"Faden, Form - (und) Licht" unter diese Stichpunkte stellt die Bochumer Künstlerin Edelgard Stryzewski-Dullien ihre aktuelle Arbeit und Ausstellung im Nordhalbener Künstlerhaus. Ihre verschiedenen Ansätze haben eine gemeinsame Basis: Sie arbeitet mit textilen Stoffen. Aber was sie damit schafft, ist höchst unterschiedlich, wobei jedoch immer eine gewisse Transparenz vorhanden ist.
Sie spielt mit dem Material, legt es übereinander, näht es, stopft es aus, bauscht es, dehnt es, färbt es und kombiniert es. Die Ergebnisse wirken oft abstrakt, erst beim näheren Betrachten, mit dem entsprechenden Lichteinfall, offenbaren sich die Figuren. Werden dreidimensional, plastisch, körperlich.
Auch die diversen Lichtquellen verändern den Seheindruck. Die Objekte laden zum Umgehen ein, zum Spiel mit der Perspektive.
"Ich komme ja von der Aktzeichnung und vom Tanz" erzählt die studierte Künstlerin. Die sinnlichen Beine einer Arbeit wurden von den Tänzerinnen von Pina Bausch inspiriert. Inspiration bekommt sie offenbar ständig und von den verschiedensten Quellen und Anlässen. Fragmenthaft ausgeführte Verkehrspfeile erinnern sie an ihre zarten Tücher, die überlappend ein ähnliches Muster ergeben.
Ironie spielt auch eine Rolle in ihrem Schaffen, wobei sie auch vor vermeintlich heiklen Themen nicht halt macht. Ansonsten wohlgeformte Körper, möglicherweise nach eigenem Vorbild, haben markante aufgenähte Flecken - "Zellulitis" lacht sie auf die Frage, "nach den Werbebildern". Dass die Male ausgerechnet aus Klöppelspitzen sind, ist keine Anspielung auf den Gastgeberort, sondern reiner Zufall.
Sie ist das erste Mal in Nordhalben - "aber ich komme bestimmt wieder", auch wenn der Frankenwald für die flachlandgewohnte Autofahrerin schon eine Herausforderung darstellt.
In ihrer Ausstellung zeigt sie Arbeiten aus unterschiedlichen Schaffensperioden. Von minimalistischen "Rettungsbildern" über ihre plastischen "Lichtobjekte" bis zu fahnengroßen Aktdarstellungen, die bei trockenem Wetter die Künstlerhausfassade schmücken sollen. Fast nur in weiß, mit seinen Farbschlägen, dazu einige farbige Kontrapunkte.
Bei ihrem Aufenthalt in Nordhalben arbeitet sie an Objekten, die die vermeintliche Ästhetik von Luftbildern nach Bombenangriffen in Syrien aufgreift. Ihre Beziehung dazu? "Meine Heimat war Ostpreußen, ich bin als Kind vertrieben worden, daher fühle ich mit dem zerstörten Land und den Flüchtlingen". Eine interessante Frau mit viel Fantasie und Empathie, die ihre Eindrücke stofflich werden lässt.
Die öffentliche Vernissage ist am heutigen Freitag, 8. Juni, um 18 Uhr, die Ausstellung ist dann nur noch am folgenden Samstag zu sehen.
Spielen mit dem Material
Sie spielt mit dem Material, legt es übereinander, näht es, stopft es aus, bauscht es, dehnt es, färbt es und kombiniert es. Die Ergebnisse wirken oft abstrakt, erst beim näheren Betrachten, mit dem entsprechenden Lichteinfall, offenbaren sich die Figuren. Werden dreidimensional, plastisch, körperlich. Auch die diversen Lichtquellen verändern den Seheindruck. Die Objekte laden zum Umgehen ein, zum Spiel mit der Perspektive.
"Ich komme ja von der Aktzeichnung und vom Tanz" erzählt die studierte Künstlerin. Die sinnlichen Beine einer Arbeit wurden von den Tänzerinnen von Pina Bausch inspiriert. Inspiration bekommt sie offenbar ständig und von den verschiedensten Quellen und Anlässen. Fragmenthaft ausgeführte Verkehrspfeile erinnern sie an ihre zarten Tücher, die überlappend ein ähnliches Muster ergeben.
Ironische Anspielungen
Ironie spielt auch eine Rolle in ihrem Schaffen, wobei sie auch vor vermeintlich heiklen Themen nicht halt macht. Ansonsten wohlgeformte Körper, möglicherweise nach eigenem Vorbild, haben markante aufgenähte Flecken - "Zellulitis" lacht sie auf die Frage, "nach den Werbebildern". Dass die Male ausgerechnet aus Klöppelspitzen sind, ist keine Anspielung auf den Gastgeberort, sondern reiner Zufall. Sie ist das erste Mal in Nordhalben - "aber ich komme bestimmt wieder", auch wenn der Frankenwald für die flachlandgewohnte Autofahrerin schon eine Herausforderung darstellt.
In ihrer Ausstellung zeigt sie Arbeiten aus unterschiedlichen Schaffensperioden. Von minimalistischen "Rettungsbildern" über ihre plastischen "Lichtobjekte" bis zu fahnengroßen Aktdarstellungen, die bei trockenem Wetter die Künstlerhausfassade schmücken sollen. Fast nur in weiß, mit seinen Farbschlägen, dazu einige farbige Kontrapunkte.
Schicksal Vertreibung
Bei ihrem Aufenthalt in Nordhalben arbeitet sie an Objekten, die die vermeintliche Ästhetik von Luftbildern nach Bombenangriffen in Syrien aufgreift. Ihre Beziehung dazu? "Meine Heimat war Ostpreußen, ich bin als Kind vertrieben worden, daher fühle ich mit dem zerstörten Land und den Flüchtlingen". Eine interessante Frau mit viel Fantasie und Empathie, die ihre Eindrücke stofflich werden lässt. Die öffentliche Vernissage ist am heutigen Freitag, 8. Juni, um 18 Uhr, die Ausstellung ist dann nur noch am folgenden Samstag zu sehen.