor, wenn er über Kulturerfahrung redet. Als Katholik im hugenottisch dominierten Erlangen aufgewachsen, kennt er den Unterschied. "Als Katholik hat man immer die Sünde vor Augen", erinnert er sich. Doch während bei den Protestanten der Mesner "es Fenster aufmacht und die Sündn nausfliegen, hockt bei den Katholiken der Vergeber im Buß-Wartehäusla" - sprich Beichtstuhl.
Doch die Zeit als Messdiener habe seinem Seelenheil keinen Abbruch getan, erzählt Karl-Kraus beiläufig. Sein damaliger Beichtvater in Erlangen, den er erst kürzlich in seinem Alterssitz in Marktredwitz besucht habe, nehme ihm das nicht krumm.
Überhaupt wird Klaus Karl-Kraus etwas nostalgisch. Nicht, dass früher alles besser war; aber heute ist auch nicht alles im Namen des Fortschritts besser, denkt er nach. Früher lebte man mit drei Generationen in einem Haushalt; heute wird die Oma "karitativ entsorgt". Bis 1984 gab es im Fernsehen noch einen Sendeschluss, danach stand noch Familienleben an, und seien es auch nur eheliche Pflichten gewesen. Heute könne man sich rund um die Uhr durch die Kanäle zappen.
Manches ist heute sogar absurder, fühlt KKK vor. Als guter Katholik geht er heute noch zu Allerheiligen auf den Friedhof, "heute ist am Tag zuvor Holloween, da kommen einem die Toten gleich selbst ins Haus". Man müsse nicht jeden modernen Blödsinn mitmachen.
Er selbst ist mit 67 inzwischen
in der Alters-Pupertät: Er lässt sich nicht mehr alles gefallen , nutzt die Freiheit zur Distanz mit einem geschärften kabarettistischen Blick.
Klaus Karl-Kraus "fasst zam". 40 Jahre auf der kabarettistischen Bühne haben ihn auch nachdenklich gemacht. Und so versprüht der Erlanger - wie am Sonntagabend auf der Naturbühne Trebgast - kein Feuerwerk der guten Laune und keinen Witz nach dem andern. Sondern er macht das, was Kabarett von Comedy unterscheidet: Er führt das Absurde der Realität vor.
Wo der Komödiant die Lachmuskeln hirnlos trainieren lässt, drosselt der Kabarettist die selben unter Einschaltung des Hirns auf halbem Weg. Denn die realen Ereignisse sind oft blöder als sie sich ein Kabarettist hätte ausdenken können. KKK spricht das auch offen aus. Und trotzdem bleibt er gelassen - sieht das Ganze mit fränkischem distanziert-humorigem Blick.
Und auf das Fränkische pocht KKK. Es gibt bei uns Broodwerscht mit Senft - Senft mit einem deutlich gesprochenen harten t am Ende. Keine "Grillwürste mit Mostrich", wie Preußen die fränkische Nationalspeise neben Schäuferla verhöhnen.
Und als Franke hat er nur den einen Fußballverein: Den Glubb. Wie ein Franke Bayern-Fan sein kann, das geht ihm nicht in den Kopf. "Scho wenn so a Gungers a Bayern-Mützn aufsetzt, g'hört dem gleich a Schelln,” empfiehlt er die direkte Methode der Erziehung zur Heimatliebe.
Überhaupt sieht er im Handfesten die bessere Alternative zu beständig auf Beschützen ausgerichteten Methoden. Es ist für ihn kein Wunder, dass die keimfrei aufwachsenden Kids an Allergien leiden, sobald sie mit der Welt in Kontakt kommen, "scho, wenn's a Dürklinkn olanga". Ihm selbst macht es nichts aus, wenn er von einem "gebrauchten Bierglas" trinkt.
Und Handfestes führt KKK auch vor, wenn er über Kulturerfahrung redet. Als Katholik im hugenottisch dominierten Erlangen aufgewachsen, kennt er den Unterschied. "Als Katholik hat man immer die Sünde vor Augen", erinnert er sich. Doch während bei den Protestanten der Mesner "es Fenster aufmacht und die Sündn nausfliegen, hockt bei den Katholiken der Vergeber im Buß-Wartehäusla" - sprich Beichtstuhl.
Doch die Zeit als Messdiener habe seinem Seelenheil keinen Abbruch getan, erzählt Karl-Kraus beiläufig. Sein damaliger Beichtvater in Erlangen, den er erst kürzlich in seinem Alterssitz in Marktredwitz besucht habe, nehme ihm das nicht krumm.
Überhaupt wird Klaus Karl-Kraus etwas nostalgisch. Nicht, dass früher alles besser war; aber heute ist auch nicht alles im Namen des Fortschritts besser, denkt er nach. Früher lebte man mit drei Generationen in einem Haushalt; heute wird die Oma "karitativ entsorgt". Bis 1984 gab es im Fernsehen noch einen Sendeschluss, danach stand noch Familienleben an, und seien es auch nur eheliche Pflichten gewesen. Heute könne man sich rund um die Uhr durch die Kanäle zappen.
Manches ist heute sogar absurder, fühlt KKK vor. Als guter Katholik geht er heute noch zu Allerheiligen auf den Friedhof, "heute ist am Tag zuvor Holloween, da kommen einem die Toten gleich selbst ins Haus". Man müsse nicht jeden modernen Blödsinn mitmachen.
Er selbst ist mit 67 inzwischen
in der Alters-Pupertät: Er lässt sich nicht mehr alles gefallen , nutzt die Freiheit zur Distanz mit einem geschärften kabarettistischen Blick. Absurde Realität
Wo der Komödiant die Lachmuskeln hirnlos trainieren lässt, drosselt der Kabarettist die selben unter Einschaltung des Hirns auf halbem Weg. Denn die realen Ereignisse sind oft blöder als sie sich ein Kabarettist hätte ausdenken können. KKK spricht das auch offen aus. Und trotzdem bleibt er gelassen - sieht das Ganze mit fränkischem distanziert-humorigem Blick.
Und auf das Fränkische pocht KKK. Es gibt bei uns Broodwerscht mit Senft - Senft mit einem deutlich gesprochenen harten t am Ende. Keine "Grillwürste mit Mostrich", wie Preußen die fränkische Nationalspeise neben Schäuferla verhöhnen.
Und als Franke hat er nur den einen Fußballverein: Den Glubb. Wie ein Franke Bayern-Fan sein kann, das geht ihm nicht in den Kopf. "Scho wenn so a Gungers a Bayern-Mützn aufsetzt, g'hört dem gleich a Schelln,” empfiehlt er die direkte Methode der Erziehung zur Heimatliebe.
Die bessere Alternative
Überhaupt sieht er im Handfesten die bessere Alternative zu beständig auf Beschützen ausgerichteten Methoden. Es ist für ihn kein Wunder, dass die keimfrei aufwachsenden Kids an Allergien leiden, sobald sie mit der Welt in Kontakt kommen, "scho, wenn's a Dürklinkn olanga". Ihm selbst macht es nichts aus, wenn er von einem "gebrauchten Bierglas" trinkt.Und Handfestes führt KKK auch vor, wenn er über Kulturerfahrung redet. Als Katholik im hugenottisch dominierten Erlangen aufgewachsen, kennt er den Unterschied. "Als Katholik hat man immer die Sünde vor Augen", erinnert er sich. Doch während bei den Protestanten der Mesner "es Fenster aufmacht und die Sündn nausfliegen, hockt bei den Katholiken der Vergeber im Buß-Wartehäusla" - sprich Beichtstuhl.
Doch die Zeit als Messdiener habe seinem Seelenheil keinen Abbruch getan, erzählt Karl-Kraus beiläufig. Sein damaliger Beichtvater in Erlangen, den er erst kürzlich in seinem Alterssitz in Marktredwitz besucht habe, nehme ihm das nicht krumm.
Überhaupt wird Klaus Karl-Kraus etwas nostalgisch. Nicht, dass früher alles besser war; aber heute ist auch nicht alles im Namen des Fortschritts besser, denkt er nach. Früher lebte man mit drei Generationen in einem Haushalt; heute wird die Oma "karitativ entsorgt". Bis 1984 gab es im Fernsehen noch einen Sendeschluss, danach stand noch Familienleben an, und seien es auch nur eheliche Pflichten gewesen. Heute könne man sich rund um die Uhr durch die Kanäle zappen.
Nicht jeden Blödsinn mitmachen
Manches ist heute sogar absurder, fühlt KKK vor. Als guter Katholik geht er heute noch zu Allerheiligen auf den Friedhof, "heute ist am Tag zuvor Holloween, da kommen einem die Toten gleich selbst ins Haus". Man müsse nicht jeden modernen Blödsinn mitmachen. Er selbst ist mit 67 inzwischen
in der Alters-Pupertät: Er lässt sich nicht mehr alles gefallen , nutzt die Freiheit zur Distanz mit einem geschärften kabarettistischen Blick.
Klaus Karl-Kraus "fasst zam". 40 Jahre auf der kabarettistischen Bühne haben ihn auch nachdenklich gemacht. Und so versprüht der Erlanger - wie am Sonntagabend auf der Naturbühne Trebgast - kein Feuerwerk der guten Laune und keinen Witz nach dem andern. Sondern er macht das, was Kabarett von Comedy unterscheidet: Er führt das Absurde der Realität vor.
Wo der Komödiant die Lachmuskeln hirnlos trainieren lässt, drosselt der Kabarettist die selben unter Einschaltung des Hirns auf halbem Weg. Denn die realen Ereignisse sind oft blöder als sie sich ein Kabarettist hätte ausdenken können. KKK spricht das auch offen aus. Und trotzdem bleibt er gelassen - sieht das Ganze mit fränkischem distanziert-humorigem Blick.
Und auf das Fränkische pocht KKK. Es gibt bei uns Broodwerscht mit Senft - Senft mit einem deutlich gesprochenen harten t am Ende. Keine "Grillwürste mit Mostrich", wie Preußen die fränkische Nationalspeise neben Schäuferla verhöhnen.
Und als Franke hat er nur den einen Fußballverein: Den Glubb. Wie ein Franke Bayern-Fan sein kann, das geht ihm nicht in den Kopf. "Scho wenn so a Gungers a Bayern-Mützn aufsetzt, g'hört dem gleich a Schelln,” empfiehlt er die direkte Methode der Erziehung zur Heimatliebe.
Die bessere Alternative
Überhaupt sieht er im Handfesten die bessere Alternative zu beständig auf Beschützen ausgerichteten Methoden. Es ist für ihn kein Wunder, dass die keimfrei aufwachsenden Kids an Allergien leiden, sobald sie mit der Welt in Kontakt kommen, "scho, wenn's a Dürklinkn olanga". Ihm selbst macht es nichts aus, wenn er von einem "gebrauchten Bierglas" trinkt.Und Handfestes führt KKK auch vor, wenn er über Kulturerfahrung redet. Als Katholik im hugenottisch dominierten Erlangen aufgewachsen, kennt er den Unterschied. "Als Katholik hat man immer die Sünde vor Augen", erinnert er sich. Doch während bei den Protestanten der Mesner "es Fenster aufmacht und die Sündn nausfliegen, hockt bei den Katholiken der Vergeber im Buß-Wartehäusla" - sprich Beichtstuhl.
Doch die Zeit als Messdiener habe seinem Seelenheil keinen Abbruch getan, erzählt Karl-Kraus beiläufig. Sein damaliger Beichtvater in Erlangen, den er erst kürzlich in seinem Alterssitz in Marktredwitz besucht habe, nehme ihm das nicht krumm.
Überhaupt wird Klaus Karl-Kraus etwas nostalgisch. Nicht, dass früher alles besser war; aber heute ist auch nicht alles im Namen des Fortschritts besser, denkt er nach. Früher lebte man mit drei Generationen in einem Haushalt; heute wird die Oma "karitativ entsorgt". Bis 1984 gab es im Fernsehen noch einen Sendeschluss, danach stand noch Familienleben an, und seien es auch nur eheliche Pflichten gewesen. Heute könne man sich rund um die Uhr durch die Kanäle zappen.
Nicht jeden Blödsinn mitmachen
Manches ist heute sogar absurder, fühlt KKK vor. Als guter Katholik geht er heute noch zu Allerheiligen auf den Friedhof, "heute ist am Tag zuvor Holloween, da kommen einem die Toten gleich selbst ins Haus". Man müsse nicht jeden modernen Blödsinn mitmachen. Er selbst ist mit 67 inzwischen
in der Alters-Pupertät: Er lässt sich nicht mehr alles gefallen , nutzt die Freiheit zur Distanz mit einem geschärften kabarettistischen Blick. Absurde Realität