Es ist ein tragisches Unglück, das den Kreis Kronach bewegt: Im Stockheimer Ortsteil Burggrub kollidiert am Mittwoch (18. Juni 2025) ein 14-jähriger Radfahrer mit einem Auto. Der Junge stirbt noch am Unfallort an seinen schweren Verletzungen.
"Wir sind alle in tiefer Trauer, aber so wirklich realisieren können wir es noch nicht", berichtet Dirk Kreul, Erster Vorsitzender der Freiwilligen Feuerwehr Burggrub 1893 e.V., wenige Tage später im Gespräch mit inFranken.de. Der Teenager sei seit Oktober 2023 Mitglied der Jugendfeuerwehr gewesen, habe an jedem Abzeichen, jeder Veranstaltung teilgenommen und bei den Festen mitgeholfen. Das Geschehene könne darum niemand so richtig wahrhaben.
"Zutiefst bedrückt": Feuerwehr trauert nach tödlichem Unfall von Kameraden (✝14)
Die Nachricht sei ein Schock gewesen, schildert Kreul: "Da wir zu dem Unfall alarmiert worden sind, um den Verkehr zu lenken, haben wir vor Ort und unmittelbar davon erfahren und waren an der Unfallstelle schon traumatisiert." Auch die Jugendlichen hätten auf die Nachricht "sehr bestürzt" reagiert. "Unsere Jugendfeuerwehr ist zutiefst bedrückt und wird noch einige Zeit brauchen, um es irgendwie zu verarbeiten", betont der Vorsitzende.
Dabei soll auch die Notfallseelsorge (PNSV) helfen. Diese werde sowohl für die Ersthelfer als auch für die aktive Mannschaft der Freiwilligen Feuerwehr Burggrub und die Jugendfeuerwehr in dieser Woche mehrere Termine abhalten. "Wir sehen diese Termine als sehr wichtig für die Trauerbewältigung an und danken an der Stelle den Seelsorgern, die einen ganz wichtigen Dienst hier leisten", erklärt Kreul.
Am vergangenen Donnerstag stellten die Mitglieder bereits eine Kerze für den verstorbenen Teenager auf und legten Blumen an der Unfallstelle nieder. Ein Bild davon teilte die Jugendgruppe, die aus vier Mitgliedern besteht, auch auf Facebook. Unter dem Beitrag betonten die Mitglieder: "Unser aufrichtiges Beileid sprechen wir seinen Eltern, Familienangehörigen, Freunden und besonders seinen Großeltern aus."
Geplanter Festtag der Feuerwehr im Kreis Kronach soll angepasst werden
Kreul ergänzt: Der 33-jährige Fahrer des Autos, mit dem der Junge kollidierte, und seine Familie machen aktuell ebenfalls eine "extrem schwere Zeit durch". Er betont: "Auch ihnen gilt unser Mitgefühl und wir wünschen sehr viel Kraft in der Zeit."
Im ganzen Ort, den Feuerwehren aus der Großgemeinde, im Landkreis und weit darüber hinaus sei die Anteilnahme außerdem ungebrochen. "Das rührt uns alle sehr", schildert der Vorsitzende. "Die Nachrichten, egal ob per Whatsapp, Messenger, FB Posts oder im Status der anderen Feuerwehren, die wir bekommen, gehen einem sehr nah."
Schon seit langem bereitet sich die Feuerwehr anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Jugendfeuerwehr eigentlich auf den großen Festtag am 28. Juni vor. Zum Feiern ist aktuell jedoch keinem im Ort zumute. Die Feierlichkeiten werde man darum entsprechend anpassen: Die Großübung der Jugendfeuerwehr habe man abgesagt, beziehungsweise auf Ende des Jahres verschoben, informiert Kreul.
"Können nochmal alle Abschied nehmen": Beerdigung findet am Mittwoch in Burggrub statt
"Nach Absprache mit den Angehörigen können und sollen wir die Anbaueinweihung und unser anschließendes Grillfest durchführen." Die Musik werde jedoch angepasst, sodass es dem Rahmen entspreche. Im Gottesdienst soll zudem gemeinsam dem Teenager gedacht werden.
Bereits einige Tage zuvor, am Mittwoch (25. Juni) um 14.30, finde die Beerdigung in der Kirche St. Laurentius statt. "Hier können wir nochmal alle Abschied nehmen", hält der Vorsitzende fest.