Es ist ärgerlich für Roland Beierwaltes, aber noch schlimmer für die Mitarbeiter und Bewohner des BRK-Seniorenhauses in Kronach . Der zuständigen Firma Centogene, die den Reihentest vergangene Woche durchgeführt hat, ist nach aktuellen Erkenntnissen ein Fehler unterlaufen. Von den insgesamt rund 262 Tests von Bewohnern und Mitarbeitern der größten Senioreneinrichtung des Landkreises Kronach konnten die Testergebnisse nicht korrekt zugeordnet werden. Nun werden alle Ergebnisse annulliert und die Betroffenen müssen erneut zum Test.
262 Wiederholungstests
"Das ist natürlich ärgerlich für uns", sagt Roland Beierwaltes, Kreisgeschäftsführer des Bayerischen Roten Kreuzes im Kreis Kronach . Er und seine Kollegen kennen den Aufwand, den ein Reihentest mit sich bringt. Nun beginnt das Seniorenhaus noch einmal von vorne. Am heutigen Mittwoch und Donnerstag werden erneut alle 135 Bewohner und 127 Mitarbeiter getestet, schreibt der Geschäftsführer am Dienstag.
"Zum großen Bedauern" des BRK-Kreisgeschäftsführers hat das Landratsamt statt der Ergebnisse eine Erklärung verschickt: "Die Ergebnisse der Reihentestung vom 22.01.21 durch den beauftragten Dienstleister sind nach Überprüfung durch das Gesundheitsamt leider nicht verwertbar. Einige Ergebnisse der Reihentestung waren den getesteten Personen nicht klar und eindeutig zuordenbar."
Aber was bedeutet das "nicht eindeutig zuordenbar"? Markus Wich, Büroleiter des Landrats , antwortet auf die Nachfrage des Fränkischen Tags. Unter anderem seien Fälle aufgetaucht, bei denen einer nicht getesteten Person plötzlich ein Ergebnis vorlag. Die Zuordnung in dem großen Seniorenhaus habe schlichtweg nicht gestimmt, sodass das Gesundheitsamt die Entscheidung getroffen hat, den Test nicht zu verwerten und stattdessen einen neuen anzuberaumen. "Wir sind selbst nicht glücklich darüber", sagt Markus Wich.
Reihentest wird wiederholt
Die Wiederholung des Reihentests wird allerdings nicht der Dienstleister Centogene vornehmen. Nachdem das Gesundheitsamt die Organisation der Teststrecke in Kronach auf den Anbieter Vitolus übertragen hat, sind Kapazitäten frei geworden. So werden ab morgen Mitarbeiter des Gesundheitsamts die Mitarbeiter und Senioren des BRK-Seniorenhauses testen.
Roland Beierwaltes berichtet, dass zuletzt vier von sechs Wohnbereichen vom Corona-Virus befallen waren. Zwei große Bereiche blieben bislang verschont. Vier Bewohner sind bislang an den Folgen der Sars-Cov-2-Erkrankung gestorben. Hilfsorganisationen aus Kronach und Kulmbach haben die Einrichtung zuletzt unterstützt. Den Helfern ist für ihren Einsatz Beierwaltes dankbar. Er wiederholt mehrmals, dass er auch den Stress der Mitarbeiter und Bewohner nachvollziehen kann, die nun vergeblich auf das Ergebnis gewartet haben: "Unter den aktuellen Bedingungen mit Schutzkleidung und hohem physischen und psychischen Druck zu arbeiten und für unsere Bewohner, die aktuell wichtigste Kontaktperson zu sein verdient höchste Wertschätzung!"
Die Entscheidung des Landratsamt trägt das BRK indessen mit. "Angesichts der großen Verantwortung, die wir für unsere Bewohner und unsere Mitarbeiter tragen, halten wir diese mit uns intensiv abgestimmte Entscheidung für absolut richtig, da unsere Schutz- und Hygienemaßnahmen maßgeblich von möglichst genauen Testergebnissen abhängig sind." Verwertbare Ergebnisse werden bis zum Wochenende erwartet.