Profis, ambitionierte Laien und der Nachwuchs machten beim "Kronacher Allerlei" in der Maximilian-von-Welsch-Realschule gemeinsame Sache. Das Programm, das die Streichensembles vorbereitet hatten, konnte sich hören lassen.

Das Kronacher Kammerorchester, einem Ensemble, das aus den Hauptfachstreichern der Berufsfachschule für Musik und fortgeschrittenen Streichern der Sing- und Musikschule sowie aus ambitionierten Laien besteht, begeisterte das Publikum mit dem Concerto C-Dur für zwei Trompeten und Streicher. Die Solopartien übernahmen Francesco Beetz und Daniela Krügel. Beide meisterten die drei Sätze mit Bravour und spielten mit Leichtigkeit und Esprit, ganz im Sinne des legendären Komponisten.

Der Auftakt des Konzertes war leicht und fröhlich, genau passend zu dem schönen Sommerwetter. Mit zwei Kompositionen aus der Feder von Felix Mendelssohn-Bartholdy bewies das Ensemble dann Klasse. Monika Herr hatte Mendelssohns "Lied ohne Worte" für Streichorchester umgearbeitet und machte das eigentlich als Klavierstück bekannte Werk zu einem echten musikalischen Erlebnis.

Anschließend brachte das Kammerorchester die Streichersinfonie Nr. 10 in h-Moll zu Gehör. Mendelssohn-Bartholdy komponierte das Werk im jugendlichen Alter von gerade einmal 16 Jahren. Doch an Tiefe fehlt es diesem Werk nicht. Es begann mit einem genussvollen, musikalisch fein zelebrierten Adagio, steigerte sich zu einem Allegro und klang mit einem temperamentvollen "Piu presto" aus.

Ein echtes Glanzstück brachte Johannes Enders (Violine) zu Gehör. Enders ließ die Geige zum Hauptthema des Film "Schindlers Liste" schluchzen. Die Melodie des legendären Spielberg-Filmes bewegte die Gemüter.

Im zweiten Teil des Konzertes stand der Nachwuchs beim Auftritt des Mini-, des Junior- und des Jugendstreichorchesters im Mittelpunkt. Die Nachwuchsstreicher hatten das Lied "Eine Insel mit zwei Bergen" einstudiert, das durch die Augsburger Puppenkiste und die Geschichte um Jim Knopf bekannt wurde. Die jüngsten Musiker des Ensembles waren gerade einmal vier Jahre alt. "Ich bin nicht aufgeregt", erklärte Luca Frank (4) selbstbewusst. Dass er zum Vorspiel Fliege, Hemd und Weste trug, war für ihn eine Selbstverständlichkeit.

Erst seit zwei Monaten lernt er Cello. Doch der Vierjährige hat schon große Pläne. Er möchte mit seiner Mama, einer Pianistin, und der Schwester, die Geige lernt, ein Trio gründen. Ebenfalls ein hoffnungsvoller Nachwuchsstreicher ist Maximilian Geber (8). "Ich spiele schon seit zweieinhalb Jahren. Und ich übe jeden Tag - immer morgens um sechs Uhr zehn Minuten", erklärt Maximilian. "Ich mag David Garrett und möchte einmal so spielen wie er", sagt er selbstbewusst und will auf jeden Fall dabeibleiben.

Die etwas fortgeschritteneren Schüler gaben "Der Frühling" aus Vivaldis "Vier Jahreszeiten" zum Besten. Melodien aus "Dem Fluch der Karibik" gingen den Nachwuchsstreichern bestens von der Hand. Und zum Ende des Konzertes spielten alle gemeinsam "Hedwig's Theme" aus dem Harry Potter-Film.

4 5 Moderne Musik, wunderschön interpretiert - Johannes Enders machte das Filmthema aus "Schindlers Liste" zu einem anspruchsvollen Klanggenuss 6 Um den Streichernachwuchs muss es den Kronachern nicht bange sein. Der Nachwuchs zeigte sich beim "Kronacher Allerlei" in Bestform