Sachte und einen Hauch Erotik versprühend entledigt sich der neue Prinz des Mainleuser Carnevals Clubs (MCC) seines prachtvollen Gewandes. Dann hilft er noch - wie es sich für einen Gentleman gehört - seiner Prinzessin aus ihrem Kleid. "Was wird denn das nun...?", fragt sich so mancher im Publikum, der sich an einen Auftritt der amerikanischen Chippendales erinnert fühlt. Was folgt ist kein Striptease, sondern ein heißer Rock'n'Roll-Tanz zum Elvis Presley-Klassiker "All Shook Up", der die Besucher in der Schwarzacher Mehrzweckhalle regelrecht mitreißt. Was das Duo da zelebriert, ist so herrlich gegen den Strich gebürstet, so unkonventionell, wie man es selten bei einer Proklamation sieht.
"So sind wir auch im richtigen Leben: Wir sagen nicht zu allem Ja und Amen", betont Prinz Rüdiger I. (Gust). Seine Prinzessin Andrea II. (Auring) nickt ihm zu. Der 51-Jährige und die 47-jährige, die in Kasendorf wohnen, sind das neue Prinzenpaar des MCC, das auch die Narren im östlichen Landkreis Lichtenfels regiert. Am 9. Januar bei der Prunksitzung in der Weismainer Stadthalle (siehe Infobox) werden sie die neue Preisträgerin des Sonderordens "Der goldene Schuh", die Mainzer Fastnachtsikone Margit Sponheimer, begrüßen. Die beiden sind auch im richtigen Leben ein Paar.
Wie kommt ein Fachanwalt für Erbrecht, einer recht trockenen Materie, zum fränkischen Fasching? "Das ist mir in die Wiege gelegt worden. Mein Großvater war der Gründer der Faschingsgesellschaft und Tanzsportgarde Helenia Mehlmeisel, für die meine Großmutter Namensgeberin war. Mein Vater sang jahrelang bei den Kulmbacher Hofsängern und war im Vorstand des Kulmbacher Faschingskomitees. Ich selbst bin seit zehn Jahren als Senator Mitglied des MCC."
Juristerei und Fasching sind für Gust Dinge, die wunderbar zusammenpassen: "So wie ein Kaktus Wasser braucht, um aufzublühen, brauche ich den Fasching, um als Rechtsanwalt aufzublühen."
Andrea Auring ist stellvertretende Leiterin der Grund- und Mittelschule Strullendorf im Landkreis Bamberg. Schule und Fasching seien sich gar nicht so fremd, meint auch sie. "Beides ist eine Kombination aus Spaß, Ernst und sehr viel Arbeit im Hintergrund."
Seine Fans hatte der MCC zunächst auf eine falsche Fährte geführt. Einem Ei entschlüpft ein schräger bunter Vogel, dem Barbara Besold aus Weismain mit viel Mimik und Gestik Leben einhaucht. "Der MCC brütet öfter ungelegte Eier aus", tadelt Sitzungspräsidentin Christine Friedlein aus Kulmbach den hereinstürmenden Franz Besold aus Weismain. Dieser glänzt später in der Bütt als scharfzüngiger Zuckerbäcker, der über Krapfenbäckerinnen ablästert.
Nicht nur in der Bütt, sondern auch auf dem Tanzparkett ist an diesem Abend viel los: Wieselflink und elegant zeigt sich das Tanzmariechen des MCC, Melissa Freitag, aus Marktzeuln. Die Marschtanzgarde des MCC, in der Akteure aus dem Landkreis Lichtenfels mittanzen, begeistert mit einem klassischen Gardetanz und entführt mit einem Showtanz auf den indischen Subkontinent. Die "Hirschaader Danzfregger" schießen als quicklebendige "Village People" den Vogel ab.
Dass geschunkelt wird, dafür sorgen die Musiker Peter Birk (Thurnau) und Gerhard Deininger (Haig) mit allerhand Schlagerhits.
"So sind wir auch im richtigen Leben: Wir sagen nicht zu allem Ja und Amen", betont Prinz Rüdiger I. (Gust). Seine Prinzessin Andrea II. (Auring) nickt ihm zu. Der 51-Jährige und die 47-jährige, die in Kasendorf wohnen, sind das neue Prinzenpaar des MCC, das auch die Narren im östlichen Landkreis Lichtenfels regiert. Am 9. Januar bei der Prunksitzung in der Weismainer Stadthalle (siehe Infobox) werden sie die neue Preisträgerin des Sonderordens "Der goldene Schuh", die Mainzer Fastnachtsikone Margit Sponheimer, begrüßen. Die beiden sind auch im richtigen Leben ein Paar.
Wie kommt ein Fachanwalt für Erbrecht, einer recht trockenen Materie, zum fränkischen Fasching? "Das ist mir in die Wiege gelegt worden. Mein Großvater war der Gründer der Faschingsgesellschaft und Tanzsportgarde Helenia Mehlmeisel, für die meine Großmutter Namensgeberin war. Mein Vater sang jahrelang bei den Kulmbacher Hofsängern und war im Vorstand des Kulmbacher Faschingskomitees. Ich selbst bin seit zehn Jahren als Senator Mitglied des MCC."
Juristerei und Fasching sind für Gust Dinge, die wunderbar zusammenpassen: "So wie ein Kaktus Wasser braucht, um aufzublühen, brauche ich den Fasching, um als Rechtsanwalt aufzublühen."
"Spaß, Ernst und viel Arbeit"
Andrea Auring ist stellvertretende Leiterin der Grund- und Mittelschule Strullendorf im Landkreis Bamberg. Schule und Fasching seien sich gar nicht so fremd, meint auch sie. "Beides ist eine Kombination aus Spaß, Ernst und sehr viel Arbeit im Hintergrund."Seine Fans hatte der MCC zunächst auf eine falsche Fährte geführt. Einem Ei entschlüpft ein schräger bunter Vogel, dem Barbara Besold aus Weismain mit viel Mimik und Gestik Leben einhaucht. "Der MCC brütet öfter ungelegte Eier aus", tadelt Sitzungspräsidentin Christine Friedlein aus Kulmbach den hereinstürmenden Franz Besold aus Weismain. Dieser glänzt später in der Bütt als scharfzüngiger Zuckerbäcker, der über Krapfenbäckerinnen ablästert.
Nicht nur in der Bütt, sondern auch auf dem Tanzparkett ist an diesem Abend viel los: Wieselflink und elegant zeigt sich das Tanzmariechen des MCC, Melissa Freitag, aus Marktzeuln. Die Marschtanzgarde des MCC, in der Akteure aus dem Landkreis Lichtenfels mittanzen, begeistert mit einem klassischen Gardetanz und entführt mit einem Showtanz auf den indischen Subkontinent. Die "Hirschaader Danzfregger" schießen als quicklebendige "Village People" den Vogel ab.
Dass geschunkelt wird, dafür sorgen die Musiker Peter Birk (Thurnau) und Gerhard Deininger (Haig) mit allerhand Schlagerhits.