Größere Investitionen, die sich zum Teil noch auf das neue Jahr auswirken, hat die Verwaltungsgemeinschaft Trebgast 2017 getätigt. "Erstmals seit 2011 musste dazu wieder ein Darlehen aufgenommen werden", sagte der Harsdorfer Bürgermeister Günther Hübner in der jüngsten VG-Sitzung im Trebgaster Rathaus. Auch 2018 werde man es nicht mit einem Standardhaushalt zu tun haben, kündigte der Gemeinschaftsvorsitzende an.

Hübner erwähnte die energetische Sanierung des VG-Gebäudes und die Schaffung eines barrierefreien Zugangs bis zum Obergeschoss. "Der Außenaufzug wird in den nächsten Wochen fertiggestellt werden. Anschließend soll im Obergeschoss ein Behinderten-WC errichtet werden." Neben einem Austausch der Fenster müssten aus Sicherheitsgründen auch das Treppengeländer, der Brandschutz und die Fluchtwege verbessert werden.


Rücklagen bald aufgebraucht


2018 werde daher nochmals ein Jahr mit hohen Investitionen sein, so Hübner. Die Rücklagen würden bis auf rund 7000 Euro über dem Mindestbetrag aufgebraucht.

Kämmerer Christopher Schröder erläuterte den Haushaltsplan 2018, der ein Gesamtvolumen von 1,114 Millionen Euro vorsieht. Gegenüber 2017 ist der Ansatz im Verwaltungshaushalt mit 816 800 Euro um 59 000 Euro oder 7,8 Prozent höher. Das liegt zum großen Teil an einer Steigerung der Personalkosten, da aufgrund des Ausscheidens des Standes- und Ordnungsamtsleiters Ende 2018 bereits zum 1. Juli ein neuer Mitarbeiter eingestellt wird. Die Verwaltungs- und Betriebsausgaben bewegen sich mit 145 700 Euro auf Vorjahresniveau.


Zuschüsse niedriger als erhofft


Der Vermögenshaushalt verringert sich um 154 400 Euro (etwa 34,2 Prozent) auf 297 600 Euro. Größter Ausgabenposten sind die 265 700 Euro, mit denen die im Vorjahr begonnenen Baumaßnahmen abgeschlossen werden sollen. Darin enthalten sind nicht förderfähige Kosten von 140 800 Euro, unter anderem für die Erneuerung der 30 Jahre alten Fenster.

Damit konnte sich Trebgasts Zweiter Bürgermeister Albert Kolb nicht anfreunden. "Bei den Beratungen zur energetischen Sanierung sind wir von Zuschüssen in Höhe von 90 Prozent ausgegangen. Durch die bisherigen Maßnahmen sind diese Zuschüsse bereits verbraten. Die restlichen Arbeiten müssen jetzt voll über Kredite finanziert werden." Kolb betonte, dass er natürlich zum Austausch der Fenster stehe. Angesichts der Situation solle man das aber vielleicht noch etwas hinausschieben und auf ein neues Förderprogramm des Staates warten.


Mieteinnahmen zu erwarten


Günther Hübner nannte als Ursache für den Mittelabfluss die Notwendigkeit des vorgezogenen Ausbaus des Dachgeschosses, mit dem drei Bürgermeisterzimmer und ein Büro für die neue Ile-Managerin entstanden seien. Dem würden ja auch Mieteinnahmen gegenüberstehen. Da es mit einigen Scharnieren der bisher einflügeligen Fenster bereits Probleme gegeben habe, manche nicht mehr richtig schließen würden und teilweise kein unzureichender Sonnenschutz vorhanden sei, hielt Hübner eine teilweise Auswechslung von Fenstern nicht für sinnvoll.

Er plädierte weiterhin für eine Erneuerung in einem Stück und erhielt dabei auch Unterstützung von Manfred Zapf ("Wir haben das einstimmig beschlossen und sollten das jetzt auch durchziehen") und Reinhard Kortschack ("Das schlucken wir jetzt").


Arbeiten in einem Zug


Trotz der vielleicht auf seine Gemeinde zukommenden Mehraufwendungen konnte sich auch Bürgermeister Werner Diersch nicht für eine Durchführung der Arbeiten in mehreren, weiter auseinanderliegenden Etappen erwärmen. Geplant sind noch die Renovierung des Sitzungssaals samt Nebenräumen, der Umbau des Elektrokastens und der Tür zum Geräteraum im Obergeschoss, eine Absturzsicherung zum Nachbargrundstück im Außenbereich sowie das Versetzen des Fahnenmastes und eines Fahrradständers.

Nach Maßgabe des Bürgermeisterausschusses soll die vorliegende Kostenschätzung des Architekturbüros weitestgehend eingehalten werden. Über die Gemeinde Trebgast als Eigentümer des Gebäudes wird versucht, Mittel aus der Städtebauförderung zu generieren.


Eine Gegenstimme


Trotzdem muss nach Aussage des Kämmerers damit gerechnet werden, ein zusätzliches, zinsgünstiges KfW-Darlehen von bis zu 160 000 Euro in Anspruch zu nehmen. Der ungedeckte Bedarf des Haushaltsplanes von 650 700 Euro (plus 54 100 Euro) wird nach der Einwohnerzahl der Mitgliedsgemeinden umgelegt und beträgt 156,20 Euro pro Einwohner.

Mit einer Gegenstimme wurden der Haushaltsplan 2018, die Finanzplanung 2017 bis 2021 und das Investitionsprogramm 2017 bis 2021 "Gemeinsam können wir für die Verwaltung und unsere Bürger im Weißmain- und Trebgasttal etwas erreichen und gute und moderne Dienstleistungen zur Verfügung stellen", sagte der Vorsitzende. Nach Abschluss der Umbauarbeiten, entweder im Herbst oder im Frühjahr nächsten Jahres, strebt Günther Hübner einen "Tag der offenen Tür" in der VG an.
Nach Durchführung der örtlichen Rechnungsprüfung und Aufklärung etwaiger Unstimmigkeiten stellte das Gremium die Jahresrechnungen 2014 und 2015 fest und erteilte die Entlastung.

Nachträglich genehmigt wurde eine Auftragsvergabe an die Firma Elektro-Porzelt in Höhe von 4527,25 Euro. Der Auftrag für zwei Automatik-Türen wurde zum Betrag von 14 684,20 Euro brutto an die Firma Hempfling in Kulmbach vergeben.