Es war sehr interessant und spannend, was die Schüler der 3a Ganztagesklasse der Grundschule Stockheim ihren Eltern, der Schulleitung und Bürgermeister Rainer Detsch, zur Abschlussprüfung vorführen konnten. Es war zugleich die Abschlussprüfung eines Selbstverteidigungskurses.
Rektorin Astrid Kestel freute sich über das große Interesse der Eltern und Familienangehörige und hieß sie, zusammen mit Bürgermeister Rainer Detsch in der Turnhalle im Schulgebäude in Reitsch herzlich willkommen. "Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir. Die uns anvertrauten Kinder für das Leben stark zu machen, ist eines unserer wichtigsten Ziel an der Grundschule Stockheim. Man denkt bei Schule zuerst an Lesen, Schreiben und Rechnen. Um gut durch das Leben zu kommen ist es aber auch wichtig, eine gesunde Portion an Selbstbewusstsein zu haben und sich, wenn nötig, anderen gegenüber behaupten, beziehungsweise verteidigen zu können", sagte Schulleiterin Kestel eingangs der Abschlussprüfung.
Seit Anfang des Schuljahres haben die Mädchen und Jungen im Rahmen des besonderen Angebotes der gebundenen Ganztagsklasse mit Begeisterung an dem Selbstverteidigungskurs im Zuge des Projekts "Nicht mit mir" des Ju-Jutsu-Verbandes teilgenommen und haben dabei auch viel über Sozialkompetenz erlernt.
Bürgermeister Rainer Detsch freute sich über die Initiative der Grundschule Stockheim "starke Schule, starke Kinder" und dankte der Kursleiterin Heike Bittner für ihre hervorragende Arbeit. Er ahnte nicht, obwohl er vor zwei Jahren seinen Abschluss machte, wie er sagte, und auch zwei Versuche brauchte, ein Brett zu zerschlagen, dass er heute noch Fallübungen vorführen muss. Aber zu jeden Scherz aufgelegt, meisterte der Rathauschef auch diese Hürde mit Courage und erhielt Applaus von den Schülern. Die machten es aber danach um ein Vielfaches besser, denn das gehörte mit zu ihrer Ausbildung.
Die Kursleiterin ist Schulsportreferentin des Deutschen Ju-Jutsu-Verbandes, Fachwirtin für Konfliktmanagement und Selbstverteidigung und Trainerin für Ju-Jutsu-Selbstverteidigung. Sie gehört der Akademie für Selbstverteidigung und Gewaltprävention an und sie verstand es großartig, die Kinder zu motivieren, die sichtlich Spaß an ihren Übungen hatten. Es handelt sich um ein "Pilotprojekt", da sie erstmals nicht nur Selbstverteidigung, sondern auch einen Part an Sozialkompetenz mit vermittelte. Vorher demonstrierten sie den zahlreichen Gästen, wie man Gewalt- oder Gefahrensituationen vermeiden kann, denn das sei oberstes Gebot. Bevor es zu Selbstverteidigungstechniken kommt, wird versucht, auf Gewalt zu verzichten. Wichtig ist, Gefahren zu erkennen. Zunächst soll man zeigen, dass man keine Angst hat und die Verteidigungsstellung einnimmt, wenn jemand zu nahe komme. "Kommt ein Fremder doch noch näher, dann setze deine Stimme als starke Waffe ein." Dies wurde von Eltern vorgemacht. Doch die Kids bewiesen, dass sie viel lauter schreien können als ihre Eltern und "Das ist gut so", ermutigte die Trainerin. Die Kinder haben aber auch gelernt, wenn nötig, sich zu wehren. Und so konnten sie ihren Eltern so manche Tricks und Kniffe zeigen, worüber diese nur noch staunen und applaudieren konnten.
Zum guten Schluss kam der Härtetest. Jedes Kind durfte ein mehrere Zentimeter starkes Leimbrett durchschlagen und alle hatten durchschlagenden Erfolg, auch wenn es beim einen oder anderen zwei Versuche bedurfte. Bestanden haben alle und erhielten ihre Urkunde.
Als zusätzliche Belohnung gab es die Signatur der Trainerin auf das entzweite Brett als Andenken. Und Schulleiterin Astrid Kestel und Bürgermeister Rainer Detsch waren die ersten Gratulanten und freuten sich beim Blick in die strahlenden Augen.