"Mit Sachverstand, aktiv, fleißig, miteinander" - mit diesen vier Attributen charakterisierte Vorsitzender Karl-Heinz Greim die Arbeit des Kulmbacher Kunstvereins in dessen Hauptversammlung. Dies liege zum einen am Engagement der Organisatoren ("Motor" zweite Vorsitzende Cornelia Morsch) als auch am Niveau der Künstler, die sich im Kulmbacher Verein zusammengefunden haben.
Dennoch sei es nicht immer einfach, so Greim, mit den beschränkten Mitteln, die der Verein zur Verfügung habe, das ganze Jahr über Ausstellungen auf die Beine zu stellen. Den anerkennenden Zuspruch seitens der Stadt und des Landkreises sehe man dennoch als positive Zeichen. Dass man das zehnjährige Bestehen des Vereins im kommenden Jahr nicht im gleichen Ausmaß wie das Fünfjährige ausstatten könne, sei aber eher wahrscheinlich, blickte Vorsitzender Greim voraus.
Am Einsatz und den Fähigkeiten des Vereins liege das aber nicht. Insbesondere für seine Mitglieder, so zweite Vorsitzende Cornelia Morsch, bietet der Kulmbacher Kunstverein Podien, ihre Arbeiten öffentlich zu präsentieren: Die Winterausstellung über die Jahreswende sowie die Ausstellung "7 aus dem Verein" bis zum 15. April, sind Beispiele.
Um Licht und Schatten geht es in der augenblicklichen Ausstellung in der Oberen Stadtgalerie sowie im Obergeschoss des Badhauses, wo jeder Künstler einen eigenen Raum ausgestattet hat.
Eine weitere Mitgliederausstellung schließt sich vom 5. Mai bis 22. Juli in der Oberen Stadtgalerie und dem dahinter liegenden Atelier von Andreas Schobert an, in der zudem Peter Schoppel Druckgrafik zeigt und ab 7. Juli Barbara Mäder-Ruff und Konrad Ruff "Schweinereien und andere Alltäglichkeiten". Vom 8. Juni bis 3. August wird Hendrik Czakainski in der Kulmbacher Hauptstelle der Sparkasse ausstellen.
Czakainski, in Aurich geboren, wuchs in Kulmbach auf, lernte zunächst Tischler, wechselte dann aber nach Berlin an die Schule für darstellende Künste und hat seit 2013 einen Lehrauftrag an der Beuth Hochschule für Technik in Berlin für Gestaltung und Präsentation im Studiengang Architektur und stellt inzwischen international aus. Er gestaltet plastische flache Strukturen. In der Sparkasse wird er aus verschiedenen Materialien eine Rauminstallation kreieren.
Der Brite Greg Tricker wird vom 29. September bis 18. November in der Oberen Stadtgalerie seinen "malerischen Weg mit Kaspar Hauser" aufzeigen. Mit Kaspar Hauser, einem Findelkind und möglichen Königssohn, verbindet Tricker seine eigene Jugend und seinen Weg aus einem dogmatisch festgelegten Elternhaus zur persönlichen Freiheit ohne Blick zurück im Zorn.


Der Mensch als offenes System

Der Mensch als eine Art offenes System beschäftigt Stefanie Welk (2.bis 29. November in der Sparkasse). Die studierte Psychologin gestaltet in ihrem Mannheimer Atelier aus Draht große menschliche Figuren von beeindruckender Dynamik.
Mit einer weiteren Mitgliederausstellung schließt das Ausstellungsjahr 2018 ab 1. Dezember. Das Motto "Unverfroren" werden Künstler aus dem Verein in ihrem jeweiligen Metier und aus Spielen mit dem vorgegeben Wort darstellen. Neben den Ausstellungen bietet der Kunstverein das ganze Jahr über mehrere Aktionen, auch zum Mitmachen, Atelierbesuche und Fahrten an, über die man sich auf der Homepage genauer informieren kann. Dieses "Nebenprogramm" kann sich noch ändern und auch kurzfristig ergänzt werden.
Als Künstlerbeisitzer neben Claudia Schwarz und Roland Friedrich hat sich zwischenzeitlich Stephan Klenner-Otto zurückgezogen. Er ist mit seiner zunehmenden Ausstellungstätigkeit und künstlerischen Arbeit zu stark belastet. Für ihn wurde von der Versammlung nun Julia Tittmann als Beisitzerin bestätigt.