An Tagen wie diesen beschäftigen uns wieder die großen Fragen des Lebens. Nein, Trump, Putin oder die Groko bewegen die Nation nicht. Auch nicht das royale Baby der Briten oder der 92. Geburtstag der Queen.

Es geht - natürlich - um die angeblich schönste Nebensache der Welt. Schafft es Jupp Heynckes am Mittwoch in der Champions-League mit seinen Bayern, die Königlichen aus Madrid zu schlagen? Wird Nationalkeeper Manuel Neuer doch noch fit, um bei der Fußball-WM in Russland Gegentore zu verhindern? Und: Kann der 1. FC Nürnberg nach dem Sieg in Kiel den Wiederaufstieg in die Bundesliga noch vergeigen?


Er kennt noch das fast vergessene Wort

Lauter wirklich wichtige Themen - dabei droht eine Meldung fast unterzugehen: Nationalspieler Jonas Hector (27) bleibt "seinem" FC Köln treu. Er hätte zu den Spitzenklubs des Millionenbusiness wechseln können. Aber der Linksverteidiger steigt lieber mit ab in die 2. Liga. Respekt, die Moneten von München, Mailand oder Madrid sind ihm wurscht. Hector - in der griechischen Mythologie ein trojanischer Held - ist unser Held der Saison. Er kennt noch das fast vergessene Wort: Vereinstreue. Fußball fast wie früher.

Kein Wunder, dass sie in Köln jetzt sagen: Es stimmt schon, was im Jrundjesetz (Grundgesetz) steht - et hätt noch emmer joot jejange (es ist noch immer gut gegangen). Mit solchen Burschen - und andere werden Hectors Beispiel folgen - muss der Effzeh gleich wieder aufsteigen. Stephan Tiroch