Im Gemeinderat wurde überplanmäßigen Ausgaben für die Dorferneuerung Friedersdorf, dem Betriebskostenzuschuss für das Naturerlebnisbad in Rothenkirchen und dem Bezug von "Normalstrom" für die Jahre 2020 bis 2022 zugestimmt. Auch in die Gehwegplanung Eila und von Eila nach Pressig soll Bewegung kommen.
Die Würdigung und Beratung der eingegangenen Stellungnahmen für die Bauleitplanung für das Gebiet "In Richtung Heinersdorf" im Rahmen der öffentlichen Auslegung wurde zurückgestellt. Bürgermeister Hans Pietz (FW) erklärte dazu, dass nach Prüfung der Unterlagen die Rechtsabteilung des Landratsamtes die Durchführung einer erneuten Auslegung empfohlen hat. In der Planerstellung hatte sich ein Formfehler bezüglich des Ausweises des hundertjährlichen Hochwassergebietes HQ100 eingeschlichen, den es zu korrigieren gilt. Das Gremium beschloss, die Planunterlagen zur Änderung des Flächennutzungsplanes und zur Einbeziehungssatzung für das Gebiet in Welitsch, "In Richtung Heinersdorf", werden überarbeitet und erneut öffentlich ausgelegt.
Überplanmäßige Ausgaben in Höhe von 36 722,14 Euro für das Mehrzweckgebäude in Friedersdorf, welches im Zuge der Dorferneuerung errichtet wurde, wurden genehmigt. Der Bürgermeister erklärte hierzu, dass diese Ausgaben schon in der Sitzung vom 11. Dezember 2017 in einer Beschlussfassung über Gesamtausgaben von 338 000 Euro enthalten gewesen seien und diese nun rein haushaltstechnisch den Ausgaben für das Jahr 2017 zugerechnet werden müssen. Somit ergaben sich für 2017 für das Dorfgemeinschaftshaus Kosten in Höhe von 158 922,14 Euro.
Dritter Bürgermeister Klaus Dressel (CSU) wünschte eine Auflistung über die Ausgaben für alle Fraktionen. Dem schloss sich der Bürgermeister an, allerdings sollte diese erst nach Abschluss aller Kosten rausgegeben werden.
Das Naturerlebnisbad in Rothenkirchen wird vom Schwimm- und Sportverein Markt Pressig geführt. Kämmerer Heinrich Grebner informierte, dass die Marktgemeinde Pressig für das Betriebsdefizit für 2017 einen Zuschuss in Höhe von 12 000 Euro gewährt (Vorjahr 15 000 Euro). An Eintrittsgeldern der rund 10 000 Besucher wurden rund 8640 Euro verbucht, dazu kommen Mitgliedsbeiträge von 10 047 Euro. Das Netto-Ergebnis belief sich in den Einnahmen 2017 auf 38 348 Euro. Der Verein zählt 494 Mitglieder. Das Gemeindeoberhaupt sieht es mit Freude, mit welcher Leidenschaft und Engagement einige Ehrenamtliche die vielfältigen Aufgaben am und um das Naturerlebnisbad erledigen. Das geht über die Betriebsführung, Kioskbetreuung, Schwimmaufsicht bis hin zur Pflege, wofür er im Namen des Marktes Pressig und des Ratsgremiums allen Idealisten großen Dank aussprach. Es sei eine sehr sinnvolle Freizeitbeschäftigung, sich für dieses tolle, schöne und idyllisch gelegene Naturerlebnisbad in den Sommermonaten einzusetzen. Angesichts der relativ wenigen Sonnentage und Tatsache, dass das Naturerlebnisbad mehrere aufeinander folgende Sonnentage bis zur Erwärmung benötigt, konnte man mit dieser Saison zufrieden sein, meinte Bürgermeister Pietz, der zugleich Vorsitzender des betriebsführenden Schwimm- und Sportvereins im Markt Pressig ist.
Michael Pütterich (SPD) wünschte eine Auflistung über Einnahmen vom Wohnmobilstellplatz und vom Jugendzeltplatz, dies sei zur nächsten Sitzung möglich, sagte Pietz zu. Das Gremium entschließt sich, nachdem in der vorherigen Sitzung ein Beschluss zurückgestellt wurde, "Normalstrom" über eine Bündelausschreibung durch die Firma Kubus für die Jahre 2020 bis 2022 zu beschaffen. Bürgermeister Pietz hatte sich in anderen Kommunen des Landkreises erkundigt, wonach elf von 14 gefragten Gemeinden auf "Normalstrom" zurückgreifen. Kämmerer Heinrich Grebner bezifferte die Mehrkosten bei Ökostrom auf rund 3000 (ohne Neuanlagenquote) und auf 5- bis 10 000 Euro Mehrkosten jährlich bei Ökostrom (mit Neuanlagenquote). Für die Bündelausschreibung entstehen circa 1900 Euro Kosten für die Marktgemeinde, andererseits bringe die Bündelausschreibung große Preisvorteile für den Strombezug.
Unter Sonstiges griff der Bürgermeister das Thema Gehweg in Eila und von Eila nach Pressig auf. Die Situation für Fußgänger, insbesondere Schulkinder in Eila und zwischen Eila und Pressig sei aufgrund fehlender Gehwege als gefährlich anzusehen. Gespräche und Ortstermine mit Landrat Klaus Löffler, der das Anliegen unterstützt, fanden bereits statt. Das Landratsamt teilt hierzu mit: für die Ortsdurchfahrt Eila würden bei einer Gehwegbreite von 1, 50 Meter und einer Länge von 400 Meter circa 60 000 Euro an Kosten entstehen. Allerdings darf bei einer Verlegung des Baches, keine Stützmauer erforderlich sein, wird angemerkt. Für den Gehsteig auf freier Strecke zwischen Eila und Pressig entstehen Baukosten von circa 75 000 Euro bei einer Gehwegbreite von 1,50 Meter und einer Länge von circa 500 Meter. Der Landkreis würde diese Kosten für den Gehweg zwischen Eila und Pressig übernehmen. Ebenso würde der Landkreis innerhalb der Ortsdurchfahrt für den Bau von Bordsteinkanten einen weiteren Zuschuss von rund 4400 Euro gewähren. Die Realisierung soll im Zuge des Kreisstraßenbaus im Jahr 2020 möglich sein. Der weiteren Vorgehensweise mit Prüfung möglicher Varianten und Kostensituation in Absprache mit dem Landratsamt wurde zugestimmt. Die Prüfergebnisse werden dem Gremium zur Beschlussfassung vorgelegt und dann ein Antrag auf Bezuschussung an das Landratsamt geleitet.
Michael Pütterich fragte, ob dieser Gehweg eine Ortsumgehungsstraße tangieren könnte. "Das ist nicht der Fall", war die Antwort vom Bürgermeister. Werner Löffler (CSU) regte an, sich mit Granitplatten am Friedhof Pressig zu befassen, diese ergäben ein unschönes Bild. Der Bürgermeister sicherte zu, sich mit Bauhof und Verwaltung zusammen Gedanken für eine Verbesserung zu machen.
Reinhold Heinlein wollte für nächste Sitzung einen Sachstand über die Kanaluntersuchungen mittel Kamerabefahrung. Es fehlen in der Untersuchung noch zwei lange Strecken zwischen Förtschendorf und Rothenkirchen und Friedersdorf und Rothenkirchen. Sobald diese Prüfungen abgeschlossen sind, werde dem Gremium ein Sachstandsbericht vorgelegt, so Pietz.
Didier Couderc, Fraktionssprecher der Freien Wähler, wollte auf den Antrag der Freien Wähler auf Abschaffung der Straßenausbaubeitragssatzung (Strabs) hinweisen. Hierzu entzog ihm der Bürgermeister das Wort mit der Begründung, keine Politisierung im Gremium zuzulassen, er lehne das strikt ab und bekam Zustimmung des Gremiums.