Wie soll sich Trebgast in den nächsten 15 bis 20 Jahren entwickeln? Was muss sich ändern, damit der Ort für seine Bewohner attraktiv und lebenswert bleibt? Antworten auf diese Fragen erhofft sich die Gemeinde vom Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept (Isek), das seit November Gemeinderat und alle interessierten Bürger beschäftigt.

Alle sind eingebunden in diesen Prozess, der mit der Zukunftswerkstatt der Erwachsenen und einem Workshop der Jugendlichen die Findungsphase abgeschlossen hat. Ausgehend vom Status quo ist daraus ein Katalog mit zehn Themenbereichen entstanden, den die Stadtplaner dem Gemeinderat in einer Sondersitzung vorstellten.


Stärken und Schwächen

Aus der Gegenüberstellung der Stärken und Schwächen des Ortes wurde ein gewisser Handlungsbedarf zu den einzelnen Punkten erarbeitet. Bevor man in konkrete Überlegungen zu Maßnahmen und Projekten einsteigt, ist es aus Sicht der Planer sinnvoll, über diese Ziele zu diskutieren. Ein wesentlicher Faktor in der Gesamtbetrachtung ist die Bevölkerungsentwicklung.

Peter Elspaß von der Projektfirma ScaReal sieht aufgrund des demografischen Faktors für Trebgast einen natürlichen Bevölkerungsrückgang von rund 23 Prozent bis 2040 - eventuelle Zu- und Weggänge nicht eingerechnet. Daraus müsse auch eine Anpassung aller kommunalen Aktivitäten resultieren.


Vorbildliche Angebote


Ziel müsse sein, durch eine nachhaltige Ortsentwicklung dafür zu sorgen, das Wohnumfeld für alte als auch neue Trebgaster noch attraktiver zu gestalten. Hier gebe es schon gute Voraussetzungen: Badesee und Naturbühne als Hauptattraktion einer Kulturlandschaft; ein hoher Standard der Verkehrserschließung, der durch den langfristigen Anschluss an den Verkehrsverbund Großraum Nürnberg und den Lückenschluss im Radwegenetz noch ausgebaut werden kann; vorbildliche Betreuungs- und Bildungsangebote für Kinder bis zur vierten Klasse; ein reges Dorfgemeinschaftsleben; vielfältige Freizeitangebote der Vereine.

Verbessert werden müssten die Rahmenbedingen für die lokale Wirtschaft, die Nahversorgung im Hauptort sowie die Beratungs- und Serviceangebote für Senioren.


Grillplatz und Sprungturm


Zu Beginn der Sitzung trugen die Jugendlichen Anne Keßler, Ida Popp und Anna Stenglein dem Gremium ihre Wünsche vor. Sie schlugen eine attraktivere Gestaltung des Badesees mit einem zusätzlichen Grillplatz, einem Sprungturm auf dem Floss, ein Zeltplatz und einem Sonnensegel für die Fun-Arena vor. Ganz oben auf der Wunschliste steht auch ein Skate-Park. Beim möglichen Standort zwischen Tennisheim und Spielplatz sah Helmut Küfner (SPD-WG) allerdings große Probleme. Wäre noch der Bahnhof, in dem die Jugendlichen die Bücherei unterbringen wollen, eventuell in Verbindung mit einem Café.

Bürgermeister Werner Diersch (SPD-WG) dankte den Bürgern, die das Konzept begleiteten und mit Ideen und Leben erfüllten, und dem Planungsbüro für die gute Arbeit. Seine Bilanz: "Der Prozess wird weiter spannend bleiben. Aber wir sind auf dem richtigen Weg." Diersch beendete die Sitzung mit einem Satz des italienischen Philosophen und Dominikanerpaters Thomas von Aquin: "Für Wunder muss man beten. Für Veränderungen muss man arbeiten."