Die gute Nachricht zuerst: Das Kronacher Freischießen wird auch heuer stattfinden. Aber ansonsten scheint sich die Hofwiese vor allem bei discoähnlichen Veranstaltung in eine Wüste zu verwandeln.
Auslöser war der Zwist zwischen einem Anwohner und der Schützengesellschaft über zu laute Veranstaltungen auf dem Gelände (Übersicht der Geschehnisse aus 2013 in der beistehenden Info-Box).
2014 gibt es auf dem Schützenplatz wohl kaum oder sogar keine Veranstaltungen mit lauter Musik mehr. Eine Kronacher Veranstaltungsfirma, die in den vergangenen Jahren zahlreiche Feste auf dem Gelände durchgeführt hat, plane gar nichts mehr auf dem Platz, sagt einer der Verantwortlichen, der namentlich nicht genannt werden möchte. "Wir werden den Kronacher Raum in Zukunft vernachlässigen."
Kein Public Viewing zur WM
Seine Firma habe ihr Konzept überdacht und suche bereits nach Alternativen in der Region und darüber hinaus. Ein Grund für den Rückzug sei der Streit um die Veranstaltungen aus dem vergangenen Jahr. Hinzu komme der Mangel an alternativen Veranstaltungsräumen und Flächen, wie etwa eine Stadthalle, in Kronach. Für die bevorstehenden Fußballweltmeisterschaft sieht es zurzeit danach aus, dass es auf dem Schützenplatz kein Public Viewing unter freiem Himmel geben wird, wie es zur Europameisterschaft vor zwei Jahren der Fall war. Besagtes Unternehmen plane in diesem Bereich nichts für das Gelände.
Für solche Veranstaltungen sind auch gar keine Ressourcen eingeplant. Denn die Schützengesellschaft Kronach, die Eigentümerin des Geländes, hat ihre Konsequenzen aus dem vergangen Jahr gezogen.
Nutzung zurückgefahren
Schützenmeister Frank Jungkunz spricht auf Nachfrage des Fränkischen Tags von einem Entgegenkommen der Schützengesellschaft gegenüber dem Anwohner: "Es gab ein Entgegenkommen seitens der Schützengesellschaft. Wir haben signalisiert, die Nutzung des Platzes zurückzufahren ", sagt Jungkunz. Aber formal habe man sich mit dem Anwohner oder seinem Anwalt noch nicht geeinigt. Ein Gespräch habe es auch nicht gegeben. "Wir schauen wie der Anwohner reagiert", sagt der Vertreter der Schützengesellschaft. Der Anwohner äußerte sich gestern übrigens nicht zum Sachverhalt.
Über Anzahl oder Umfang geplanter Veranstaltung für 2014 konnte Jungkunz keine genauen Angaben machen, da er momentan im Urlaub ist. Eines steht für den Schützenmeister jedoch fest: "Das Freischießen findet mit den XXL-Nächten und den Zeiten des vergangenen Jahres statt." Ansonsten ist die Bilanz der Nutzung des Geländes durch die Schützengesellschaft eher ernüchternd: "Wir machen fast gar nichts mehr auf dem Platz."
Stadt ist außen vor
Im Kronacher Rathaus steht das Thema aktuell nicht auf der Tagesordnung. Momentan stehe nur die Schützengesellschaft in Kontakt mit dem Anwohner. Die Stadt sei außen vor, so der Hauptamtsleiter der Stadt, Stefan Wicklein. "Bei der Stadt liegen zurzeit keine Anträge auf Genehmigung für den Schützenplatz vor", sagt Wicklein. Das Genehmigungsverfahren für das Kronacher Traditionsfest erwartet er wie gewohnt für Mitte des Jahres - "unter Einbeziehung aller Fachbereiche", so Wicklein. Für ihn steht zwar auch außer Frage, ob dass Freischießen stattfindet, er ist aber in Sachen Umfang etwas zurückhaltender als Frank Jungkunz. "Das Freischießen findet statt. In welcher Form, das wird sich zeigen", sagt Wicklein.
Andere Veranstaltungen sind weg
Das Freischießen ist also nicht in Gefahr, aber bei anderen Veranstaltungen sieht es schlechter aus. So auch für das VW-Treffen. Christian Wicklein, Vorsitzender des VW-Teams Kronach, das bisher das Treffen auf dem Gelände veranstaltete: "Das VW-Treffen wird in diesem Jahr nicht mehr auf dem Schützenplatz stattfinden." Grund dafür sei, dass die Schützengesellschaft nur noch rund 15 Veranstaltungstage für das Jahr geplant habe.
Ausgehend von dieser Zahl werden auf dem Schützenplatz wohl keine Veranstaltungen außer dem Freischießen stattfinden, denn das Freischießen dauert alleine schon elf Tage. "Wir kriegen das Gelände nicht", betont Christian Wicklein. Zurzeit laufe die Suche nach einem alternativen Veranstaltungsort. Bleibt diese erfolglos, dann falle das Treffen ganz aus.
Platzmeister Charly Wittig bestätigt, dass die Schützengesellschaft die Zahl der Veranstaltungen für 2014 runtergefahren hat. Bis zum Freischießen im August sei außer einem Flohmarkt momentan nichts geplant, sagt Wittig.
Chronologie des Zwistes rund um Veranstaltungen auf dem Schützenplatz
Ausgang Knapp vier Wochen vor dem Freischießen im vergangenen Jahr stand kurzzeitig ein Veranstaltungsstopp für das größte Fest des Jahres im Raum. Dieses schlimmste Szenario konnte zwar schnell ausgeschlossen werden, aber der Zwist um diese und andere Veranstaltungen auf dem Gelände zog sich bis Mitte August hin.
Ausgang war eine Anliegerbeschwerde. Die Veranstaltungsfirma, die Pächter des Schützenhauses ist, und auch auf der Hofwiese immer mal wieder diverse Veranstaltungen abhält, hat dann im Auftrag eines Anwohners ein Anwaltsschreiben erhalten.
Auslöser Das Holi-Fest einige Wochen zuvor war wohl der Auslöser für die Aktion des Anwohners. Zu lang und zu laut sei es für ihn gewesen. Zu viele Veranstaltungen und die Verwandlung des Schützenplatzes in eine "Partymeile" hatten sein Gemüt zuvor strapaziert.
Verlauf Die Suche nach einem Kompromiss zog sich weiter hin. Das Freischießen fand wie gewohnt mit den XXL-Nächten bis 2 Uhr statt. Auch drei weitere Veranstaltungen, die für das Jahr 2013 geplant waren, darunter das VW-Treffen, konnten stattfinden. Zum Ende des Jahres Jahres gab es keine Lösung für den Konflikt.
Auslöser war der Zwist zwischen einem Anwohner und der Schützengesellschaft über zu laute Veranstaltungen auf dem Gelände (Übersicht der Geschehnisse aus 2013 in der beistehenden Info-Box).
2014 gibt es auf dem Schützenplatz wohl kaum oder sogar keine Veranstaltungen mit lauter Musik mehr. Eine Kronacher Veranstaltungsfirma, die in den vergangenen Jahren zahlreiche Feste auf dem Gelände durchgeführt hat, plane gar nichts mehr auf dem Platz, sagt einer der Verantwortlichen, der namentlich nicht genannt werden möchte. "Wir werden den Kronacher Raum in Zukunft vernachlässigen."
Kein Public Viewing zur WM
Seine Firma habe ihr Konzept überdacht und suche bereits nach Alternativen in der Region und darüber hinaus. Ein Grund für den Rückzug sei der Streit um die Veranstaltungen aus dem vergangenen Jahr. Hinzu komme der Mangel an alternativen Veranstaltungsräumen und Flächen, wie etwa eine Stadthalle, in Kronach. Für die bevorstehenden Fußballweltmeisterschaft sieht es zurzeit danach aus, dass es auf dem Schützenplatz kein Public Viewing unter freiem Himmel geben wird, wie es zur Europameisterschaft vor zwei Jahren der Fall war. Besagtes Unternehmen plane in diesem Bereich nichts für das Gelände.
Für solche Veranstaltungen sind auch gar keine Ressourcen eingeplant. Denn die Schützengesellschaft Kronach, die Eigentümerin des Geländes, hat ihre Konsequenzen aus dem vergangen Jahr gezogen.
Nutzung zurückgefahren
Schützenmeister Frank Jungkunz spricht auf Nachfrage des Fränkischen Tags von einem Entgegenkommen der Schützengesellschaft gegenüber dem Anwohner: "Es gab ein Entgegenkommen seitens der Schützengesellschaft. Wir haben signalisiert, die Nutzung des Platzes zurückzufahren ", sagt Jungkunz. Aber formal habe man sich mit dem Anwohner oder seinem Anwalt noch nicht geeinigt. Ein Gespräch habe es auch nicht gegeben. "Wir schauen wie der Anwohner reagiert", sagt der Vertreter der Schützengesellschaft. Der Anwohner äußerte sich gestern übrigens nicht zum Sachverhalt.
Über Anzahl oder Umfang geplanter Veranstaltung für 2014 konnte Jungkunz keine genauen Angaben machen, da er momentan im Urlaub ist. Eines steht für den Schützenmeister jedoch fest: "Das Freischießen findet mit den XXL-Nächten und den Zeiten des vergangenen Jahres statt." Ansonsten ist die Bilanz der Nutzung des Geländes durch die Schützengesellschaft eher ernüchternd: "Wir machen fast gar nichts mehr auf dem Platz."
Stadt ist außen vor
Im Kronacher Rathaus steht das Thema aktuell nicht auf der Tagesordnung. Momentan stehe nur die Schützengesellschaft in Kontakt mit dem Anwohner. Die Stadt sei außen vor, so der Hauptamtsleiter der Stadt, Stefan Wicklein. "Bei der Stadt liegen zurzeit keine Anträge auf Genehmigung für den Schützenplatz vor", sagt Wicklein. Das Genehmigungsverfahren für das Kronacher Traditionsfest erwartet er wie gewohnt für Mitte des Jahres - "unter Einbeziehung aller Fachbereiche", so Wicklein. Für ihn steht zwar auch außer Frage, ob dass Freischießen stattfindet, er ist aber in Sachen Umfang etwas zurückhaltender als Frank Jungkunz. "Das Freischießen findet statt. In welcher Form, das wird sich zeigen", sagt Wicklein.
Andere Veranstaltungen sind weg
Das Freischießen ist also nicht in Gefahr, aber bei anderen Veranstaltungen sieht es schlechter aus. So auch für das VW-Treffen. Christian Wicklein, Vorsitzender des VW-Teams Kronach, das bisher das Treffen auf dem Gelände veranstaltete: "Das VW-Treffen wird in diesem Jahr nicht mehr auf dem Schützenplatz stattfinden." Grund dafür sei, dass die Schützengesellschaft nur noch rund 15 Veranstaltungstage für das Jahr geplant habe.
Ausgehend von dieser Zahl werden auf dem Schützenplatz wohl keine Veranstaltungen außer dem Freischießen stattfinden, denn das Freischießen dauert alleine schon elf Tage. "Wir kriegen das Gelände nicht", betont Christian Wicklein. Zurzeit laufe die Suche nach einem alternativen Veranstaltungsort. Bleibt diese erfolglos, dann falle das Treffen ganz aus.
Platzmeister Charly Wittig bestätigt, dass die Schützengesellschaft die Zahl der Veranstaltungen für 2014 runtergefahren hat. Bis zum Freischießen im August sei außer einem Flohmarkt momentan nichts geplant, sagt Wittig.
Chronologie des Zwistes rund um Veranstaltungen auf dem Schützenplatz
Ausgang Knapp vier Wochen vor dem Freischießen im vergangenen Jahr stand kurzzeitig ein Veranstaltungsstopp für das größte Fest des Jahres im Raum. Dieses schlimmste Szenario konnte zwar schnell ausgeschlossen werden, aber der Zwist um diese und andere Veranstaltungen auf dem Gelände zog sich bis Mitte August hin.
Ausgang war eine Anliegerbeschwerde. Die Veranstaltungsfirma, die Pächter des Schützenhauses ist, und auch auf der Hofwiese immer mal wieder diverse Veranstaltungen abhält, hat dann im Auftrag eines Anwohners ein Anwaltsschreiben erhalten.
Auslöser Das Holi-Fest einige Wochen zuvor war wohl der Auslöser für die Aktion des Anwohners. Zu lang und zu laut sei es für ihn gewesen. Zu viele Veranstaltungen und die Verwandlung des Schützenplatzes in eine "Partymeile" hatten sein Gemüt zuvor strapaziert.
Verlauf Die Suche nach einem Kompromiss zog sich weiter hin. Das Freischießen fand wie gewohnt mit den XXL-Nächten bis 2 Uhr statt. Auch drei weitere Veranstaltungen, die für das Jahr 2013 geplant waren, darunter das VW-Treffen, konnten stattfinden. Zum Ende des Jahres Jahres gab es keine Lösung für den Konflikt.