Die Aufstellung eines Bienenschaukastens durch den Kreisverband Frankenwald der Bayerischen Imkervereinigung auf dem Arnikagelände in Teuschnitz zog viele Neugierige an. Interessiert wagten viele Gäste, unter ihnen Gabriele Weber, die Erste Bürgermeisterin der Stadt Teuschnitz, einen neugierigen Blick in das emsige Bienenleben, das vom Kreisvorsitzenden der Bayerischen Imkervereinigung, Hans Jorda, immer wieder geduldig erklärt wurde.

Wie Hans Jorda in seinen Eröffnungsworten feststellte, verfolgt die Arnika-Akademie Ziele, die sich mit den Interessen der Imker decken. Dies nahm man zum Anlass, dem Arnikaverein beizutreten. Um den Besuchern des sehr gelungenen Kräuter-, Lehr- und Schaugartens auch einen ersten praktischen Einblick in das Leben eines Bienenvolkes zu ermöglichen, habe man sich entschlossen, einen Bienenschaukasten mit einem kleinen Bienenvolk gefüllt, aufzustellen.

Der Schaukasten besteht aus drei übereinander angebrachten Bienenwaben. Das Öffnen der beiden Türen ermöglicht dem Betrachter das Leben in einem Bienenvolk zu beobachten. Weiter erläuterte der Kreisvorsitzende, dass man von der Eiablage der Königin bis zum Schlüpfen der Bienen, der Honig- und Polleneinlagerung und bei etwas Glück den "Schwänzeltanz" erleben könne. Hierbei handelt es sich um eine Tanzsprache, die eine wesentliche Kommunikationsform der Honigbiene darstellt. Hier werden sehr präzise Informationen über Futterquellen, Ergiebigkeit und Qualität, Lage und Entfernung den Bienen im Stock mitgeteilt.

Nahezu 80 Prozent der Kulturpflanzen sind auf den Blütenbesuch durch die Honigbienen angewiesen. Allein der Nutzen für die Bestäubung der Summe aller von der Honigbiene abhängigen Kulturpflanzen wird vorsichtig auf das 15- bis 20-fache des direkten Nutzens (Honig und alle anderen Bienenprodukte zusammen) geschätzt. In Deutschland wird von circa 100 000 Imkern, davon allein 28 000 in Bayern, mit etwa einer Million Bienenvölker ein Viertel des jährlichen Honigverbrauchs erzeugt. Der jährliche Ertrag pro Bienenvolk liegt bei circa 20 Kilogramm. Honig ist ein begehrtes Nahrungs- und Genussmittel, der gesundheitliche Wert ist unumstritten. Honig ist ein rascher Energielieferant. Honig hat bakterizide Eigenschaften und erzielt große Erfolge auf dem Gebiet der Wundpflege. Zusätzlich produziert ein Bienenvolk etwa 900 Gramm Bienenwachs.

Seinen Dank richtete Hans Jorda an die Raiffeisen-Volksbank Kronach-Ludwigsstadt eG, die bei der Anschaffung des Schaukastens finanziell unter die Arme gegriffen hat. Weiterhin dankte der Kreisvorsitzende der Schreinerei Michael Götz aus Kronach für die Unterstützung beim Bau des Untergestells für den Schaukasten und dem Bauhof der Stadt Teuschnitz für die Erdarbeiten. Im Anschluss lud Hans Jorda die Gäste zu einer Honig-Brotzeit ein.

Bürgermeisterin Gabriele Weber unterstrich, dass sich das Bewusstsein der Menschen wandle und man immer mehr den Weg zurück zur Natur suche, um sich an Blumenwiesen und der Natur zu erfreuen, die Ernährung biologisch auszurichten und vieles andere mehr. Mit dem Kräutergarten positioniere man sich deutlich zum Naturbewusstsein. Sie stellte mit einem Lächeln auf den Lippen fest: "Ich möchte hier keinem Honig ums Maul schmieren!", der Schaukasten belebe den Kräuter-, Lehr- und Schaugarten mit der Beschreibung und Erklärung zur Geschichte der Bienen. Man könne nicht hoch genug schätzen, was Bienen imstande zu leisten sind.

Hans-Peter Müller, der Vorsitzende des Arnikavereins dankte für die Bereicherung des Kräutergartens mit der Aufstellung des Bienenschaukastens, freute sich über die Mitgliedschaft im Arnikaverein und gab der Hoffnung über eine fruchtbare Zusammenarbeit Ausdruck. Abschließend lud er zur Einweihung des Kräuter-, Lehr- und Schaugartens am 19.Juni ein.


Möglichkeiten und Nutzen der Honigbienen

Bienenwachs wird zum größten Teil für den Eigenbedarf der Imkereibetriebe für die Herstellung von "Mittelwänden" und Bienenkerzen verwendet. Es kommt auch in der Elektro-, Nahrungsmittel-, Kosmetik-Industrie und Kunsthandwerk zum Einsatz.

Propolis Dieser Rohstoff besteht aus pflanzlichen Wachsen und Harzen, welche die Bienen von Knospen und anderen Harz absondernden Pflanzenteilen sammeln und mit körpereigenen Stoffen versetzen. Propolis dient den Bienen zum Abdichten, Glätten, aber auch zur Hygiene (antibiotische Wirkung). In der Medizin ist vor allem die antibiotische Wirkung unumstritten: Die antibakteriellen, antiviralen Kräfte beeinflussen positiv das Immunsystem. Jedoch ergibt sich durch das Arzneimittelgesetz eine sehr schwierige Vermarktungslage. Propolisbereitungen in Form von Tinkturen, Cremes oder auch als Pulver finden Verwendung in der Körperpflege zum Beispiel in der Mundhygiene und Kosmetik.

Gelee Royale Mit diesem Futtersaft ziehen die Honigbienen ihre Königinnen auf. Es wird als Wundermittel zur Erhöhung des Testosteronspiegels gepriesen. Die Wirkungen auf die menschliche Gesundheit sind aber nicht eindeutig belegt.

Pollen Der Blütenstaub der Pflanzen wird von den Bienen als Hauptnahrung für die Aufzucht der Brut gesammelt und als "Bienenbrot" bevorratet. Pollen enthalten alle lebensnotwendigen Eiweißbausteine, alle wichtigen Vitamine, Fettsäuren, Mineralstoffe und Spurenelemente. Der hohe Vitamingehalt macht Pollen für die menschliche Ernährung interessant und erzielt gute Wirkungen bei Wiedergenesenden, Alternden, bei schwächlichen Kindern (Appetit und Wachstum fördernd, Gewichtszunahme, Regulierung der Darmtätigkeit), gegen Blutarmut, zur Verbesserung der Gehirndurchblutung, bei Prostataleiden u. a.

Bienengift Der Hauptbestandteil Melittin hat vielfältige pharmakologische Wirkungen und findet Anwendung in der Medizin bei rheumatischen Erkrankungen und Gelenkveränderungen (Arthrose).