Seit gut acht Wochen ist Christa Bänisch neue Rektorin der Maximilian-von-Welsch-Realschule. Am Dienstag wird sie offiziell willkommen geheißen. Wir haben vorab schon einmal mit ihr gesprochen.

Wie ist denn Ihr bisheriger Eindruck von Ihrem neuen Arbeitsplatz?
Christa Bänisch: Sehr gut, es ist eine wunderschöne Schule - ganz toll.

Das liegt aber nicht nur daran, dass sie erst vor kurzem saniert wurde und dadurch sehr modern ist, oder?
Nein, die äußeren Rahmenbedingungen - unter anderem auch die gute technische Ausstattung - ermöglichen einen reibungslosen Schulbetrieb. Aber vor allem macht es auch die menschliche Seite aus. Ich habe ein Klima vorgefunden, das von großem Engagement geprägt ist. Es sind alle mit Freude bei der Arbeit.
Eine ganz tolle Erfahrung ist zum Beispiel, dass die Kollegen das Wort "nein" nur sehr selten verwenden, sondern vielmehr selbst Ideen und Vorschläge einbringen. Und so ist das auch bei den Schülern. Ich muss also nicht anschieben.

Welchen Eindruck haben Sie denn von den Schülern konkret? Sind sie eher faul oder motiviert?
Ich habe sie als freundlich, höflich und diszipliniert kennengelernt. Den ersten Eindruck habe ich bei den Projektpräsentationen der neunten Klassen bekommen. Da hat eine Gruppe Roboter gebaut. Wie die Schüler mit technischen Geräten umgehen konnten, das hat mich stark beeindruckt.
Es gibt allgemein sehr viele Schüleraktionen, bei denen man merkt, dass auf einem sehr hohen Niveau gearbeitet wird. Und bisher bin ich noch auf niemanden getroffen, der nicht will. Ich denke aber grundsätzlich, man muss den Schüler da abholen, wo er gerade ist. Und das ist bei jedem woanders.

Wie gelingt es denn die Schüler zu motivieren?
Ich denke, das Wichtigste ist, dass der Schüler ein Ziel vor Augen hat. Unsere Schüler hier haben das Ziel, den Realschul-Abschluss zu erreichen. Und wenn man die Fähigkeit dazu hat, dann ist man auch bereit, dafür ein paar Steine zu tragen - also zu lernen.
Ich denke, wenn man den Schülern zeigt, wie sie dieses Ziel erreichen können, dann wollen sie es auch schaffen.

Unterrichten Sie auch selbst?
Ja, wobei ich im Moment nur eine neunte Klasse habe. Im nächsten Schuljahr wird das sicher mehr.

Und welche Fächer unterrichten Sie?
Betriebswirtschaftslehre/Recht und Englisch.

Kommen wir mal auf Ihre eigene Schulzeit zu sprechen. Wo sind Sie denn zur Schule gegangen?
Ich war in Kulmbach am Gymnasium, das damals noch Mädchengymnasium hieß. Dort habe ich drei Fremdsprachen gelernt: Englisch, Französisch und Latein.

Was waren Ihre Lieblingsfächer?
Deutsch und Mathe.

Und was war Ihr schlechtestes Fach?
Physik - obwohl es mir Spaß gemacht hat. Aber ich hatte wohl vergessen, dass man dafür auch lernen sollte.

Hat eine spätere Lehrerin als Schülerin nur Einsen? Wie war das bei Ihnen?
Ich würde sagen, ich war eine gute Schülerin mit Ausreißern nach unten. Bei mir war das schon abhängig davon, ob mich ein Lehrer mitreißen konnte.

Hatten sie Lehrer, an denen sie ich selbst heute ein Beispiel nehmen?
Ja, man orientiert sich schon an Lehrern, an die man sich von ihrer Persönlichkeit, dem Mensch dahinter, auch heute noch positiv erinnert.

Warum wollten Sie Lehrerin werden?
Ich wollte schon seit der Kindergarten-Zeit unbedingt Lehrerin werden. Das hat keinen bestimmten Grund. Ich wollte mit Kindern arbeiten und das hat sich seitdem auch nie geändert.

Und warum haben Sie sich dann auf Lehramt Realschule und die genannten Fächer spezialisiert?
Zu der Zeit, zu der ich Abitur gemacht habe, gab es gerade eine Lehrerschwämme. Und da habe ich eine Nische gesucht. Schließlich wollte ich ja unbedingt Lehrerin werden und nicht Fächer studieren, für die es dann zu viele Lehrer gibt und ich deshalb keine Stelle bekommen hätte.

Was gilt es an der Schule noch umzusetzen, welche Aufgaben stehen noch an?
Es passiert schon sehr viel. Gerade läuft das Projekt "lernreich 2.0" an, bei dem die Schüler digital lernen können. Wir werden auch weiterhin an Projekten teilnehmen und Neues ausprobieren. Wir werden aber auch das Kerngeschäft einer jeden Schule nicht vernachlässigen, nämlich Schülern Wissen beizubringen.

Und haben Sie einen Wunsch für die Schule?
Eine Überarbeitung der Sportstätten ist ja von Seiten des Landkreises angedacht. Das wäre wirklich wünschenswert.