Er kennt sich aus an seinem Arbeitsplatz, in seinem Betrieb. Früh am Morgen ist er meist der Erste, der die Firma betritt und manchmal ist er auch der Letzte, der abends sein Büro verlässt. Wolfgang Lieb konnte vor wenigen Tagen sein 40. Arbeitsjubiläum feiern.

Man merkt: Der 58-Jährige führt gern seinen Beruf aus, für ihn ist die Firma Georg Simon mehr als ein Arbeitgeber. Für Lieb ist das Unternehmen so etwas wie eine Familie, zu der er gehört.

Der Windheimer startete 1978 bei der Georg Simon GmbH seine berufliche Laufbahn. Für ihn ist das heute noch ein Glücksfall. Damals, so erinnert er, war es nicht so leicht, eine Lehrstelle zu bekommen. Auch er suchte nach seiner Mittleren Reife einen Ausbildungsplatz. Es gelang nicht auf Anhieb. Deshalb war er ein Jahr lang als Hilfsarbeiter tätig.

Damals war es auch üblich, dass ein Auszubildender überall eingesetzt wurde, wo Not am Mann war, erzählt er. Wolfgang Lieb lernte während seiner Ausbildung zum Bürokaufmann also nicht nur die kaufmännischen Grundkenntnisse, sondern er war teilweise auch für das Kaffeekochen zuständig und wurde als Müllwerker und Fahrer - da er den Führerschein der Klasse 2 in der Tasche hatte - eingesetzt. Das war oft schwierig, wenn sich die klobigen Müllfahrzeuge durch zugeparkte Wohngebiete schlängeln mussten. "Da war Konzentration gefragt!"

In den Folgejahren wuchs in ihm der Wunsch, sich mehr Wissen anzueignen. Wolfgang Lieb legte 1990 mit Erfolg die Bilanzbuchhalterprüfung ab. Vier Jahre später erhielt er Prokura. Lieb besuchte auch Lehrgänge zum Thema "Gefahrgut". Er befasste sich mit Qualitätsmanagement, mit Abfallrecht und Kreislaufwirtschaft. Schließlich legte er vor rund zehn Jahren die Ausbildereignungsprüfung und 2015 die Verkehrsleiterprüfung vor der IHK in Bayreuth ab. Letztere ist Voraussetzung, um ein Unternehmen des gewerblichen Güterkraftverkehrs (Entsorgungsunternehmen) leiten zu können. Sein Berufsalltag umfasst zudem die Mitarbeiterschulung sowie die Überwachung der Lenk- und Ruhezeiten der einzelnen Fahrer.

In all den Jahren habe er nie daran gedacht, seinen Arbeitgeber zu wechseln, gesteht Wolfgang Lieb. Auch wenn manchmal der Berufsalltag mehr mit Tiefen als mit Höhen verbunden war. Sechs verschiedene Inhaber und Geschäftsführer aus der Familie Simon beziehungsweise Simon-Rittmann habe er während seiner Laufbahn erlebt. Und: "Die Chemie stimmte immer!"

Es sei schon ein Vorteil, wenn man menschlich miteinander könne, so der Prokurist, denn: "So lassen sich Probleme leichter lösen!" Ein weiterer positiver Aspekt sei, dass das Entsorgungsunternehmen ein Familienunternehmen ist. "Das bedeutet kürzere Wege und schnellere Entscheidungen als bei einem Konzern!".

"Mein Job ist sehr abwechslungsreich", sagt Lieb und erklärt Wolfgang, dass er auch an den anderen Simon-Standorten in Sonneberg und Markt Erlbach Prokura habe und entsprechend unterwegs sei, um nach dem Rechten zu sehen.

"Wir sind sehr stolz, Sie in unserem Team zu haben", lobte seine Seniorchefin Marlies Simon-Rittmann in der Feierstunde. Mit viel Ehrgeiz, Wissen und Fleiß habe Wolfgang Lieb in den letzten 40 Jahren dazu beigetragen, dass sich das Unternehmen positiv entwickelte. "Sie zeichnen sich durch Treue und Zuverlässigkeit aus." Simon-Rittmann und auch Juniorchef Stefan Rittmann wünschen, dass ihnen Wolfgang Lieb noch einige Jahre in Gesundheit erhalten bleibt.