Schnupfen, Husten, Gliederschmerzen, Abgeschlagenheit - das sind nur einige der typischen Symptome, die mit einer Erkältung oder Grippe einhergehen. Bereits jetzt haben einige die Sommergrippe hinter sich oder laufen noch immer schniefend mit roter Nase durch die Gegend.

Bald kommt die nasskalte Jahreszeit und es müssen wieder einige das Bett hüten und literweise Tee trinken. Die Experten Helmut Weiß, Sachgebietsleiter Gesundheit im Landratsamt Kronach, und Anne Spörl, Kronacher Apothekerin, erklären, woher die Krankheiten kommen, welche Behandlungsmöglichkeiten und Präventionsmaßnahmen es gibt.

"Die Sommergrippe, wie sie jetzt schon einige hatten, ist keine ärztliche Definition für eine Erkrankung", sagt Helmut Weiß vom Gesundheitsamt. Die Schleimhäute seien bei den hohen Temperaturen einfach zu trocken und deshalb anfällig für Bakterien und andere Erreger. Dabei handele es sich laut Weiß jedoch nur um eine Erkältung.

Keine ärztliche Behandlung

Anne Spörl , Chefin der Kronacher Löwen Apotheke, erklärt: "Bei einer Erkältung hat man nicht so starkes Fieber und sie muss nicht ärztlich behandelt werden." Trotzdem fühle man sich richtig krank und matt. Auch sie bestätigt die Aussage von Weiß hinsichtlich der hohen Temperaturen und Klimaanlagen. Daher sei es dann noch wichtiger als sonst, viel zu trinken.

Die Erkältung oder den grippalen Infekt gibt es das ganze Jahr über, erklärt er weiter. Im Winter sei vor allem die trockene Luft der Heizung ein Risiko.

Erkältung als Abwehrreaktion

Eine Erkältung kann jedoch auch ganz andere Ursachen haben: Ein Grund könne zum Beispiel eine Abwehrreaktion gegen andere Infektionen sein, die im Normalfall gut und spurlos von selbst abheilen und nicht von langer Dauer sind.

Die Apothekerin Spörl erklärt, dass bei der richtigen Grippe, die meistens vermehrt im Januar auftritt, nur die Symptome behandelt werden können. "Das ist zum Beispiel mit verschiedenen Grippekapseln wie Grippostad möglich. Das sei jedoch nicht die beste Lösung: Man muss seinem Körper vor allem Zeit zum Regenerieren lassen und sich einfach schonen", erklärt sie. Die Grippekapseln solle man nur im "Notfall" nehmen, wenn Bettruhe nicht möglich ist, da diese Behandlung keine Ideallösung sei.

Ab September Impfung möglich

Die Grippewelle verlaufe von Jahr zu Jahr unterschiedlich, betont Spörl. "Manchmal ist es schlimmer und manchmal besser." Zur Vorbeugung einer Grippeerkrankung könne man sich jedoch impfen lassen. Dieses Jahr gibt es sogar einen Vierfachimpfstoff und zwar für alle Krankenversicherten, erläutert Spörl. "Bei der Zusammenstellung ist das Vorjahr hinsichtlich der Viren entscheidend."

Ob dieser Impfstoff vor allen Viren schützen könne, stehe jedoch auf einem anderen Blatt. Einen 100-prozentigen Schutz gebe es einfach nicht. Gerade anfällige Personen wie chronisch Kranken, Schwangeren ab dem virten Monat oder Senioren empfiehlt sie, sich impfen zu lassen. "Eine richtige Grippe ist eine ernstzunehmende Krankheit, bei der es jedes Jahr auch Todesfälle gibt", betont die Apothekerin. Deswegen sei eine Behandlung zwingend notwendig und natürlich Ruhe und Zeit zur Genesung.

Die beiden Experten sind sich einig, dass es bei diesen Erkrankungen kaum wirksame Prävention gibt. "Gesunde Ernährung und genügend Flüssigkeit sind natürlich zwei sehr wichtige Aspekte", sagt Weiß.

Hühnersuppe ist förderlich

Hühnersuppe, die allgemein als Hausmittel gilt, sei zwar kein Heilmittel, ist jedoch durch die Flüssigkeits- und Mineralstoffzufuhr förderlich für den Körper. Spörl ergänzt: "Besonders wichtig ist auch das Hände waschen, sei es nun nachdem Arztbesuch oder bei Türklinken und anderen Wandgriffen."