Die Rösler Oberflächentechnik GmbH hat angekündigt, an ihrem Firmensitz im Untermerzbacher Gemeindeteil Memmelsdorf (Kreis Haßberge) bis zum 1. April 2026 rund 65 bis 70 Stellen im Bereich der Produktion und Administration abzubauen. Nach Angaben des Unternehmens entspricht das etwa 6,5 Prozent der Belegschaft von aktuell 1009 Mitarbeitern. Ziel sei es jedoch, "die Zahl der tatsächlich betroffenen Personen durch interne Versetzungen, Arbeitszeitmodelle und natürliche Fluktuation möglichst auf nur noch 35 bis 40 Personen zu reduzieren".
Das unterfränkische Familienunternehmen stellt nach eigenen Angaben seit über 90 Jahren Maschinen und Anlagensysteme für die Bereiche Gleitschlifftechnik und Strahltechnik her. Auch in der Entwicklung und Herstellung abgestimmter Verfahrensmittel ist die Rösler Oberflächentechnik GmbH tätig. Obwohl man lange Zeit versucht habe, andere Lösungen zu finden, sei der Stellenabbau letzten Endes unumgänglich gewesen.
"Historisch niedriger Auftragseingang": Rösler Oberflächen GmbH baut bis zu 70 Arbeitsplätze ab
"Die Rösler Oberflächentechnik GmbH steht angesichts eines historisch niedrigen Auftragseingangs und seit zwei Jahren anhaltend schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen in Deutschland bei gleichzeitig stark steigenden Kosten vor der Herausforderung, ihre Personalkapazitäten anzupassen", teilt das Unternehmen am Mittwoch (12. November 2025) auf Nachfrage von inFranken.de mit. In den vergangenen Monaten habe man bereits versucht, derartige Schritte durch Kurzarbeit zu vermeiden. Parallel dazu seien außerdem "zahlreiche Maßnahmen zur Kostensenkung im gesamten Unternehmen umgesetzt" worden, jedoch ohne den erhofften Erfolg.
"Die Rösler Oberflächentechnik GmbH hat die wirtschaftliche Entwicklung sehr lange beobachtet und gehofft, dass sich die Lage stabilisiert", heißt es vonseiten des Unternehmens. Noch Ende des vergangenen Jahres habe man gehofft, einen Personalabbau trotz der allgemeinen Wirtschaftskrise vermeiden zu können. Doch die "Verschärfung der geopolitischen Rahmenbedingungen sowie fehlende positive Impulse für die deutsche Wirtschaft haben diese Entwicklungen zum Stillstand gebracht". Deshalb müsse man nun handeln, um sich seine Wettbewerbsfähigkeit zu bewahren.
Nachdem man "diesen Schritt im Gegensatz zu vielen anderen Betrieben so lange wie möglich hinausgezögert" habe, sei das Unternehmen letzten Endes dazu gezwungen, auf den anhaltend schwachen Auftragseingang zu reagieren und die Personalkapazitäten entsprechend anzupassen. Der Rösler-Standort Bad Staffelstein/Hausen im Landkreis Lichtenfels ist derweil nicht von den Personalreduzierungen betroffen.
Auch der Kunststoffverarbeiter Rehau mit Wurzeln in Oberfranken hat kürzlich einen Stellenabbau angekündigt. Mehr als 100 Jobs sollen demnach deutschlandweit wegfallen - ein großer Teil davon an einem Standort in Franken. Weitere Nachrichten aus dem Kreis Haßberge findet ihr in unserem Lokalressort.