Die Stadtsanierung, das kommunale Förderprogramm, die Vorstellung des Parkraumkonzepts, das waren am Donnerstagabend die Schwerpunktthemen der Stadtratssitzung. Ein weiteres Thema war die Kronacher Straße. Diese soll im kommenden Jahr vom Rathaus bis zum Schwimmbad aufgewertet werden. Im Zuge dessen soll auch die Haßbackbrücke durch das Staatliche Bauamt erneuert werden. Um die Detailplanung weiter voranzubringen, musste nun eine Entscheidung bezüglich der Straßenführung im Anschlussbereich stadtauswärts getroffen werden. Der Stadtrat sprach sich für einen beidseitigen Gehweg aus. Zudem soll die Möglichkeit für die Schaffung eines barrierefreien Wegs zwischen dem unteren und oberen Schulparkplatz geprüft werden.


Citymanagementmacht weiter

Am Anfang der Sitzung gab es, unter Vorbehalt der Zustimmung durch die Regierung von Oberfranken, grünes Licht für eine Vertragsverlängerung für das Stadtumbau- und Citymanagement für ein weiteres Jahr. Beauftrag wird wiederum das Nürnberger Büro Planwerk. Zuvor hatte die Stadtumbau- und Citymanagerin Ann-Sofie Beuerle einen Überblick über die Aktivitäten der vergangenen drei Jahre gegeben. Dabei ging es um Leerstandsmanagement und um Sanierungsberatungen. Sie sprach auch von 54 Leerständen in Ludwigsstadt.

Beim Citymanagement gehe es unter anderem um die Belebung der Märkte, um Vortragsreihen und Werbemaßnahmen, Betriebsübergaben und Nachfolgeregelungen. Für 2018 seien neben Workshops mit dem Einzelhandel auch eine Jobmesse für September geplant. Zudem sollen
sich Gewerbetreibende bei einem Unternehmerstammtisch alle drei Monate austauschen können.


Es fehlen Parkplätze

Das Parkraumkonzept stellte Jens Lauterbach vom Büro pb-Consult aus Nürnberg vor. Demnach gibt es in Ludwigsstadt insgesamt 665 Parkstände, die jedoch aufgrund der Expansion heimischer Unternehmen nicht ausreichen.

Problematisch wird es, wenn die Firma JAB-Immobilien die Revitalisierung der Jahns-Bräu Brache in Angriff nimmt. In diesem Bereich parken 65 Fahrzeuge. Wie Lauterbach erklärte, nutzen drei Viertel der Mitarbeiter von WELA und WOM ihr Auto, um zu ihrem Arbeitsplatz zu gelangen. Eine Fußwegstrecke von mehr als zehn Minuten zwischen Autostellplatz und Arbeitsplatz werde nicht akzeptiert. Aufgrund der Topographie sei es schwierig, neue Parkflächen zu schaffen. Die Fläche am Bahndamm würde sich zwar eignen, aber diese wird nicht verkauft.

Bei der Fläche am Seniorenheim müsse man die Nähe zur Schule berücksichtigen. Die Fläche zwischen Bahndamm und Freibad sei eine Ausweichfläche der Wela. Möglich wäre, Parkflächen am Schützenplatz und oberhalb des Schwimmbades auszuweisen. Allerdings wäre hier eine Distanz von mehr als 500 Metern vorhanden. Um die Langzeitparker im Stadtkern zu verhindern, schlug er zwischen 8 und 18 Uhr eine Parkscheibenregelung vor. "Wir haben gedacht, dass Sie etwas finden, was wir noch nicht gesehen haben", meinte Michael Löffler (SPD).


1400 sozialversicherungspflichtige Jobs

Für Bürgermeister Timo Ehrhardt steht fest, dass Lösungen gefunden werden müssen. Dass Unternehmen investieren, sei für die Stadt positiv. Mittlerweile sind über 1400 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze vorhanden. Das Gremium will nun die im Parkraumkonzept vorgestellten Maßnahmen in Zusammenarbeit mit der Regierung konkretisieren.

Änderungen gibt es beim Kommunalen Förderprogramm. Dies wurde vor drei Jahren ins Leben gerufen, um Eigentümern von Immobilien im städtebaulichen Gebiet Anreize für Sanierungen zu geben. Aufgrund der schlechten Finanzlage konnte die Stadt die sogenannte "Experimentierklausel" anwenden. Das bedeutete, dass die Eigentümer den städtischen Eigenanteil zu 50 Prozent mittragen mussten. Das hatte zur Folge, dass bei einem Zuschuss von beispielsweise 20 000 Euro nur 16 000 Euro effektiv zur Auszahlung kamen.

Nun wurde die Stadt seitens der Regierung von Oberfranken neu und besser bewertet. Die Experimentierklausel ist deshalb nicht mehr zulässig. Die Stadt muss nun den kommunalen Eigenanteil selbst tragen. Bei einem Maximalzuschuss von 20 000 Euro wären dies 8000 Euro anstelle wie bisher 4000 Euro. Das Gremium kam nun überein, den Maximalzuschuss auf 15 000 Euro zu reduzieren.


Schuldenabbau geht weiter

Einverständnis gab es auch bei der Fortschreibung des Haushaltskonsolidierungskonzepts, denn die Stadt hofft auf weitere Unterstützungen aus München. Ehrhardt wies darauf hin, dass seit der Teilnahme im Jahre 2008 die Stadt ihre Schulden um rund 7,6 Millionen Euro auf derzeit 6 332 341 Euro reduzieren konnte. Insgesamt hat Ludwigsstadt bisher 6,5 Millionen Euro an Stabilisierungshilfen bekommen. Die Stadt habe auch ihre Hausaufgaben hierfür gemacht, beispielsweise sind die Gebühren kostendeckend, die Realsteuersätze wurden angehoben, Vermögen veräußert.

Den Auftrag für die Abbrucharbeiten des Bauhofs erhielt die Firma Betting AG aus Unterwellenborn zum Bruttopreis von 41 650 Euro. Der Tag der Sädtebauförderung wird am Sonntag, 6. Mai durchgeführt. Im Zuge diesen soll auch der Spatenstich für die Wohnanlage durch die Regierungspräsidentin Heidrun Piewernetz stattfinden. Zum Wahlleiter für die Landtags- und Bezirkstagswahlen wurde Bernd Leiter bestimmt, sein Stellvertreter ist Hubert Wabnik.