Weiß-graue Rauchschwaden und lauter Donnerhall: Als Ehrensalut an den damaligen bambergischen Landesherren wurden auch heuer - nach dem feierlichen Lobamt in der Stadtpfarrkirche - bei der Ehrensäule mit dem "neuen" Stadtwappen Schüsse aus den Lunten-Musketen abgefeuert. Stadthauptmann Walter Schinzel-Lang hatte hierzu der Cronacher Ausschuss Compagnie das Kommando erteilt.
Auch ein Kanonenschuss seitens der historischen Bürgerwehr Kronach erfolgte mit einem ohrenbetäubenden Kawumm. Die gewandeten historischen Gruppen waren zunächst vom Alten Rathaus in der urkundlich vorgegebenen Formation zusammen mit "Oberbürgermeisterin" Angela Hofmann - in Vertretung für Stadtoberhaupt Wolfgang Beiergrößlein - und den Ratsherren zur Stadtpfarrkirche gezogen. Hier wurde das feierliche Lobamt begangen, an dem auch viele evangelische Mitchristen teilnahmen.
Regionaldekan Thomas Teuchgräber erinnerte in seiner Predigt daran, dass heuer der Melchior-Otto-Tag in das Europäische Kulturerbejahr 2018 falle. Unter dem Motto "Sharing Heritage" (Erbe teilen) fordere die Europäische Kommission dazu auf, das kulturelle Erbe in Europa sichtbar zu machen und andere daran teilhaben zu lassen. Hierzu gehörten vor allem auch das kirchliche Brauchtum wie beispielsweise die Prozessionen an Fronleichnam und am Schwedensonntag sowie die gerade wieder begonnene Sebastiani-Tradition mit Betstunden in der Spitalkirche und Kreuzberg-Kapelle, die mittlerweile auch schon seit über 360 Jahren durchgehalten werde. Dies alles trage zur Überlieferung der christlichen Kultur unserer Vorfahren bei und helfe, das kulturelle Erbe weiter zu bewahren - wie eben auch der Melchior-Otto-Tag. Auch dieser führe den Menschen die Geschichte vor Augen und erhalte diese lebendig. Noch zu Lebzeiten gestiftet, sei damals die vom Fürstbischof verfügte Verbindung mit einem Gotteslob ein weiser und vorausschauender Akt gewesen. Später wandelte man dieses in einen Jahrtag um.
"Kultur kommt aus dem Lateinischen, von Kultus", erklärte der Regionaldekan - und bedeute insbesondere die öffentliche gemeinschaftliche Gottesverehrung. Der Erhalt der im eigenen Besitz stehenden Gebäude in Kronach sei wichtig. Aber noch wichtiger sei es, das lebendige Gotteslob zu pflegen, könnten uns doch die Sakramente Kraft für unser Leben geben. Eine ehrenvolle Aufwertung erhielt das Lobamt durch Mitglieder der historischen Szene, die die Fürbitten vortrugen, sowie durch die ebenso außergewöhnliche wie außergewöhnlich schöne musikalische Umrahmung von Matthias Müller an der Orgel. Mit viel Gefühl und im wahrsten Sinne des Wortes musikalischem "Spitzengefühl" brachte der sehr talentierte Schüler der Berufsfachschule für Musik Oberfranken in Kronach auf der "Königin der Instrumente" die zeitgenössischen Stücke "My Heart will go on", "A Spacemann came travelling" sowie "Last Christmas" zu Gehör, die er mit dem orchestralen Orgelklang ganz neu erfahrbar machte.
Nach dem Gottesdienst versammelten sich auf dem Platz vor der Stadtpfarrkirche die Honoratioren der Stadt, insbesondere Stadtvogt und Viertelmeister, die Kronacher Bürgerwehr, die Ausschusscompagnie und viel historisch gewandetes Volk. Sie alle gedachten am sogenannten Ewigen Jahrtag des großherzigen Wohltäters der Stadt. Der Fürstbischof Melchior Otto, Voit von Salzburg, hatte 1651 Kronach mit einem neuen, adeligen Wappen, dem (Ober-)Bürgermeister eine "güldene Kette" und den Ratsherren den spanischen Habit bedacht - als Belohnung für die Kreisstädter für ihre Tapferkeit und Treue im Dreißigjährigen Krieg. An die Großherzigkeit des damaligen bambergischen Landesherrn erinnern die Melchior-Otto-Säule und die Benennung des Melchior-Otto-Platz in der Oberen Stadt. Die steinerne Säule mit dem "neuen" Stadtwappen wurde von den Kronacher Bürgern aus Dankbarkeit errichtet. Bereits zu Lebzeiten gestiftet, versprachen sie, auch nach seinem Tod am 4. Januar 1653 ihm zu Ehren ein jährliches Lobamt am "Ewigen Jahrtag". Diesen Schwur halten sie noch immer - nunmehr 365 Jahre nach seinem Tod - ein, seit über zehn Jahren mit Beteiligung der historischen Gruppen. "Für Kronach ist der Melchior-Otto-Tag immer ein ganz besonderer", freute sich 2. Bürgermeisterin Angela Hofmann. Ihr Dank galt allen historischen Gruppen, Vereinen und weiteren Mitwirkenden, die den "Ewigen Jahrtag" feiern und diese schöne alte Tradition mit aufrecht erhalten. "Die Erinnerung ist wichtig. Sie gibt und Kraft und Mut, den Herausforderungen zu begegnen und sie anzunehmen", zeigte sie sich sicher. Weiter dankte sie für das gute Miteinander der Stadt Kronach und der Kirche. Eine schöne Tradition ist auch der kirchenpolitische Akzent des Gedenktages. Alljährlich treffen sich nach der Ehrbezeugung die örtlichen Vertreter der katholischen und evangelischen Kirche, um mit den Stadtoberen anstehende Probleme zu besprechen - so auch heuer im Pfarrsaal von St. Johannes. Dabei berieten sie im Zeichen der Ökumene über die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und sozialen Probleme der Kommune. Der Blick in die Vergangenheit zeige, so Stadtvogt Hans Götz, dass es für viele Entwicklungen eines langen Atems bedurft habe. Er hoffte, dass die im Anschluss "im Kleinen" stattfindenden ökumenischen Gespräche "im Großen" Gutes - auch noch für uns nachfolgende Generationen - bewirke.
Auch ein Kanonenschuss seitens der historischen Bürgerwehr Kronach erfolgte mit einem ohrenbetäubenden Kawumm. Die gewandeten historischen Gruppen waren zunächst vom Alten Rathaus in der urkundlich vorgegebenen Formation zusammen mit "Oberbürgermeisterin" Angela Hofmann - in Vertretung für Stadtoberhaupt Wolfgang Beiergrößlein - und den Ratsherren zur Stadtpfarrkirche gezogen. Hier wurde das feierliche Lobamt begangen, an dem auch viele evangelische Mitchristen teilnahmen.
Regionaldekan Thomas Teuchgräber erinnerte in seiner Predigt daran, dass heuer der Melchior-Otto-Tag in das Europäische Kulturerbejahr 2018 falle. Unter dem Motto "Sharing Heritage" (Erbe teilen) fordere die Europäische Kommission dazu auf, das kulturelle Erbe in Europa sichtbar zu machen und andere daran teilhaben zu lassen. Hierzu gehörten vor allem auch das kirchliche Brauchtum wie beispielsweise die Prozessionen an Fronleichnam und am Schwedensonntag sowie die gerade wieder begonnene Sebastiani-Tradition mit Betstunden in der Spitalkirche und Kreuzberg-Kapelle, die mittlerweile auch schon seit über 360 Jahren durchgehalten werde. Dies alles trage zur Überlieferung der christlichen Kultur unserer Vorfahren bei und helfe, das kulturelle Erbe weiter zu bewahren - wie eben auch der Melchior-Otto-Tag. Auch dieser führe den Menschen die Geschichte vor Augen und erhalte diese lebendig. Noch zu Lebzeiten gestiftet, sei damals die vom Fürstbischof verfügte Verbindung mit einem Gotteslob ein weiser und vorausschauender Akt gewesen. Später wandelte man dieses in einen Jahrtag um.
"Kultur kommt aus dem Lateinischen, von Kultus", erklärte der Regionaldekan - und bedeute insbesondere die öffentliche gemeinschaftliche Gottesverehrung. Der Erhalt der im eigenen Besitz stehenden Gebäude in Kronach sei wichtig. Aber noch wichtiger sei es, das lebendige Gotteslob zu pflegen, könnten uns doch die Sakramente Kraft für unser Leben geben. Eine ehrenvolle Aufwertung erhielt das Lobamt durch Mitglieder der historischen Szene, die die Fürbitten vortrugen, sowie durch die ebenso außergewöhnliche wie außergewöhnlich schöne musikalische Umrahmung von Matthias Müller an der Orgel. Mit viel Gefühl und im wahrsten Sinne des Wortes musikalischem "Spitzengefühl" brachte der sehr talentierte Schüler der Berufsfachschule für Musik Oberfranken in Kronach auf der "Königin der Instrumente" die zeitgenössischen Stücke "My Heart will go on", "A Spacemann came travelling" sowie "Last Christmas" zu Gehör, die er mit dem orchestralen Orgelklang ganz neu erfahrbar machte.
Nach dem Gottesdienst versammelten sich auf dem Platz vor der Stadtpfarrkirche die Honoratioren der Stadt, insbesondere Stadtvogt und Viertelmeister, die Kronacher Bürgerwehr, die Ausschusscompagnie und viel historisch gewandetes Volk. Sie alle gedachten am sogenannten Ewigen Jahrtag des großherzigen Wohltäters der Stadt. Der Fürstbischof Melchior Otto, Voit von Salzburg, hatte 1651 Kronach mit einem neuen, adeligen Wappen, dem (Ober-)Bürgermeister eine "güldene Kette" und den Ratsherren den spanischen Habit bedacht - als Belohnung für die Kreisstädter für ihre Tapferkeit und Treue im Dreißigjährigen Krieg. An die Großherzigkeit des damaligen bambergischen Landesherrn erinnern die Melchior-Otto-Säule und die Benennung des Melchior-Otto-Platz in der Oberen Stadt. Die steinerne Säule mit dem "neuen" Stadtwappen wurde von den Kronacher Bürgern aus Dankbarkeit errichtet. Bereits zu Lebzeiten gestiftet, versprachen sie, auch nach seinem Tod am 4. Januar 1653 ihm zu Ehren ein jährliches Lobamt am "Ewigen Jahrtag". Diesen Schwur halten sie noch immer - nunmehr 365 Jahre nach seinem Tod - ein, seit über zehn Jahren mit Beteiligung der historischen Gruppen. "Für Kronach ist der Melchior-Otto-Tag immer ein ganz besonderer", freute sich 2. Bürgermeisterin Angela Hofmann. Ihr Dank galt allen historischen Gruppen, Vereinen und weiteren Mitwirkenden, die den "Ewigen Jahrtag" feiern und diese schöne alte Tradition mit aufrecht erhalten. "Die Erinnerung ist wichtig. Sie gibt und Kraft und Mut, den Herausforderungen zu begegnen und sie anzunehmen", zeigte sie sich sicher. Weiter dankte sie für das gute Miteinander der Stadt Kronach und der Kirche. Eine schöne Tradition ist auch der kirchenpolitische Akzent des Gedenktages. Alljährlich treffen sich nach der Ehrbezeugung die örtlichen Vertreter der katholischen und evangelischen Kirche, um mit den Stadtoberen anstehende Probleme zu besprechen - so auch heuer im Pfarrsaal von St. Johannes. Dabei berieten sie im Zeichen der Ökumene über die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und sozialen Probleme der Kommune. Der Blick in die Vergangenheit zeige, so Stadtvogt Hans Götz, dass es für viele Entwicklungen eines langen Atems bedurft habe. Er hoffte, dass die im Anschluss "im Kleinen" stattfindenden ökumenischen Gespräche "im Großen" Gutes - auch noch für uns nachfolgende Generationen - bewirke.