In einem sind sich fast alle einig: Großzügig soll das Gelände gestaltet werden, viel Grün soll es geben Raum für Wohnen, Arbeiten und Kultur gleichermaßen. 16 Entwürfe für die Neugestaltung des Spinnereigeländes sind im Rahmen des Ideenwettbewerbs des Marktes Mainleus eingereicht worden. 16 Mal hat die Jury intensiv diskutiert. Am Ende machte eine Gemeinschaft von Planern aus Leipzig und Erfurt das Rennen. Auch ihr Konzept für die "neue Mitte" des Ortes sieht eine Gestaltung mit viel Freiraum vor - und legt dabei großen Wert darauf, einen Teil der Werksgebäude als historisches Erbe des Ortes zu erhalten.

Den Siegerentwurf und alle anderen Wettbewerbsbeiträge präsentiert die Marktgemeinde derzeit in einer Ausstellung in der Sommerhalle (Öffnungszeiten siehe unten). Damit werde, wie Bürgermeister Robert Bosch bei der Ausstellungseröffnung am Freitagnachmittag betonte, ein Jahr voller Ideen, Arbeit und Leidenschaft abgeschlossen. Sein Dank galt nicht nur dem Büro quas-stadtplanung aus Weimar, das den gesamten Wettbewerb betreut hatte, sondern auch der Jury, zu der Vertreter des Marktgemeinderates ebenso gehörten wie Architektur-Experten.
Man stehe nun am Anfang eines langen Weges, so Bosch. Es werde lange dauern und viel Arbeit machen, die Gestaltungsvorschläge umzusetzen und den Ort damit aufzuwerten. "Aber immerhin weiß der Markt Mainleus nun, was aus dem Spinnerei-Gelände werden soll."
Ähnlich äußerte sich Andreas Reich im Rahmen der Fachpreisrichter. Die Jury habe lange diskutiert - vor allem auch über die Frage der Identität des Ortes. Viele Einwohner seien mit der Spinnerei persönlich verbunden. Bei der Neugestaltung des Geländes gehe es deshalb immer auch um die Frage, wie sich Erinnerung möglich machen lasse.
Die Jury des Wettbewerbs, der aus Mitteln der Förderoffensive Nordostbayern zu 90 Prozent gefördert wird, traf ihre Entscheidungen jeweils einstimmig. Sieger wurde die Bürogemeinschaft Daab Nordheim Reutler PartGmbH und Alkewitz Landschaftsarchitekten aus Leipzig und Erfurt. Das Grundprinzip ihres Entwurfs: Historische Spuren sehen und in alten Strukturen etwas Neues schaffen. Erhalten werden soll dabei die bestehende Nord-Süd-Achse im Gelände. Der Autoverkehr soll weitgehend am Rand belassen werden. Herzstück soll ein multifunktionaler Platz werden, um den sich unter anderem ein Café und ein Museum gruppieren.
Die alte Stahlkonstruktion der Werkhallen soll zum Teil erhalten, aber aufgebrochen werden. In einzelnen Komplexen könnten dann Wohnungen auch für behinderte Menschen entstehen. Gedacht ist auch an die Ansiedlung von Handwerk und Gewerbe - in ausreichendem Abstand zu den Wohnungen. Wesentlicher Bestandteil der Planung ist ein kleiner See, der aus dem Oberflächenwasser des Geländes gespeist werden und in eine Parkanlage eingebettet werden soll.

Auf dem zweiten Platz landete der Entwurf der Bürogemeinschaft UmbauStadt und freiraumpioniere aus Weimar; die Berliner Planer-Gemeinschaft Formation A/Juca Architektur+landschaftsarchitektur belegte den dritten Platz.
In einer Ausstellung in der Sommerhalle in Mainleus sind noch bis zum 11. April sämtliche Wettbewerbsbeiträge zu sehen.
Die Öffnungszeiten:
Samstag, 24.03., 15-18 Uhr
Sonntag, 25.03., 15-18 Uhr
Mittwoch, 28.03., 16-19 Uhr
Ostersamstag, 31.03., 15-18 Uhr
Mittwoch, 04.04., 16-19 Uhr
Samstag, 07.04., 15-18 Uhr
Sonntag, 08.04., 15-18 Uhr
Mittwoch, 11.04., 16-19 Uhr