Es strahlten nicht nur Kinderaugen, als am Montagabend in der Galerie im Landratsamt die Ausstellung "Kunst von kleinen Händen" eröffnet wurden. Die kleinen Künstler vom Rosenberg-Kindergarten präsentieren bis zum 6. April ihre Kunstwerke in fröhlich frühlingshaften Farben. Zu sehen sind Arbeiten, unter anderem mit Tiermotiven, aus Transparentpapier, Wasser- und Acryfarben, aus Holz und Pappe. Und es gibt noch etwas ganz Besonderes, nämlich das Hundertwasser-Lesehäuschen aus Pappe und mit frischen Farben bemalt.

"Ich bin stolz auf meine Kinder", so die Kindergartenleiterin Birgit Kestel. Sie spricht von einem breiten Spektrum an Kreativität, das die 53 Kinder entwickelt hätten. Wie sie erklärte, habe der Rosenberg-Kindergarten derzeit das Motto "Jahr der Berufe". Das bedeute, dass man dem Nachwuchs verschiedene Berufe näher bringen will. Deshalb habe man bereits einen Landwirt, Bäcker und Rettungssanitäter über die Schulter geschaut. Seit Januar stehe nun der Beruf des Künstlers auf dem Plan.

Anhand des Kinderbuchs "Als der Dackel aus dem Gemälde verschwand", lernten die Kinder verschiedene Künstler kennen. Denn, so weiß man, berühmte Künstler haben nicht nur schöne Landschaften, sondern auch Tiere, wild, süß, abstrakt, idealisiert, bunt, einzeln oder in Herden und Horden gemalt. Inhaltlich geht es in dem Buch darum, dass einige Gemälde mit Tieren von berühmten Malern, wie Dürers Hase, Baselitz Adler, der grüne Esel von Marc Chagall oder der Dackel von Picasso in einem Museum hängen. Eines Tages waren die Bilder zwar noch da, aber die Tiere waren weg.

Wie Birgit Kestel erklärte, zeigten die Kinder plötzlich viel Interesse für die Künstler und deren Maltechniken. Sie versuchten die Bilder nachzumalen. Sie habe gestaunt, wie unbeschwert und doch akribisch die Zweieinhalb- bis Sechsjährigen die gestellten Aufgaben umgesetzt haben und welche kleinen Kunstwerke entstanden sind.

Überrascht vom Kunstinteresse ihrer sechsjährigen Tochter war Ulrike Noll. Die Moderatorin führte durch die Ausstellungseröffnung. Sie sei ganz erstaunt gewesen, als ihr Kind in den letzten Wochen immer nach Künstlern fragte. Sie zeigte sich ebenso von den Kunstprojekten des Nachwuchses begeistert, wie die Kreiskultureferentin Gisela Lang und der stellvertretende Landrat Bernd Steger. Und Ulrike Noll weiß mittlerweile, was ihre Tochter einmal werden möchte, nämlich Künstlerin.