Der Gewitterregen in der Donnerstagnacht sorgte nur kurzzeitig für Feuchtigkeit und eine Abkühlung in der Natur. Am Freitagnachmittag meldeten sich Sonne und Hitze im Frankenwald zurück. Während sich die Schwimmbadbesucher darüber freuen, sieht man im Forst die schon vielen trockenen Tage dieses Frühjahrs mit Skepsis. Zumal manche Mitbürger trotz aller Warnungen im Wald zündeln.
In der Nähe von Haßlach bei Kronach etwa wurde unsere Zeitung auf ein Lagerfeuer aufmerksam gemacht, dass im Lauf der Woche mitten im Wald geschürt worden war. Verkohlte Äste und einige Abfälle zeugten noch am Donnerstag von einer kleinen Party bei einem Teich. Was vielleicht nur eine unbedachte Aktion von Jugendlichen gewesen sein dürfte, hätte böse ausgehen können.

"Wir bewegen uns zwischen den Waldbrandstufen drei und vier von fünf", weist Gerhard Lutz, Abteilungsleiter Forst am Amt für Landwirtschaft in Kulmbach auf eine angespannte Situation in den heimischen Wäldern hin, in denen übrigens bis 31. Oktober sogar ein Rauchverbot gilt.


Das Warten auf den Regen

Außer den örtlich oft sehr eingegrenzten Gewittern habe sich in den vergangenen Wochen nicht viel getan, was den Waldboden und die Vegetation mit Wasser hätte versorgen können. Und selbst nach einem Gewitter sei die Oberflächenvegetation beim jetzigen Klima innerhalb weniger Tage wieder ausgetrocknet. Der Kronacher Stadtförster Ulrich Dautel warnt daher ebenfalls vor Zündeleien im Wald. So etwas sei höchst gefährlich und unter Umständen sogar strafrechtlich relevant.

"Die Situation ist kritisch", betont Lutz. Wie sich die Waldbrandgefahr in den kommenden Tagen entwickeln werde, lasse sich schlecht absehen. "Prognosen sind schwierig, alles hängt rein vom Wetter ab. Wenn die Lage so bleibt, wird die Situation aber sukzessive kritischer werden", stellt er fest. Von Zündeleien jeglicher Art in Waldnähe sollten also die Finger gelassen werden. Sonst kann aus einem kleinen Spaß schnell eine ernste Gefahr werden.