Bei der Verabschiedungsfeier für Pfarrer Martin Gundermann sind reichlich Tränen geflossen. Schweren Herzens lässt ihn seine Kirchengemeinde Richtung Bayreuth ziehen. Dort wird er zum 1. September die Pfarrstelle der Stadtkirche III übernehmen. Pfarrer Gundermann war seit 2003 in Kronach tätig und agierte unter anderem auch als Schulreferent des Dekanatsbezirks.

Zahlreiche Lobreden, unter anderem von Dekanin Dorothea Richter, begleiteten seinen Abschied. Sie bescheinigte dem Geistlichen sowohl Kommunikationstalent als auch Teamfähigkeit.


Generationen verbunden

"Sie sind ein Pfarrer, der alle Generationen anspricht. Wenn Sie weggehen, verlieren wir einen Freund." Richter lobte Gundermanns "besonderes Charisma" genauso wie seine Offenheit und Herzlichkeit. Sie sagte: "Es ist Freitag, der 13., es schüttet - der Himmel weint. Aber wir sind froh und dankbar, dass wir 15 Jahre einen solchen Pfarrer hatten."

Kirchenvorstand Ulli Oßmann und Susanne Bächer gaben in ihrer Rede einen Rückblick auf das Wirken von Pfarrer Gundermann. Ein umgänglicher Mensch sei er, sportlich aktiv und mit vielen Ideen. Als Abschiedsgeschenk überreichten sie einen Grill, Holzkohle und einen Scheck für Grillgut. "Beim Grillen ist ein Mann noch ein Mann", freute sich der Beschenkte augenzwinkernd. Kurzerhand lud er dann auch alle zum nächsten Gemeindefest im Pfarrgarten nach Bayreuth ein.
Den ergreifenden Gottesdienst vor der Feier lobte Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein. Er habe sogar ein paar Tränen wegblinzeln müssen, gestand er freimütig ein. "Aber alles hat seine Zeit, und jetzt ist die Zeit des Abschieds." Pfarrer Gundermann lasse viele Freunde in Kronach zurück und erfreue sich großer Beliebtheit. "Vieles in dieser Stadt trägt Ihre Handschrift. Sie haben Spuren in unseren Herzen hinterlassen. Schön, dass es Sie in Kronach gab", so Beiergrößlein.

Ganz andere Töne als im Gottesdienst schlug der Kirchenchor an: "Am Sonntag will der Martin auf der Kanzel steh'n, auf seine Schäfchen seh'n, das war so schön." Selbst gedichtet und mit ganz viel Herzblut in den Kehlen brannten sie sich noch einmal ins Gedächtnis der Familie Gundermann ein.


Beeindruckende Stimme

"Was für eine Stimme!" Der stellvertretende Schulleiter des Frankenwald-Gymnasiums, Matthias Schneider, sprach im Anschluss fast schon voller Ehrfurcht von der "tiefen und sonoren Stimme" des Pfarrers. Es ist ein beeindruckendes Erlebnis, wenn Gottes Wort und die frohe Botschaft mit einer solchen Stimme verkündet werden. Wir werden diesen Bass vermissen."

Pastoralreferent Martin Förtsch lobte den Pfarrer ebenfalls für seine unkomplizierte, offene und spontane Art sowie seinen Humor. "Mit Ihnen als Pfarrer haben wir Verbundenheit gelebt," meinte er.
Pfarrerin Alina Ellgring wollte nicht alle Geschichten erzählen, die es zu erzählen gäbe. "Aber seit ich Sie kenne, weiß ich, dass man eine Kuchentheke nie zu früh öffnen kann. Sie sind charmant und immer gut gelaunt, das wussten wir zu schätzen." Als Geschenk gab es dann noch eine Grillschürze mit den Anweisungen zum "biblischen Grillen". "You've touched our hearts", das stand auf einem Bild mit Fingerabdrücken, die die Jugendgruppe an den Pfarrer überreichte. Gerade diese Jugendarbeit sei es gewesen, die Gundermann ausgezeichnet habe, hieß es.

Das Schlusswort übernahm der Pfarrer selbst. Er bedankte sich bei Ehefrau Katrin und seinen vier Söhnen, die immer mit ihm an einem Strang gezogen und ihm den Rücken freigehalten hätten. "Im Frankenwald sind die Menschen verwurzelt, und Kronach ist uns auf jeden Fall zur Heimat geworden", stellte er fest.