"Ekelhaft und niveaulos", heißt es in den Kommentaren eines Posts in den sozialen Medien. Ein Gruppenbeitrag auf Facebook hat in den letzten Tagen für viel Diskussion gesorgt. Gepostet wurde er am Dienstag (1. April 2025): "Massive Verkehrsstaus in Hof seit 01.04.2025, 6.06 Uhr: 'HofBad'-Brücke eingestürzt. Weiträumig umfahren!", heißt es dort. Auch eine Telefonnummer ist zu der vermeintlichen Verkehrsmeldung angegeben: "Für weitere Infos, Sonderhotline der Stadt: 09281 815 104". Später kennzeichnet der Verfasser des Beitrags denselben offiziell als April-Scherz - bis dahin und auch darüber hinaus hat der Witz jedoch vielerorts für Aufsehen gesorgt.

Die Meinungen über die Angemessenheit des Themas für einen April-Scherz gehen deutlich auseinander. "Fand's gut. Bin voll drauf reingefallen", erklärt zum Beispiel ein User. "Habe im ersten Moment kurz gedacht: 'Oh weia', dann fiel mir das Datum ein. Guter, gelungener Scherz. Prima", findet ein anderer. Teilweise fällt das Urteil jedoch anders aus: "Finde ich überhaupt nicht angemessen", "Mit sowas macht man keine Scherze, denk mal an Dresden", ist in den Kommentaren ebenso zu lesen. "Kann ich nicht darüber lachen. Woanders stürzen wirklich Brücken ein und es werden vielleicht Menschen verletzt", so die Meinung eines weiteren Users. Der Verfasser hat sich mittlerweile zu den Hintergründen geäußert - und auch die Stadt hat auf Nachfrage von inFranken.de erklärt, was sie von dem April-Scherz hält.

Verfasser vergleicht Witz mit Fake-News - Stadt findet April-Scherz "grenzwertig"

Der April-Scherz über die eingestürzte "HofBad"-Brücke in Hof wurde am Dienstag (1. April 2025) um 6.48 Uhr hochgeladen. In einem weiteren Kommentar des Verfassers gibt er bereits einen Hinweis: Er erwähnt den Brücken-Manager der Stadt, den "Dr. A. P. Rilsch-Erz", der demnach im aktuell im Urlaub sei. Um 17.09 Uhr meldet sich der Verfasser schließlich mit einem offiziellen Update: "Das war natürlich ein April-Scherz", stellt er nachträglich klar. Zudem zieht er eine Lehre aus dem Umgang mit der vermeintlichen Meldung: "So wie ihr auf meinen April-Scherz reingefallen seid, so fallt ihr leider auch täglich auf Fake-News rein" - nur werde das "nie richtiggestellt". Demnach sei es immer sinnvoll, Meldungen zu hinterfragen. In diesem Fall sei das auch ganz einfach möglich, indem man die Verkehrslage auf Google Maps checkt. Auch habe es genug Hinweise gegeben: Neben dem Dr. April-Scherz habe der Verfasser in seinem Ursprungspost nicht nur das Datum genannt, sondern auch die Durchwahl der Stadt Hof mit "104" dem Anlass entsprechend gewählt.

Wer die Nummer gewählt hat, hatte jedoch keinen Erfolg: "Die Durchwahl führt ins Leere", erklärt Lydia Würkner, die Pressesprecherin der Stadt Hof. Trotzdem habe man auch dort von dem April-Scherz erfahren, da man sich ebenfalls in der Facebook-Gruppe mit über 30.000 Mitgliedern befinde, in der der Witz geteilt wurde. "Ich glaube, das Thema ist jetzt nicht unbedingt für einen April-Scherz geeignet", gibt Würkner im Gespräch mit inFranken.de zu. "In der Verwaltung fanden wir das schon grenzwertig. Man sollte mit Bedacht überlegen, worüber man einen Witz macht." Gerade bei Brücken-Einstürzen sollte man seit Dresden sensibilisiert sein - dort war im September 2024 die Carolabrücke zusammengebrochen. Die Stadt selbst mache aus Glaubwürdigkeitsgründen keine April-Scherze: "Auch am 1. April können schlimme Dinge passieren. Und wir müssen schauen: Glaubt uns die Bevölkerung dann, oder nicht?" Bei der Stadt selbst hätten sich nach Angaben der Pressesprecherin keine Bürger gemeldet, weder telefonisch noch auf anderen Plattformen.

In den Kommentaren des April-Scherzes heißt es, der Verfasser müsse mit rechtlichen Konsequenzen rechnen, "sowas ist kein Scherz". Vonseiten der Stadt hat der Witzemacher jedoch nichts zu befürchten. "Es ist ja niemand zu Schaden gekommen", so Würkner. Mehr, als dass man bei Gelegenheit mal darüber spreche, sei nicht geplant. Viele User auf Facebook können die Diskussion um den Witz nicht verstehen: "Ernsthaft? So ein Bohei wegen eines April-Scherzes?", schreibt einer. Ein anderer kontert: "Ich umfahre Hof sowieso immer weiträumig." Ein Influencer hat die Stadt Hof jüngst für "trist und traurig" erklärt - und damit ebenfalls eine große Diskussion losgetreten. Mehr Nachrichten aus Hof findest du in unserem Lokalressort.