Nordhalben hat einen neuen, guten und heldenhaften Regenten: König Artus übernahm am Freitagabend auf Avalon Nord die Herrschaft und führt nun den Ort und ganz Franken in eine glückliche Zukunft. Zumindest im neuen Theaterstück von Rudolf Ruf, das er mit seiner Truppe in eigener Regie zum Auftakt des 4. Nordwald-Spektakulums auf der Open-Air-Bühne des Festplatzes uraufführte.
Darin geht es bunt und turbulent durch die mystische Sagenwelt von Avalon und der Gralslegende, deren Slapstick-Interpretation von Monty Pythons "Ritter der Kokosnuss" sowie Maulereien über miese Bezahlung der Theaterjobs und Nordhalbener Lokalkolorit. Inmitten der Zelt- und Budenszenerie des Mittelalterfestes konnte das teilweise ebenfalls gewandete Publikum eine Reihe neuer Gesichter unter den Darstellern bewundern, die teilweise ihr Theaterdebüt gaben und ihre Sache gut machten.

Die Rolle des Openers in der Figur eines grantelnden Zauberers Merlin hatte Kai Deckelmann übernommen, der mit seinem gekonnten Monolog die Zuschauer auf das Geschehen einstimmte.
Der Wanderer durch die Zeiten widersteht den Verführungskünsten der Marketenderin (Mary-Anne Runkel), bekommt von der Lady aus dem Ködelsee (Paula Fischer) das Zauberschwert Excalibur, das er in den Felsen rammt und das nur vom "wahren König" Artus wieder herausgezogen werden kann.
Der erscheint dann zunächst unerkannt (in Personen des Nordhalbener Engländers Alan Hinchliffe) und wird - in die Jetztzeit gebeamt - von zwei Nordhalbener Dorfdeppen (Helmut und Sebastian Hellgoth) verhöhnt. Nach diversen Intermezzi schnappt er sich Excalibur, besiegt den bösen Schwarzen Ritter (Konstantin Hable), heiratet Guinevere (Elke Harras) und übernimmt die Regentschaft über das Land.

Das über einstündige Stück mit seinen frischen Darstellern und kurzweiligem Klamauk bekam viel Szenengelächter und am Ende auch seinen verdienten großen Schlussapplaus.

Bis zum Sonntag dauerte das 4. Nordwald-Spektakulum auf dem Festgelände von Avalon Nord gegenüber der Nordwaldhalle. Neben Lagerleben, Live-Musik, nächtlichem Feuerzauber und guter Verpflegung boten zahlreiche Marketender Handwerkskunst und diverse Geschicklichkeitsspiele an. Ein ausführlicher Bericht folgt.