Die besondere Atmosphäre, unter mächtigen Eichen begraben zu sein, begleitet vom Rauschen der Baumwipfel, dem Zwitschern der Vögel, dem Wechsel der Jahreszeiten, der Abgeschiedenheit und der Morgensonne von Osten her beschwor Hermann Freiherr von Rotenhan mehrfach. Zusammen mit weiteren Mitgliedern einer Bürgerinitiative hatte er zum Rundgang durch seinen Forst bei Fierst eingeladen, den er als Begräbniswald anbieten möchte. Dass dies ein steiniger Weg wird, wurde bei der Informationsveranstaltung am Freitagnachmittag deutlich.
Nicht nur, dass der Waldmarsch aufgrund der Witterung beschwerlich und wenig einladend war. Es tauchten auch andere Probleme auf. So der Protest einiger Fierst, die um die Ruhe im 60-Seelen-Dorf fürchten. "Das baut sich über die Jahre auf", glaubt ein Fierster, "bis zu Tausende an Besuchern" seine Tochter. Den Zufahrtsweg hielt ein anderer für unzureichend, weil kein Begegnungsverkehr möglich sei, den Parkplatz viel zu klein. "Ein Unding."
Seit über 100 Jahren werde in den angrenzenden Privatwäldern Holz gemacht. Deswegen möchte keiner Einschränkungen wegen der Beisetzungen hinnehmen, wurde klar gemacht. So fragte sich ein Sprecher der Fierster, warum von Rotenhan nicht auf sein Waldgebiet in Richtung Kurzewind ausweiche?
Das macht der auch. Zumindest gedanklich und in Ansätzen, wie bei der anschließenden und sachlichen Diskussion in der Frauengrundhalle deutlich wurde. Da waren die Beschwerdeführer nicht mehr dabei, stattdessen rund 50 Interessenten, auch aus Reckendorf, Rentweinsdorf und weiter her, sowie ein Kritiker: Graf Achim von Beust, der als Betreiber seit zehn Jahren von ähnlichen Diskussionen in der Gemeinde Theres berichtete, den Bedarf für Waldfriedhöfe mit Obertheres und Tambach aus seiner Sicht aber auch abgedeckt fand.
Herrmann von Rotenhan zeigte wenig Verständnis für die gräflichen Bedenken: "Wo ist das Problem, wenn Bamberger lieber in Ebern bestattet werden möchten?"
Deutlich wurde, dass so ein Begräbniswald nicht nur, aber auch, für die Eberner Bevölkerung konzipiert werde. 70 Bestattungen gibt es in einem Jahr im Schnitt in Ebern, sagte Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD), zehn Prozent davon könnten die Alternative außerhalb von Friedhofsmauern und geschlossener Ortschaften wählen, meinen von Rotenhan sowie sein Berater, der Rechtsanwalt Abrecht Wrede, der seit zehn Jahren mehrere solcher Einrichtungen im gesamten Bundesgebiet betreut. "Die Leute kommen aus einem Einzugsbereich von 100 Kilometern. Meist sind es Menschen, die vom Leben in der Stadt geprägt wurden und die ländliche Ruhe und Abgeschiedenheit suchen."
Wredes Erfahrung: "Bei solchen Wäldern im ländlichen Raum gibt es zwischen 50 und 150 Bestattungen im Jahr." In der Nähe von Ballungsräumen, wie bei Hannover oder dem Ruhrpott lägen die Zahlen höher.
Hermann von Rotenhan wehrte sich gegen das Argument aus der Stadtverwaltung, wonach der Begräbniswald als 16. Friedhof im Stadtgebiet betrachtet werden müsse. "Die Stadt muss aufgrund der Gesetzeslage zwar als Träger auftreten, es entstehen ihr aber keine Kosten oder Pflegeaufwand, weil ich das übernehmen würde. Die Stadt wäre aber an den Einnahmen beteiligt."
Die Probleme der Stadt mit den bestehenden Friedhöfe, die aus Zeiten vor der Gebietsreform herrühren, sprach Bürgermeister Hennemann an. "Wir wollen ja alternative Bestattungsformen mit pflegefreien Grabanlagen auf den bestehenden Friedhöfen anbieten."
Die Frage von Bürgermeister-Kollegin Christine Bardin aus Ummerstadt, die als Planerin für Herrmann von Rotenhan tätig ist, ob in der Eberner Stadtverwaltung nicht daran gedacht werde, den Pflegeaufwand zu senken, in dem Friedhöfe auf den Dörfer auf Dauer aufgelassen werden, beantwortete Bürgermeister Hennemann ehrlich und politisch: "Aus betriebswirtschaftlicher Sicht wäre es natürlich sinnvoll, 14 Friedhöfe zu schließen und alle Beerdigungen nur noch in Ebern und gegebenenfalls in einem Friedwald zu ermöglichen. Aber dann trete ich zur nächsten Wahl nicht mehr an."
Das Schlusswort sprach ein Rentweinsdorfer: "Wer seine ewige Ruhe im Wald sucht, geht dorthin. Und wenn es so ein Angebot in Ebern nicht geben sollte, geht er halt woanders hin. Deswegen wird das aber doch keine Massenveranstaltung."
Die Entscheidung ruht beim Stadtrat, der in seiner Gesamtheit darüber grundsätzlich befinden muss, ob er Bestattungsmöglichkeiten im Wald zulässt: Sei es bei Fierst, bei Kurzewind, oder doch - dann in städtischer Eigenregie - am Käppele.
Nicht nur, dass der Waldmarsch aufgrund der Witterung beschwerlich und wenig einladend war. Es tauchten auch andere Probleme auf. So der Protest einiger Fierst, die um die Ruhe im 60-Seelen-Dorf fürchten. "Das baut sich über die Jahre auf", glaubt ein Fierster, "bis zu Tausende an Besuchern" seine Tochter. Den Zufahrtsweg hielt ein anderer für unzureichend, weil kein Begegnungsverkehr möglich sei, den Parkplatz viel zu klein. "Ein Unding."
Seit über 100 Jahren werde in den angrenzenden Privatwäldern Holz gemacht. Deswegen möchte keiner Einschränkungen wegen der Beisetzungen hinnehmen, wurde klar gemacht. So fragte sich ein Sprecher der Fierster, warum von Rotenhan nicht auf sein Waldgebiet in Richtung Kurzewind ausweiche?
Das macht der auch. Zumindest gedanklich und in Ansätzen, wie bei der anschließenden und sachlichen Diskussion in der Frauengrundhalle deutlich wurde. Da waren die Beschwerdeführer nicht mehr dabei, stattdessen rund 50 Interessenten, auch aus Reckendorf, Rentweinsdorf und weiter her, sowie ein Kritiker: Graf Achim von Beust, der als Betreiber seit zehn Jahren von ähnlichen Diskussionen in der Gemeinde Theres berichtete, den Bedarf für Waldfriedhöfe mit Obertheres und Tambach aus seiner Sicht aber auch abgedeckt fand.
Herrmann von Rotenhan zeigte wenig Verständnis für die gräflichen Bedenken: "Wo ist das Problem, wenn Bamberger lieber in Ebern bestattet werden möchten?"
Deutlich wurde, dass so ein Begräbniswald nicht nur, aber auch, für die Eberner Bevölkerung konzipiert werde. 70 Bestattungen gibt es in einem Jahr im Schnitt in Ebern, sagte Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD), zehn Prozent davon könnten die Alternative außerhalb von Friedhofsmauern und geschlossener Ortschaften wählen, meinen von Rotenhan sowie sein Berater, der Rechtsanwalt Abrecht Wrede, der seit zehn Jahren mehrere solcher Einrichtungen im gesamten Bundesgebiet betreut. "Die Leute kommen aus einem Einzugsbereich von 100 Kilometern. Meist sind es Menschen, die vom Leben in der Stadt geprägt wurden und die ländliche Ruhe und Abgeschiedenheit suchen."
Wredes Erfahrung: "Bei solchen Wäldern im ländlichen Raum gibt es zwischen 50 und 150 Bestattungen im Jahr." In der Nähe von Ballungsräumen, wie bei Hannover oder dem Ruhrpott lägen die Zahlen höher.
Hermann von Rotenhan wehrte sich gegen das Argument aus der Stadtverwaltung, wonach der Begräbniswald als 16. Friedhof im Stadtgebiet betrachtet werden müsse. "Die Stadt muss aufgrund der Gesetzeslage zwar als Träger auftreten, es entstehen ihr aber keine Kosten oder Pflegeaufwand, weil ich das übernehmen würde. Die Stadt wäre aber an den Einnahmen beteiligt."
Die Probleme der Stadt mit den bestehenden Friedhöfe, die aus Zeiten vor der Gebietsreform herrühren, sprach Bürgermeister Hennemann an. "Wir wollen ja alternative Bestattungsformen mit pflegefreien Grabanlagen auf den bestehenden Friedhöfen anbieten."
Die Frage von Bürgermeister-Kollegin Christine Bardin aus Ummerstadt, die als Planerin für Herrmann von Rotenhan tätig ist, ob in der Eberner Stadtverwaltung nicht daran gedacht werde, den Pflegeaufwand zu senken, in dem Friedhöfe auf den Dörfer auf Dauer aufgelassen werden, beantwortete Bürgermeister Hennemann ehrlich und politisch: "Aus betriebswirtschaftlicher Sicht wäre es natürlich sinnvoll, 14 Friedhöfe zu schließen und alle Beerdigungen nur noch in Ebern und gegebenenfalls in einem Friedwald zu ermöglichen. Aber dann trete ich zur nächsten Wahl nicht mehr an."
Das Schlusswort sprach ein Rentweinsdorfer: "Wer seine ewige Ruhe im Wald sucht, geht dorthin. Und wenn es so ein Angebot in Ebern nicht geben sollte, geht er halt woanders hin. Deswegen wird das aber doch keine Massenveranstaltung."
Die Entscheidung ruht beim Stadtrat, der in seiner Gesamtheit darüber grundsätzlich befinden muss, ob er Bestattungsmöglichkeiten im Wald zulässt: Sei es bei Fierst, bei Kurzewind, oder doch - dann in städtischer Eigenregie - am Käppele.