In einen echten Konzertsaal hatte das Sinfonische Blasorchester Kasendorf am Samstagabend die Schulturnhalle verwandelt. Mit Lichteffekten, stimmungsvoller Deko und vor allem herausragender musikalischer Qualität haben die rund 70 Musiker bei ihrem Herbstkonzert ein wunderbares Gesamtbild geschaffen.

Bilder auf einer großen Leinwand im Hintergrund des Orchesters regten die Fantasie an.

Jugendorchester spielte "König der Löwen"

Zunächst zeigte das Jugendorchester unter Leitung von Jürgen Eschenbacher bei einem polnischen Medley sowie Auszügen aus der Filmmusik von "König der Löwen", was es gelernt hat. Bei der Zugabe "Fascinating Drums" war das Puplikum begeistert.

Mit einem Tannhäuser Festival legte Kapellmeister Thomas Eschenbacher beim Auftritt des Hauptorchesters schon von Anfang an die Messlatte sehr hoch. Auch wenn Opernmedleys sicher nicht jedermanns Geschmack sind und die schwere Kost Wagner eine doppelte Herausforderung bildet: Das Orchester meisterte den Einstieg in den Abend überzeugend.

Ausflug in die Karibik

Höhepunkt des ersten Teils des Abends waren sicher die Themen aus "Pirates of the Caribbean: At world´s end" mit Musik von Hans Zimmer, arrangiert durch Jay Bocook. Die Musiker traten dabei selbst als Seemannschor auf - eine wunderbare Abwechslung.

Doch auch original für Blasmusik geschriebene Stücke hat das Sinfonische Blasorchester im Programm. "Tirol 1809" - ein Stück des Österreichers Sepp Tanzer - ist einst extra für Bläsergruppen geschrieben worden. Es handelt vom Tiroler Volksaufstand 1809 gegen die Franzosen, den Kampfhandlungen und später dem Sieg. Historisch korrekt, folgte dann doch wieder die Niederlage, aber das hat der Komponist tunlichst unter den Tisch fallen lassen. Bei "Tirol 1809" konnten die Bläser zeigen, dass sie sich auch im klassischen Metier zu Hause fühlen.

Absolutes Highlight des Abends war freilich die besondere Interpretation des Rockklassikers von Guns´n´Roses "November Rain". Dirigent Thomas Eschenbacher am Saxophon, Sängern Stephanie Herold und weitere Musiker des Ensembles zeigten wunderbare Soli und sorgten für Gänsehautstimmung im Saal. Auch hier spielten die im Hintergrund laufenden Bilder eine herausragende Rolle.

Radetzky-Marsch als Zugabe

Die Moderation von Heinz Eschenbacher war manch einem zwar etwas zu steif, sorgte aber dennoch für die richtigen Hintergrundinformationen, die dem Zuhörer die Möglichkeit gaben, sich ganz in die Stücke fallen zu lassen. Als Zugabe ließ das Orchester den Radetzky-Marsch und eine wunderbare Interpretation von Stevie Wonders "Sir Duke" erklingen.

Musik wie diese könnte in Kasendorf bald häufiger erklingen. Denn Winfried Gräf vom Musikverein verriet, dass der Verein im nächsten Jahr auch eine Big Band an den Start bringen will. Man darf gespannt sein.