Das Gewitterwar heftig: Der Hagel zerschlug einige Terrassen-Überdachungen, der Markertsgrüner Weg verwandelte sich kurzzeitig in einen Bach, der sich dann seinen Weg durch einige Anlieger-Gärten suchte, unter anderem bei Familie Stubenrauch.


Sturzbach vom Maisacker aus

Am heftigsten aber hat es Monika und Mario Pfaff getroffen. Mutter und Sohn wohnen direkt am Ortsrand am Rand der Siedlung "Hohe Wart". Der oberhalb liegende Maisacker wurde schließlich zum Verhängnis. "Wir haben gesehen, wie erst Wasser, dann Schlamm durch den Garten in Richtung Terrasse floss, dann in die Lichtschächte, und ich habe nur gehofft, dass die Kellerfenster halten. Dann wurden sie aber doch aufgedrückt", erzählt Mario Pfaff.

Zusammen mit einem jungen Mann aus dem Dorf hatte er noch versucht, am Grundstücksrand einen Graben zu ziehen, aber die Sturzbäche waren nicht mehr aufzuhalten. Bis zu 15 Zentimeter hoch stand der Schlamm in allen Keller-Räumen. Glücklicherweise kamen die Feuerwehrleute aus Fatschenbrunn und Kirchaich zur Hilfe und viele Fatschenbrunner Nachbarn.


Als Dankeschön eine Runde Pizza

Mit Gummischiebern wurde der Schlamm durch die Türen hinausgeschoben. "Wir waren noch bis fast Mitternacht im Mehrzweckgebäude zusammengesessen und wir haben uns mit einer Runde Pizza für die großartige Hilfe bedankt", erklärt Mario Pfaff. Besonders überraschend war die Hilfe aus Kirchaich. Ein Aktiver hatte von dem Einsatz in Fatschenbrunn über Funk erfahren und hatte dann die Kameraden zusammengetrommelt.

Er und seine Mutter haben noch eine ganze Menge Arbeit vor sich, denn einen Teil des im Keller gelagerten haben die Helfer am Dienstagabend zwar nach draußen geschafft, vieles ist aber noch auszuräumen, bis der Schlamm aus den letzten Ecken entfernt ist. Glücklicherweise hat Mario Pfaff, der einen Veranstaltungsservice betreibt, den größten Teil seiner teuren technischen Ausstattung in einem Lager in einem anderen Ort untergebracht, sonst wäre der Schaden noch viel größer ausgefallen.

"Und wenn der Schlamm nicht in den Keller gelaufen wäre, dann wäre er mir sicher über die Terrasse in die Wohnung gelaufen", kann Mutter Monika der Situation noch eine positive Seite abgewinnen.


So schlimm war es noch nie

Seit knapp vier Jahrzehnten steht ihr Haus nun an diesem Platz, "zum dritten Mal haben wir hier Wasser, aber so schlimm war es noch nie", erklärte sie. Früher habe es oberhalb einen Flurweg gegeben, der bei Starkregen einen Teil des Wassers zu einer Querrinne abgeleitet habe, der Weg sei im Zuge der Flurbereinigung aber weggefallen.

Wie die Pfaffs hatten am Mittwoch auch einige andere Familien in Fatschenbrunn allerhand zu tun, wenn auch die meisten nur im Garten mit den Folgen des Unwetters zu kämpfen hatten - allerdings haben die Gärten in Fatschenbrunn derzeit auch einen hohen Stellenwert, denn am 24. Juni findet in dem Steigerwald-Ort der Tag der offenen Gartentür statt.