Die Montessori-Schule wächst und wächst und findet von Jahr zu Jahr immer mehr Anhänger. Deshalb war der Neubau, der immerhin 3,3 Millionen Euro gekostet hat, dringend nötig, betonte der Schulleiter Mathias Schmitt bei der großen Einweihungsfeier.

Doch nicht nur Geschäftsführerin Gudrun Jersch-Bittermann, Schulleiter Mathias Schmitt und Diplomingenieur Peter Kropf, der die Planungen getätigt hat, fiel mit der Einweihung ein Stein vom Herzen - auch die Schüler freuten sich riesig.

Antonia Partes (11) und Sandrine Wormuth (14) trauten sich sogar, eine kleine Führung durch die neuen Räumlichkeiten zu machen. "Wir kennen uns schon prima aus", strahlten sie. Im Erdgeschoss verbindet ein Gang mit praktischen Schränken, die die Schüler nutzen können, Alt- und Neubau. Innenarchitekt Joachim Drechsler hat vom Montessori-Rot aus ein sonniges Farbkonzept entwickelt. Und im Zuge der Umbauarbeiten hat er auch noch den Altbau ein bisschen aufpolieren können: mit bunten Tapeten, mit einer Umfunktionierung der alten Räume zu Klassenzimmern.

Küche ist das Prunkstück

Im Erdgeschoss des Neubaus gibt es ein Erste-Hilfe-Zimmer, die Verwaltung, das Lehrerzimmer und das Zimmer von Schulleiter Mathias Schmitt sind im Neubau untergebracht. Bei der Innengestaltung der Räume wurde auf viel Naturmaterial geachtet.

Prunkstück des Erdgeschosses allerdings ist die Küche: hell, geräumig, freundlich. Für mehr als 200 Schüler soll hier täglich frisch gekocht werden. Die Mensa schließt sich an. Das Montessori-Rot wurde mit viel Weiß, Naturholz und Grau zu einem harmonischen Farbkonzept entwickelt. Und der Clou: Jeder Stuhl der Mensa ist mit einem M für Montessori versehen.

Doch auch das Obergeschoss des Neubaus hat einiges zu bieten: Dort gibt es Räume für die Nachmittagsbetreuung, für die Grundschüler. Außerdem zeigen die Schüler einen Materialraum, eine Bücherei.

Eine Wucht sind auch die Außenanlagen. Denn statt des üblichen Spielplatzes haben die Montessori-Verantwortlichen einen Mikadowald aus Stämmen anlegen lassen. Der wird in den nächsten Tagen noch mit Kletternetzen ausgestattet. Außerdem gibt es einen Sinnesgarten mit verschiedenen Materialien und ein Kneipp-Becken. Und die Terrasse ist wie eine Hotelterrasse gestaltet - mit viel Sitzmöglichkeiten, mit Sitzsäcken. Stühle in leuchtendem Limone-Grün und Sitzsäcke, ebenfalls in Limone, sorgen für Pep.

Die ganze Schule, viele Ehrengäste und die Lehrer sowie die Eltern der Schüler feierten die Einweihung des Neubaus mit einem Galaabend. Der Schulchor und die Trommelgruppe haben sich bei der musikalischen Ausgestaltung viel Mühe gegeben. Auch einen Sketch haben die Montessori-Schüler einstudiert. Und außerdem gaben Schülersprecher Sebastian Fischer, die Absolventen Viktoria Heil, Nadja Gehring und Malte Herrmann ein Interview.

Pfarrer Burkhard Sachs segnete die Räumlichkeiten. Und Hartmut Reuther weihte das neue Montessorigebäude mit der Gong-Gruppe ein.

"In den letzten Monaten habe ich oft die Frage gehört: Wann dürfen wir rein - nicht nur von Schülern", verriet Schulleiter Mathias Schmitt. Und tatsächlich ist die "Vorfreude, die neuen Räume, endlich erobern zu dürfen", riesig. "Jetzt ist die Montessori-Pädagogik noch besser erlebbar", freut sich Schulleiter Schmitt. Denn die neuen Räumlichkeiten geben der Schule mehr Raum, ermöglichen mehr Intensivierung, mehr Gruppenarbeit.

Dass die Fertigstellung des Neubaus exakt ins Jubiläumsjahr fällt - die Montessori-Schule wird in diesem Jahr zehn Jahre - ist ein glücklicher Zufall. Der Vorstand der Montessori-Schule - bestehend aus Gerhard Herrmann, Evelyn Heil, Uli Detsch, Barbara Daumann und Gerhard Goller - blickten auf die Anfänge zurück. Ausgangspunkt war die Idee, von einer "idealen Schule, die die Kinder achtet", so Gerhard Herrmann.

In Marktrodach ging die Montessori-Schule in einem Gebäude, das den Flair der "Feuerzangenbowle" vermittelte, mit 13 Kinder und zwei Pädagogen an den Start. Drei Mütter haben abwechselnd frisches Essen gekocht. Doch die Montessori-Idee ist gewachsen. "Wir haben von Anfang an gut mit der Gemeinde, mit den Bürgermeistern und mit der Regierung zusammengearbeitet", dankte Uli Detsch.

Überlegungen seit 2010

Nach wenigen Jahren zog die Montessorischule von Marktrodach nach Mitwitz um. "Das war die größte Herausforderung", erinnert Barbara Daumann und erzählt von den Lkw, die alle Utensilien nach Mitzwitz gebracht haben und den Einräumaktionen. Schon seit Ende 2010 trägt man sich mit dem Neubaukonzept. Jetzt ist das Projekt beendet.

Im nächsten Jahr steigen die Schülerzahlen. Aktuell besuchen 220 Schüler die Montessori-Schule, erklärte Gerhard Goller. Die ersten, die komplett die Montessori-Pädagogik durchlaufen haben, haben soeben ihre Abschlüsse in der Tasche. Im nächsten Jahr sind schon 230 Schüler für die Montessori-Schule angemeldet. Tendenz weiter steigend.

Beim Festakt berichtete Diplom-Ingenieur Peter Kropf über die Entwicklung der Neubauidee. Sie wuchs und wuchs, eine "Kochküche" und die Mensa kamen hinzu. Und schließlich sind 950 Quadratmeter an neuer Fläche entstanden. Die Genehmigung erfolgte innerhalb von nur zwei Monaten. Am Bau waren 38 Firmen beteiligt, viele aus der Region.

Beider Eröffnung waren auch Wolfgang Wegner von der Regierung für Oberfranken, Harry Weiß von der Sparkasse Kulmbach-Kronach, Ingeborg Müller-Hohagen vom Montessori-Landesverband, der stellvertretende Landrat Bernd Steger, die SPD-Landtagsabgeordnete Susann Biedefeld, die Bürgermeister Hans-Peter Laschka und Nobert Gräbner sowie Elternbeiratsvorsitzende Susanne Urban und der Rektor der Regelschule Hans Neuberg zugegen und sprachen Grußworte.

Im Mittelpunkt allerdings stand die gute Unterhaltung. Und für die Sorgte auch DJ Mae.