Die Festung dürfte das Glanzlicht von "Kronach leuchtet 2018" werden. Doch die Veranstalter wollen sich nicht auf einer imposanten Beleuchtung des Wahrzeichens ausruhen. Weitere Höhepunkte zu den verschiedensten Themen sind geplant. Und dabei erfindet sich das Lichtfestival in manchen Bereichen wieder einmal neu.
Vom 27. April bis zum 6. Mai will "Kronach leuchtet" Einheimische wie Besucher auf einem Lichtweg von der Annakapelle bis hinauf in die Festung verblüffen, beeindrucken und in seinen Bann ziehen (wir berichteten am Donnerstag). Neben der Architekturbeleuchtung, an deren Aufbau sich acht Hochschulen beteiligen, steht dann auch wieder die Lichtkunst im Blickpunkt.
Hartmut Nenninger, der im Organisationsteam für dieses Themengebiet verantwortlich zeichnet, informierte am Mittwoch in einem Pressegespräch über die Künstler und ihre Werke. Zwei Teilnehmer griff er dabei exemplarisch heraus.
Elke Harras wird in einem Felsenkeller in der Lucas-Cranach-Straße "Black drops and the organized chaos" präsentieren. Dabei werden Hunderte Lichtpunkte im Raum schweben. Miniaturkristalle und Glasfaserfäden werden so zu einer großen Wolke geflochten. Tilman Küntzel wird einen "Gefallenen Kronleuchter" im Salzturm zeigen. Dabei handelt es sich um eine audiovisuelle Rauminstallation mit Lüster, die mit Licht und Schatten spielt.
Projektleiter Markus Stirn lag noch ein weiteres Kunstobjekt am Herzen: das Klang-Graffiti des im Jahr 2016 verstorbenen Amerikaners Ben Patterson. "When elefants fight, it is the frogs that suffer" nannte er das 16-Kanal-Klangfeld, das schon bei der Dokumenta gastierte. Nun kommt es nach Kronach. Dort werden die Soundeffekte zusätzlich mit Licht untermalt. "Ich freue mich darauf", erklärte Stirn zum Zusammentreffen mit den Künstlern beim Lichtevent, "weil alle in der Zusammenarbeit sehr entspannt waren."
In diesem Jahr will das Organisationsteam zudem noch stärker als bisher die Information über das Licht in den Mittelpunkt rücken. Das geschieht auf zweierlei Wegen. Zum einen wird es eine App geben, die gegen eine geringe Gebühr als Führer von Lichtpunkt zu Lichtpunkt dient. Die Firma Living Logic programmiert die App, bei Radio Eins erfolgt die Tonaufzeichnung. "Ab Anfang April soll das Angebot zur Verfügung stehen", freute sich Stirn über ein Gelingen seines Wunschprojektes, das eine Ergänzung zu den üblichen Lichtführungen darstellt.
Ganz wichtig ist den Verantwortlichen zum anderen ein Symposium unter dem Titel "Nachts in der Stadt - wie wird sie aussehen?" Dabei werden fünf Themenbereiche angeschnitten, welche Kronach auch als ein Kompetenzzentrum für Lichtplanungen und Dauerinstallationen in den Blickpunkt des Interesses rücken könnten.
So geht es um "Licht als Kunstform", "Autogenes Fahren" (und den Einfluss der Straßenbeleuchtung darauf), "Licht und Gesundheit", "Architekturbeleuchtung" sowie "Licht für Menschen - neue Ansätze der Lichtmasterplanung".
Das gebührenpflichtige Symposium findet am 4. Mai ab 14 Uhr in der Sparkasse Kronach statt. Eine Anmeldung bis zum 15. April ist erforderlich (www.kronachleuchtet.com oder E-Mail: symposium@kronachleuchtet.com).
Pressesprecherin Oda Gräbner freute sich, dass diese Idee, die aus "Kronach leutet" heraus entstanden sei, verwirklicht werden kann. "Es hat sich viel Wissen vor Ort angesammelt", blickte sie auf die Erfahrungen der vergangenen Jahre mit dem Lichtevent zurück. Und es sei der Wunsch zu spüren, etwas Bleibendes zu schaffen.
Doch nicht nur in Kronach, sondern auch in anderen Orten könnten Privatleute wie Kommunen vom Fachwissen des "Kronach leuchtet"-Teams profitieren, waren sich die Organisatoren einig. Zahlreiche Fachpublikationen zum Lichtfestival und internationale Kooperationen beweisen dies.