"Ich bin unheimlich dankbar, dass keinem Mitarbeiter etwas passiert ist." Den Satz, den er schon kurz nach dem Unglück am 3. Oktober gesagt hatte, wiederholt Axel Brömstrup ganz bewusst. Denn das Wohlergehen seiner Belegschaft steht beim Geschäftsführer des Kasendorfer Maja-Werks ganz oben auf der Prioritätenliste.

Was war passiert am "Tag der deutschen Einheit" 2017? Das Unternehmen ließ damals das Dach des Lager- und Versandgebäudes sanieren. Um die Arbeiter vor Witterungseinflüssen zu schützen, war über der Halle eine Stahlkonstruktion mit einer Plane angebracht, die mit Hilfe eines Krans versetzt werden konnte. Genau dort war am frühen Morgen ein etwa 50 Quadratmeter großer Bereich eingebrochen.

In der Nacht hatte es stark geregnet, weshalb die Ursache des Malheurs schnell ausgemacht werden konnte. "Das Dach ist durch eine Überbelastung eingestürzt. Es hatte sich ein Wassersack gebildet, so dass die Konstruktion versagt hat", erläutert der Geschäftsführer.

Bei der Frage nach der Schadenshöhe spricht Brömstrup von einem "niedrigen sechsstelligen Bereich", der aber immer noch nicht genau beziffert werden könne. "So hoch wie damals befürchtet, ist der Schaden aber nicht." Die Rede war damals von bis zu 700 000 Euro.

Das Unglück ist inzwischen Schnee von gestern. Nach nur fünf Monaten Bauzeit ist die Lagerhalle mit den Verladerampen wieder in Betrieb. Ein ganz wichtiger Aspekt: Es gab keinerlei Lieferbeschränkungen. "Ziel war es, bis 20. Dezember das gesamte Dach wieder dicht zu bekommen. Dann wurden Sprinkler-, Elektro- und Heizungsanlage wieder installiert, und in der Kalenderwoche acht konnten wir wieder loslegen. Das alles hat aber nur funktioniert, weil wir eine sensationelle Teamleistung hingelegt haben", ist Brömstrup seiner Mannschaft heute noch dankbar.

Überhaupt werde im Maja-Werk eine Unternehmenskultur gepflegt, die ein tolles Miteinander fördert. "Aber nur so sind wir zukunfts- und wettbewerbsfähig. Und außerdem wollen wir ja Spaß haben bei der Arbeit."

Während die Produkte aus der beschädigten Halle im Werk umgelagert wurden, seien auch alle andere Projekte bewältigt worden. "Die Kundschaft hat nichts mitbekommen", freut sich Brömstrup, demzufolge die Arbeiten auch dazu genutzt worden sind, Prozesse und Abläufe effektiver zu gestalten.

Zur Gesamtsituation stellt der Geschäftsführer fest, dass das Maja-Werk gut aus 2017 herausgekommen und gut ins neue Jahr gestartet ist. Zufrieden war er mit dem Auftritt auf der Internationalen Möbelmesse in Köln: "Wir hatten einen 400-Quadratmeter-Stand, wo wir viele neue Produkte vorgestellt haben, die bei den Kunden gut angekommen sind und von denen die ersten bereits erfolgreich am Markt platziert werden konnten."

Maja-Produkte, so Brömstrup, fänden sich in allen großen Möbelhäusern Deutschlands und der europäischen Nachbarn. Sie versteckten sich aber auch in den Eigenmarken verschiedener Anbieter. Über die Muttergesellschaft Vivionio sei man derzeit dabei, den Bereich E-commerce zu verstärken.