Das Thema "Friedhofswesen" bildete am Dienstagabend den Schwerpunkt der Gemeinderatssitzung. Dabei beschlossen die Mandatsträger die Errichtung von Urnenfeldern beziehungsweise Baumgräbern auf allen gemeindlichen Friedhöfen. Demnächst soll unter Bürgerbeteiligung und Mitwirkung von Kirchenvertretern ein detailliertes Konzept erstellt werden. Die Maßnahmen soll dann sukzessive umgesetzt werden.

Zuerst will man die Friedhöfe in Johannisthal, Oberlangenstadt und Tüschnitz in Angriff nehmen."Die Bestattungskultur ändert sich!", so Bürgermeister Bernd Rebhan (CSU). Immer mehr Menschen lassen sich einäschern. Die Grabpflege soll weniger aufwendig sein. Zudem steige auch die Frage nach anonymen Grabfeldern.

Die Frage sei nun, wie könne man den Wünschen seitens der Bevölkerungen nachkommen, und gleichzeitig die Urnengräber bzw. -flächen würdevoll gestalten. Hier machte die Kreisfachberaterin für den Landkreis Kronach, Beate Singhartinger, einige Vorschläge. Zuvor bezeichnete sie den Friedhof als einen "Ort mit hoher Würde". Es müsse eine gewisse Stimmung vorhanden sein. Es sollte die Natur auf den Friedhof geholt werden. Die Jahreszeiten sollen erlebbar sein.


Stelen und Grabfelder

Es bestehe die Möglichkeit, Urnenstelen zu errichten. Diese seien platzsparend, vermitteln aber oftmals wegen ihrer Höhe ein unruhiges Bild. Weiterhin könne man über Urnenwände nachdenken. Hier könne eine Funktion damit verbunden werden, beispielsweise als Stützmauer, wenn der Friedhof sich am Hang befinde. Eine Alternative seien auch Rasengräber. Diese seien zwar platzaufwendig aber relativ einfach zu pflegen, wenn die Grabplatten bodengleich eingelegt sind.

Eine weitere Variante seien Grabfelder. Solche kommen bei anonymen Gräbern infrage. Auch sprach sie von Naturgräbern in blühenden Wiesenflächen.Wenn Grabfelder errichtet würden, sollte man daran denken, dass hier - falls Blumenschalen auf die darin angebrachten Grabplatten gelegt werden - die Grabpflege durch die Gemeinden erschwert würden.

Sie sei froh, dass dieses Thema endlich auf den Tisch komme, so Ursula Eberle-Berlips (CSU). Die Vorschläge seien eine hervorragende Grundlage, auf denen der Bauausschuss weiter arbeiten könne. Ein Friedhof, so Dieter Lau (SPD) sei ein Ort, in dem man sich in seinem Glauben wiederfinde. Man sollte nicht nur eine pflegearme Beseitigungsmentalität im Blick haben. "Friedhöfe sind ein Ort der christlichen Trauer und Begegnung".

Helga Mück (FW) sprach bezüglich Friedhofwesen von einem sensiblen Thema. Kerstin Schmidt-Müller wies darauf hin, dass die Gemeinde auf den Erhalt von Grabdenkmälern achten müsse. Zudem meinte sie, dass - wenn die Bürger sich verstärkt für Urnenwände und Urnenfelder für die Bestattung ihrer Angehörigen entscheiden, dann mit der Zeit aber sehr viele Lücken zwischen den vorhandenen Gräbern entstehen. "Das ist kein schönes Bild!". Ralf Pohl regte an, möglichst schnell ein Gesamtkonzept für alle gemeindlichen Friedhöfe zu erstellen. "Wir können nicht alles gleichzeitig machen, aber alles gleichzeitig planen!".


Märkte attraktiver machen

Ein anderer Punkt war die Feststellung der Jahresrechnung 2016 und die Entlastung der Verwaltung. Obwohl die Märkte in Küps laut dem Vorsitzenden des Rechnungsprüfungsausschusses, Thorsten Stalph (CSU), "noch nie kostendeckend" waren, sollte man diese attraktiver gestalten. Hier sprach der Bürgermeister davon, dass beim Frühjahrsmarkt das Thema "Garten" stärker forciert werde.

Einer Vereinbarung über die Vorbereitungsplanung bezüglich der Dorferneuerung Oberlangenstadt wurde ohne Einwände zugestimmt. Die Planungsarbeiten wurden an das Ingenieurbüro IVS GmbH Kronach mit Gesamtkosten in Höhe von insgesamt 31 930 Euro vergeben. Der Anteil der Gemeinde beträgt 11 330 Euro. Zugestimmt wurde auch dem Antrag der Kreisjugendfeuerwehr für die Nutzung des Gemeindewappens.

Zuvor informierte Bürgermeister Bernd Rebhan (CSU) über den Ausbau der "Unteren Dorfstraße" in Theisenort im Rahmen der Dorferneuerung. Hier sollen ab Anfang März Angebote für die Montage und Verlegung der Trinkwasserleitungen eingeholt werden. Im Bereich "Am Schlappbach" in Richtung Staatsstraße soll keine Bushaltestelle errichtet werden. Ausgeschrieben wird auch die Maßnahme zur Verbesserung des natürlichen Rückhalts im und am Ratzengraben. Der Baubeginn ist für Mitte April geplant. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 756 100 Euro. Davon sind 742 206 Euro aller Voraussicht nach zuwendungsfähig.