Vor ein paar Tagen stand in dieser Zeitung eine Meldung, wonach sich immer mehr Briten über den Bierpreis in ihren geliebten Pubs aufregen. Ein Pint (gesprochen Paaiiind) kostet in den Kneipen auf der Insel demnach durchschnittlich 5,20 britische Pfund (umgerechnet rund 5,80 Euro).

Eine seltsame Maßeinheit

Um zu wissen, ob das nun angemessen oder wirklich teuer ist, sollte man zunächst einmal diese seltsame Maßeinheit erklären. Ein Pint entspricht exakt 0,5683 Litern (Bier). Da jedoch die britischen Zapfer die Gläser zumeist randvoll laufen lassen, dürften am Ende durchaus 0,6 bis 0,7 Liter drin sein.

Umgerechnet auf ein Seidla wären das - Moment, einfacher Dreisatz - rund 3,70 Pfund oder 4,10 Euro. Gut, billig ist was anderes. Aber bestellen Sie mal im Urlaub im hohen Norden oder im tiefen Süden ein eiskaltes Bierchen - da drücken Sie auch schon mal locker 4 Euro ab und haben mit etwas Pech nur 0,33 Liter im Glas.

Fast wie daheim

Ich empfehle den Briten (so lange sie noch ungehindert reisen dürfen), in ein paar Wochen mal aufs Münchner Oktoberfest zu fliegen. Sie würden sich dort durchaus wie wie daheim vorkommen, denn eine Krugfüllung liegt auf der Wies'n unterm dicken Schaum meist auch unterm (Eich-)Strich - und durchaus nicht selten in der Nähe von jenen 0,5683 Litern.

Und sie würden schauen: Denn ein Pint (also die Maß, na, Sie wissen schon) auf der Wies'n kostet heuer zwischen 10,70 und 11,50 Euro (oder umgerechnet 9,90 und 10,70 Pfund). Ein Rausch wird da zum Luxus.