Eigentlich ist die Oberkrainer-Musik, die von Slavko Avsenik begründet worden ist, vor allem in Begunje im schönen Slowenien zu Hause. Doch nicht nur im Gasthaus Avsenik begeisterte die Hauskapelle Avsenik, sondern auch in der Steinachtalhalle kam die alpenländische Musik an.

Im Guiness Buch der Rekorde ist das Ensemble der Gebrüder Avsenik - gegründet von Vilko und Slavko in Begunje in Oberkrain - als das produktivste und kreativste Ensemble der Welt verewigt. In der Zeit des Wirtschaftswunders machten die Gebrüder erst mit einem Trio, dann mit einem Quartett mit munteren Polkas und romantischen Walzern weltweit Furore. Zeitweise verkauften die Oberkrainer mehr Platten als die Beatles.

Inzwischen haben die nächsten Avsenik-Generationen das Erbe angetreten. Saso Avsenik und die legendäre Hauskapelle Avsenik sorgen seitdem in Begunje und überall auf der Welt für Furore. Jetzt kam die Hauskapelle Avsenik, die 1999 gegründet worden ist, nach Stadtsteinach. Eine echte Rarität. Denn normalerweise ist die Hauskapelle nur dazu da, um jeden Freitag in Begunje im Gasthaus Avsenik oder auf der Terrassenbühne das Andenken an die legendäre Oberkrainer-Musik aufrecht zu erhalten und dort zu spielen.

Doch Willy Kastner hat die Hauskapelle Avsenik nach Stadtsteinach gebracht. Sehr zur Freude aller Oberkrainer-Fans.

Die Musiker präsentierten sich in Höchstform und nahmen die Anhänger vom ersten Augenblick für sich ein. Mehr als vier Stunden lang unterhielten die Slowenen die fränkischen Volksmusikfans. Begeistert klatschten die Fans in die Hände, einige wagten sogar ein Tänzchen.

Zur Oberkrainermusik, die die Hauskapelle Avsenik mitgebracht hatte, wurde in slowenischer oder deutscher Sprache gesungen. Natürlich waren die legendären Superhits wie "Auf der Autobahn" oder "Es ist so schön, ein Musikant zu sein" dabei.

In Original-Trachten entführten die Musiker die Franken "mit der Eisenbahn nach Oberkrain". Sie sangen von "Zwei weißen Schwänen" und zogen "Von Ort zu Ort". Positive Stimmung vermittelten sie bei "Mit 60 Jahren fängt das Leben an" oder "Die Jugendzeit geht schnell vorbei".

Eine besondere Leistung legte Toni Iskra an den Tag. Seine Finger glitten nicht nur übers Akkordeon, sondern Toni Iskra präsentierte geradezu "magische Zauberhände".

Stanko Praprotnik (Trompete) kann nicht nur Oberkrainer-Musik spielen, sondern begeisterte mit samtweichen Klängen. Manches Mal lieferte sich der Virtuose, der übrigens sogar schon bei den Bamberger Symphonikern gespielt hatte, aus Spaß mit Aljosa Deferi an der Klarinette einen kleinen Wettstreit. Doch Fans hatten beide Blasmusiker.

Das Stück "Der Wind bringt dir mein Lied" ging den Zuhörern unter die Haut und begeisterte.

Ranato Verlic versprühte an der Gitarre seinen Charme. Für die gute Stimmung waren aber auch Andrej Ropas, Tina Debevec und Marjana Urankar als Sänger verantwortlich. Sie bestachen mit Charme und gutem Ton.

Auch Marjan Legat, der gemeinsam mit Slavko und Gregor Avsenik die Hauskapelle begründet hatte, kam nach Stadtsteinach, um die Menschen zu begeistern.

In dem vierstündigen Programm kamen die Oberkrainerfans jedenfalls voll auf ihre Kosten.