Es beginnt mit einer riesigen gelben Wolke. "Da reicht schon ein bisschen Wind, um sie aus den dunklen Fichtenwäldern wehen zu sehen", erzählt Peter Hagemann - der als Leiter des Forstbetriebs Rothenkirchen im Grunde an der Quelle sitzt. Ein Schauspiel, das in den vergangenen Wochen fast täglich über den Hängen des Frankenwalds zu beobachten war. Und was ihn als Wolke verlässt, findet sich kurze Zeit später als gelber Staub auf Straßen, Autos, Gartenstühlen oder der gerade zum Trocknen aufgehängten Wäsche wieder.
Neu ist das freilich nicht. Mit dem Frühling beginnt nun mal auch die Pollenzeit. Aber war die in den vergangenen Jahren auch schon derart intensiv? "Der Eindruck täuscht nicht. Es sind tatsächlich mehr Pollen gleichzeitig in der Luft", bestätigt Hagemann. Das liege vor allem am Wetter der vergangenen Monate. Denn während der Winter ungewöhnlich lange dauerte und sich bis in den März zog, entwickelte sich der April zu einem ebenso ungewöhnlich heißen Monat. "Deswegen blüht jetzt alles gleichzeitig", erklärt Hagemann. "Obstbäume, Waldbäume und Wiesen." Der Sommer lässt die Natur förmlich explodieren.
Ärger mit Heuschnupfen und Hausstaub: Wo Allergiker Urlaub machen sollten
Zwar sind die Forstbetriebe bemüht, den Frankenwald in einen Mischwald mit so unterschiedlichen Baumarten wie möglich umzubauen, doch das kann dauern. Noch sind Buchen oder Tannen in der Minderheit. Noch dominiert die Fichte. Die heuer zudem besonders stark blüht. "Wir haben das Gefühl, dass die Waldbäume in letzter Zeit deutlich häufiger blühen als vorher. Das ist schon ein Phänomen", sagt Hagemann. Blühten die verschiedenen Baumarten einst immer in gewissen Abständen, seien diese nun deutlich kürzer geworden. "Gerade bei der Fichte haben wir den Eindruck, dass sie deutlich öfter blüht als vorher." Von fünf bis sieben Jahren habe sich der Rhythmus auf zwei bis drei Jahre verkürzt.
Er vermutet, dass das an den extrem trockenen Sommern und Frühsommern der vergangenen Jahre liegt. "Die sind ein deutliches Zeichen der Klimaerwärmung", betont Hagemann. Doch anders als die meisten Menschen mögen Fichten solche Temperaturen gar nicht gerne. "Wir wissen, dass sie hauptsächlich unter der Trockenheit leiden. Dann entsteht etwas, das wir früher Not- oder Angstblüte genannt haben."
Weil die Waldbäume Angst haben zu vertrocknen, versuchen sie sich schneller zu vermehren. Was dann zu einer häufigeren Blüte führen kann. Denn anders als bei Obstbäumen sorgen nicht Bienen dafür, dass der Samen eine Blüte findet, sondern der Wind - der allerdings deutlich weniger treffsicher ist.
Lange soll es jetzt aber nicht mehr dauern, bis die Fichten aufhören, die dicken gelben Wolken zu produzieren. "Die haben jetzt ihren Höhepunkt erreicht. Das ist bis spätestens Mitte Mai vorbei", verspricht der Rothenkirchener Forstbetriebsleiter. Gerade beim derzeitigen Wetter gehe das schnell. "Das hat man ja bei den Obstbäumen gesehen. Kaum, dass sie blühen, ist es auch schon wieder vorbei."
Beendet ist der gelbe Blütenstaubteppich über dem Landkreis damit allerdings noch nicht. Auch die Buchen und Tannen wollen ihren Bestand sichern und senden bald ebenfalls Pollen aus.
Weil es davon im Frankenwald aber deutlich weniger gibt, werden Autos, Gartenstühle oder Wäsche auch nicht so stark eingestaubt wie zuletzt. Geben die Fichten denn nun zumindest die kommenden beiden Jahre etwas Ruhe, wenn sie heuer in der Hauptblüte stehen? "Das kann schon sein, aber da steckt man nicht drin", meint Hagemann. Die Auslöser seien nämlich nicht ganz bekannt. Es liege aber wohl vor allem am Wetter des Vorjahres. Ein Indikator sei da immer der Frühsommer. Ist dieser extrem trocken, ist die Blüte im Jahr darauf sehr stark.
Für Autofahrer also keine allzu guten Vorzeichen - die momentan nahezu täglich die Pollen von der Windschutzscheibe entfernen müssen, bevor sie sich hinter das Steuer setzen können. Der Tüv Süd rät, das nicht direkt mit dem Scheibenwischer zu versuchen, sondern zuvor mit klarem Wasser zu reinigen. Denn die Pollen wirken wie eine Art Schmirgelpapier. Hilfreich sei es zudem, im Wischwasser kein Frostschutzmittel mehr zu haben, sondern einen speziellen Reiniger für den Sommer.
Auf dem Lack sollte der Blütenstaub nicht allzu lange liegen bleiben. Der sei zwar weniger aggressiv als beispielsweise Vogelkot oder harz, sollte aber trotzdem rund alle zwei Wochen entfernt werden. Solange, bis die gelben Wolken endlich Ruhe geben. Doch sorgen kann dafür momentan nur ein kräftiger Regenschauer.
Der derzeit umherfliegende Blütenstaub der Fichte ist für den Menschen zwar äußerst lästig, zunächst aber nur, weil es fast unmöglich ist, ihn von Gegenständen oder aus dem Haus vollständig zu entfernen. Allergiker haben mit den Fichten-Pollen weniger Probleme - eher mit denen der Birke.
Wir haben einige Tipps für Allergiker zusammengefasst:
1. Täglich Haare waschen
2. Abends lüften, oder wenn es geregnet hat
3. Pollenfilter ins Auto einbauen lassen
4. Staubsauger mit Mikrofilter verwenden
5. Kleidung vom Tag nicht im Schlafzimmer hinlegen
6. Brille statt Kontaktlinsen
7. Rasen kurz halten, damit er nicht blüht
8. Pflanzen wählen, die Bienen und Hummeln anziehen - deren Pollen sind zu schwer, um vom Wind transportiert zu werden
9. Pollenflugvorhersagen im Internet nutzen
Quelle: AOK und allergieratgeber.de
Neu ist das freilich nicht. Mit dem Frühling beginnt nun mal auch die Pollenzeit. Aber war die in den vergangenen Jahren auch schon derart intensiv? "Der Eindruck täuscht nicht. Es sind tatsächlich mehr Pollen gleichzeitig in der Luft", bestätigt Hagemann. Das liege vor allem am Wetter der vergangenen Monate. Denn während der Winter ungewöhnlich lange dauerte und sich bis in den März zog, entwickelte sich der April zu einem ebenso ungewöhnlich heißen Monat. "Deswegen blüht jetzt alles gleichzeitig", erklärt Hagemann. "Obstbäume, Waldbäume und Wiesen." Der Sommer lässt die Natur förmlich explodieren.
Ärger mit Heuschnupfen und Hausstaub: Wo Allergiker Urlaub machen sollten
Was die Fichte nicht mag
Er vermutet, dass das an den extrem trockenen Sommern und Frühsommern der vergangenen Jahre liegt. "Die sind ein deutliches Zeichen der Klimaerwärmung", betont Hagemann. Doch anders als die meisten Menschen mögen Fichten solche Temperaturen gar nicht gerne. "Wir wissen, dass sie hauptsächlich unter der Trockenheit leiden. Dann entsteht etwas, das wir früher Not- oder Angstblüte genannt haben."Weil die Waldbäume Angst haben zu vertrocknen, versuchen sie sich schneller zu vermehren. Was dann zu einer häufigeren Blüte führen kann. Denn anders als bei Obstbäumen sorgen nicht Bienen dafür, dass der Samen eine Blüte findet, sondern der Wind - der allerdings deutlich weniger treffsicher ist.
Buchen und Tannen folgen
Lange soll es jetzt aber nicht mehr dauern, bis die Fichten aufhören, die dicken gelben Wolken zu produzieren. "Die haben jetzt ihren Höhepunkt erreicht. Das ist bis spätestens Mitte Mai vorbei", verspricht der Rothenkirchener Forstbetriebsleiter. Gerade beim derzeitigen Wetter gehe das schnell. "Das hat man ja bei den Obstbäumen gesehen. Kaum, dass sie blühen, ist es auch schon wieder vorbei."Beendet ist der gelbe Blütenstaubteppich über dem Landkreis damit allerdings noch nicht. Auch die Buchen und Tannen wollen ihren Bestand sichern und senden bald ebenfalls Pollen aus.
Weil es davon im Frankenwald aber deutlich weniger gibt, werden Autos, Gartenstühle oder Wäsche auch nicht so stark eingestaubt wie zuletzt. Geben die Fichten denn nun zumindest die kommenden beiden Jahre etwas Ruhe, wenn sie heuer in der Hauptblüte stehen? "Das kann schon sein, aber da steckt man nicht drin", meint Hagemann. Die Auslöser seien nämlich nicht ganz bekannt. Es liege aber wohl vor allem am Wetter des Vorjahres. Ein Indikator sei da immer der Frühsommer. Ist dieser extrem trocken, ist die Blüte im Jahr darauf sehr stark.
Gefährlich für den Lack
Für Autofahrer also keine allzu guten Vorzeichen - die momentan nahezu täglich die Pollen von der Windschutzscheibe entfernen müssen, bevor sie sich hinter das Steuer setzen können. Der Tüv Süd rät, das nicht direkt mit dem Scheibenwischer zu versuchen, sondern zuvor mit klarem Wasser zu reinigen. Denn die Pollen wirken wie eine Art Schmirgelpapier. Hilfreich sei es zudem, im Wischwasser kein Frostschutzmittel mehr zu haben, sondern einen speziellen Reiniger für den Sommer.Auf dem Lack sollte der Blütenstaub nicht allzu lange liegen bleiben. Der sei zwar weniger aggressiv als beispielsweise Vogelkot oder harz, sollte aber trotzdem rund alle zwei Wochen entfernt werden. Solange, bis die gelben Wolken endlich Ruhe geben. Doch sorgen kann dafür momentan nur ein kräftiger Regenschauer.
Neun Tipps für Allergiker
Der derzeit umherfliegende Blütenstaub der Fichte ist für den Menschen zwar äußerst lästig, zunächst aber nur, weil es fast unmöglich ist, ihn von Gegenständen oder aus dem Haus vollständig zu entfernen. Allergiker haben mit den Fichten-Pollen weniger Probleme - eher mit denen der Birke. Wir haben einige Tipps für Allergiker zusammengefasst:
1. Täglich Haare waschen
2. Abends lüften, oder wenn es geregnet hat
3. Pollenfilter ins Auto einbauen lassen
4. Staubsauger mit Mikrofilter verwenden
5. Kleidung vom Tag nicht im Schlafzimmer hinlegen
6. Brille statt Kontaktlinsen
7. Rasen kurz halten, damit er nicht blüht
8. Pflanzen wählen, die Bienen und Hummeln anziehen - deren Pollen sind zu schwer, um vom Wind transportiert zu werden
9. Pollenflugvorhersagen im Internet nutzen
Quelle: AOK und allergieratgeber.de