Taubenkot auf den Treppenstufen, Papierschnitzel in der Unterführung - der Kulmbacher Bahnhof präsentierte sich beim Besuch der FDP-Abordnung am Dienstagabend einmal mehr in einem unansehnlichen Zustand.

Den Liberalen ist eine Sanierung des Bahnhofs mit dem Ziel Barrierefreiheit ebenso ein Anliegen wie der Stadt Kulmbach und anderen Parteien. Der bayerische Spitzenkandidat bei der Landtagswahl, Martin Hagen aus Rosenheim, der oberfränkische Spitzenkandidat Sebastian Körber aus Forchheim, Bezirkstagskandidat Thomas Nagel aus Kulmbach, der Forchheimer Bezirkstagskandidat Christian Weber sowie stellvertretende Kreisvorsitzende Angela Kohlrusch und stellvertretender Bezirksvorsitzender Jobst Giehler (beide Bamberg) waren sich einig, dass die Anlage in diesem Zustand keine Visitenkarte für Kulmbach ist.

"Wenn du hier als Familie mit Kinderwagen verreisen willst, hast du ein Problem", erkannte Martin Hagen, der beim Bemühen um Verbesserungen auf Sebastian Körber setzt: "Es wird sicherlich kein Nachteil sein, dass der Bauexperte der FDP aus der Region kommt.

Körber, der von 2009 bis 2013 Mitglied des Bundestags war, will nun als ehemaliger verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion seine guten Kontakte in dieser Angelegenheit nutzen. Leicht zu verwirklichen wäre seiner Ansicht nach ein sogenannter Plattform-Lift, so dass Menschen mit Rollstühlen oder Rollatoren leichter von einem zum anderen Gleis gelangen könnten. Er sei überzeugt, dass die Stadt oder der Landkreis die Kosten von circa 20 000 Euro übernehmen würden. "Die Bahn müsste halt nur zustimmen."

Thomas Nagel kritisierte, dass die Bahn trotz zahlreicher Vorstöße der politisch Verantwortlichen die Wertigkeit des Bahnhofs nicht erkenne. Ein neuer Ansatz sei aber die Tatsache, dass in Kulmbach eine neue Fakultät der Uni Bayreuth entsteht: "Die Bahn muss erkennen, dass der Bahnhof einer Studentenstadt in der Priorität hochgesetzt werden muss."

Auf Unverständnis stieß bei den Liberalen, dass weniger bedeutende Bahnhöfe wie Untersteinach und Trebgast "aufgerüstet" werden.