Vor allem im Bereich Freizeitverkehr ist der VGN sehr stark, wie Geschäftsführer Andreas Mäder herausstellte. Deshalb sahen einige Kreistagsmitglieder in einer Eingliederung einen Vorteil - eben vor allem touristisch.
"Ein Anschluss wäre eine Stärkung unserer Region als Naherholungsgebiet", meinte beispielsweise Peter Hänel (Freie Wähler). Den Marketingaspekt sah auch Hans Rebhan (CSU), gerade die Rennsteigregion könne dadurch stärker ins Bewusstsein der Leute in- und außerhalb des Landkreises rücken. "Es ist keine Frage, dass wir alle Anstrengungen unternehmen sollten, dabei zu sein", so Rebhan.
Dem schloss sich auch Ingrid Steinhäuser (Frauenliste) an: "Wir verpassen eine Chance, wenn wir nicht beitreten."

Kosten-Nutzen-Aspekt


Auch wenn in Sachen touristischer Vorteil weitgehend Einigkeit im Gremium bestand, vergaßen beispielsweise Richard Rauh (SPD) und Albert Rubel (CSU) nicht, auf den Kosten-Nutzen-Aspekt hinzuweisen. "Wir im Randgebiet müssen besser gestellt werden als diejenigen in den großen Städten", so Rubel. Klärungsbedarf sah hier auch der SPD-Fraktionschef Rauh: "Tourismus, Marketing - alles wichtig. Aber sich alleine darauf auszurichten, wäre mir zu wenig." Die Umlage beträgt für jeden beteiligten Landkreis 65 Cent pro Bürger. Landrat Oswald Marr (SPD) erklärte hierzu, dass die Regierung grundsätzlich signalisiert habe, dass Mittel des ÖPNV (Öffentlicher Personen-Nahverkehr) für eine Eingliederung in den VGN verwendet werden dürften, allerdings nicht, wie viel.

Schülerbeförderung


Horst Pfadenhauer (CSU) erkundigte sich auch danach, wie die Beförderung der Schüler beim VGN ablaufen könnte. Derzeit bestünden an den Bahnhöfen oft nicht genügend Unterstellmöglichkeiten und keine Toiletten für die Schüler, die aus dem nördlichen Landkreis mit dem Zug nach Kronach zur Schule fahren. Hinzu komme, dass die Züge häufig überfüllt sind. "Die Umrüstung bezieht sich allein auf die Fahrkartenautomaten und Vitrinen für die Fahrpläne", erklärte hierzu Andreas Mäder. Allerdings werde man selbstverständlich versuchen, in den von Pfadenhauer angesprochenen Punkten, auf die Bayerische Eisenbahngesellschaft einzuwirken.
Bis Dezember gelte es, eine Empfehlung auszusprechen, Anfang 2013 müsse man dann einen Beschluss fassen, will man ab 2014 an das Netz des VGN angeschlossen werden,e rklärte Landrat Marr, der den Hauptvorteil einer Eingliederung darin sieht, "dass man mit einer Karte im ganzen VGN-Gebiet unterwegs sein kann. Wir können mit einer Karte woanders hin fahren, aber auch umgedreht können wir dadurch Leute zu uns holen."