Das Gebäude soll in Stahlleichtbauweise entstehen und die Abmessungen 57,70 Meter in der Länge, 17,20 Meter in der Breite und 4,70 Meter in der Höhe haben. Das Bauvorhaben liegt im gültigen Bebauungsplan "Knellendorf, Am Zinshof" erörterte Stadtplaner Daniel Gerber eingangs. Erklärte dann aber auch, dass das Bauvorhaben in einigen Punkten den Festsetzungen des Bebauungsplanes widerspricht. So überschreite man die 60 Meter- Baubeschränkungszone gemäß dem Wassergesetz. Das Gebäude befindet sich im HQ 100-Bereich.
Ferner missfällt dem Stadtplaner, dass es keine Fassaden- und auch keine Dachbegrünung auf der über 1000 Quadratmeter großen Flachdachfläche gibt. Darauf aber will sich die Post nicht einlassen. Die entsprechenden deutschlandweiten Vorgaben lassen keine Fassadenbegrünung und auch keine Dachbegrünung zu. Bundesweite Anforderungen an einheitliches Erscheinungsbild sowie höhere Betriebskosten sind die Begründung für die ablehnende Haltung der Post. Andererseits komme man aber durch Anpflanzung von einheimischen Laubbäumen, wie im Lageplan skizziert, den Forderungen der Stadt etwas entgegen.
Auch für den am östlichen Rand des Grundstücks verlaufenden, unbefestigten Fußweg wurde zugunsten der Stadt Kronach eine beschränkte persönliche Dienstbarkeit vereinbart. Alle Immissionsschutzrechtliche Belange wurden von der Stadt Kronach nicht weiter verfolgt, da dies Sache der Genehmigungsbehörde Landratsamt Kronach und des Wasserwirtschaftsamtes ist. Man werde aber die von Anwohnern in der Sitzung vorgebrachten Bedenken ernstnehmen und mit weitergeben, versicherte Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein.
Auf Nachfrage aus dem Gremium wurde informiert, dass hier 34 Arbeitsplätze im Landkreis Kronach gesichert und ausgebaut werden sollen. Es stehen für den Zustelldienst 34 Einsatzfahrzeuge zur Verfügung. Zweimal am Tag verkehrt ein Lkw zwischen 5 und 9 Uhr. Die Zustellfahrzeuge verlassen zwischen 8 und 12 Uhr das Logistikzentrum und kehren zwischen 15 bis 19 Uhr an den Standort zurück. Außerdem wurde erklärt, dass es sich um eine dem Hochwasser angepasste Bauweise handle und ein Retentionsausgleich - größer als bisher - geschaffen werde. Auf Vorschlag von Peter Witton wurde dem Antragsteller die Errichtung einer Photovoltaikanlage auf dem Flashdach vorgeschlagen.
Ein Antrag auf Vorbescheid für den Neubau von sieben Einfamilienhäusern mit Garagen am "Oberen Ziegelanger" in Kronach überspannte jedoch den Bogen, den die Ausschussmitglieder und die Stadt für ihre offensive Baupolitik ausreizen. "So schön der Antrag klingt, und so dringend Wohnraum in der Stadt gesucht wird", hieß es, so gab es trotzdem keine Möglichkeit, derzeit das gemeindliche Einvernehmen zu erteilen.
Mehrere Gründe sprachen für die ablehnende Haltung. Das Bauvorhaben ist nicht privilegiert und befindet sich im Außenbereich. Im Flächennutzungsplan ist der betreffende Bereich als Fläche für die Landwirtschaft ausgewiesen und es gibt keine Wasser und Kanal Erschließung. Eine Realisierung würde zudem dem Grundsatz des schonenden Umgangs mit Landverbrauch widersprechen. Mit dem konnten sich einige Räte nicht anfreunden. Heinz Hausmann (CSU), Wolfgang Hümmer (CSU) und Bernd Liebhardt (CSU) sahen einen Sinn, darin die Erschließung dieses Baugebietes zu prüfen. Wir brauchen und suchen dringend in Kronach Wohnraum und sind in Bauplatzangeboten durch drei Flüsse äußerst eingeschränkt. Liebhardt ging sogar so weit, den Antragsteller zu ermutigen, Mehrfamilienhäuser zu erstellen und gleich einen großen Wurf anzustreben. Peter Witton (Bündnis 90/ Die Grünen pflichtete dem bei und bat um Erstellung eines Konzeptes, um hier eine Lösung für ein Bauleitverfahren zu finden. Nachdem der Bauherr seine Bereitschaft zur weiteren konstruktiven Zusammenarbeit und vor allem zur Kostenbeteiligung an einer Erschließung bekundete, erklärte Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein: "Wir können ein Signal für eine Bauleitplanung setzen und machen uns auf den Weg, allerdings dürfe man nicht in kurzer Zeit mit einer Lösung rechnen. Zum jetzigen Zeitpunkt können wir nicht Ja zur Bebauung sagen." Erfreulich beurteilt wurde der Antrag auf Sanierung eines Gebäudes in der Amtsgerichtsstraße 25 mit Errichtung von fünf Wohneinheiten. Dem wurde einstimmig gemeindliches Einvernehmen erteilt.
Ebenso einstimmig erfolgte das gemeindliche Einvernehmen für den Neubau eines Einfamilienhauses mit Garage in der Sudetenstraße und für einen Wohnhausanbau im Röhrenweg in Kronach.