Erst am Freitag (19.30 Uhr) zu Hause den Rückstand auf den ESV Buchloe (5. Platz/12 Punkte) verkürzen und dann am Sonntag (17.15 Uhr) auswärts am EV Moosburg (7./7) vorbeiziehen: Der ESC Haßfurt (8./6) hat am drittletzten Doppelspieltag in der Zwischenrunde der Eishockey-Landesliga zwei Ziele vor Augen.
Für ESC-Trainer Martin Reichert sind die Vorhaben trotz der zuletzt bitteren Niederlagen mit jeweils zehn Gegentreffern "nicht unlösbar. Der Druck steht ganz klar auf Seiten der beiden Gegner, die bekanntlich nicht absteigen wollen und deshalb mächtig unter Zugzwang stehen." Der Rückstand der beiden Bayernligisten auf den ersten Aufstiegs- beziehungsweise Nichtabstiegsplatz beträgt bereits fünf sowie sogar zehn Punkte.


Auswärts mit Schwächen

Die besseren Chancen haben die "Pirates" aus Buchloe, schließlich beendeten sie die Bayernligahauptrunde auf Platz 9. Doch in der Verzahnungsrunde läuft es für die Mannschaft von Trainer Norbert Zabel nicht so erfolgreich wie erwartet. In neun Partien gingen die Ostallgäuer nur vier Mal als Sieger vom Eis, darunter auch nach dem knappen 6:5 gegen Haßfurt im Hinspiel. Vor allem auswärts hapert es aber bislang, denn nach einer 2:9-Klatsche in Bad Kissingen haben sich die Allgäuer nur mit Mühe beim ERSC Amberg durchgesetzt (6:5 n. V.) und hatte auch bei der 1:7-Niederlage in Pfaffenhofen keine Chance. Ihren ersten Auswärtsdreier holten sie sich vor fünf Tagen beim hart umkämpften 3:2-Sieg in Moosburg.
"Ganz klar, wir wollen uns für die Hinspielniederlage revanchieren", kündigt Martin Reichert eine "couragierte, willige und kämpferische Mannschaft wie schon zuletzt in Bad Kissingen und gegen Königsbrunn" an. "Und hoffentlich", betont er, "haben wir dann auch einmal das zuletzt oftmals fehlende Glück auf unserer Seite." Ihm andererseits bewusst, dass auch die eigenen Fehler "endlich abgestellt werden" müssen. "Wer auswärts neun Tore erzielt und zu Hause sieben, muss ein Spiel eigentlich als Gewinner beenden", blickt er nur ungern auf das jüngste Wochenende zurück.
Eventuell könnte Sonntagsgegner EV Moosburg bei einem Sieg der "Hawks" schon am Freitag in der Tabelle überholt werden, wenn dieser auch bei den Schweinfurter "Mighty Dogs" wieder leer ausgeht. Dies wäre aufgrund der langen Negativserie keine Überraschung. Fünf Mal in Folge kassierte der Vorrunden-Tabellenletzte der Bayernliga teils deutliche Niederlagen. Der Abstieg könnte schon an diesem Wochenende besiegelt werden. "Wir werden alles daran setzen, beim EV Moosburg zu bestehen und die unglückliche 5:6-Pleite im Hinspiel vergessen zu machen. Außerdem", betont Martin Reichert, "habe ich das damalige Kurzgespräch mit Herrn Engl-brecht noch nicht vergessen." Ende Januar hatte sich der ehemalige Nationaltorwart Bernhard Englbrecht über die einheitlichen Haßfurter Aufwärmtrikots mit dem Schriftzug "Petr Krepelka" mokiert und mit einer angeblichen, von Englbrecht jedoch bestrittenen Aussage über "Querschnittsgelähmte" für mächtig Wirbel gesorgt.


Saisonende für Bates

Georg Lang fällt bei den "Hawks" definitiv noch aus, für Philipp Bates, der sich am Freitag einem operativen Eingriff unterziehen muss, ist die Saison beendet. Teils dicke Fragezeichen stehen zudem aus unterschiedlichem Grund weiterhin hinter den Einsätzen von David Franek, Jan Trübenekr, Pascal Marx und Manuel Kurz. Und ob Max Hildenbrand nach seiner Acht-Spiele-Sperre vor Saisonschluss noch einmal ins Geschehen eingreifen kann, steht in den Sternen. "Eine Prüfung der Chancen unsererseits läuft im Moment", sagt Andreas Kurz bezüglich eines Einspruches.


Schweinfurter und Kissinger Fans spenden

Dass sie auf dem Eis zwar Rivalen sind, aber abseits davon das Wort "gemeinsam" im Vordergrund steht, wurde durch zwei tolle Aktionen am vergangenen Wochenende wieder einmal bewiesen. Sowohl beim Derby der Haßfurter "Hawks" in Bad Kissingen sowie zwei Tage später im Schweinfurter "Icedome", als ebenfalls die Kissinger "Wölfe" bei den "Mighty Dogs" antraten, fanden Sammelaktionen statt, die von den Fans der Kurstädter, der "Hawks" und den "Schweinfurter Plärrdeifeln" organisiert wurden. Nach dem Motto "In den Farben getrennt, in der Sache vereint" wurde um Spenden für die Mutter von Petr Krepelka gebeten.

Seitdem sich der tschechische ESC-Angreifers beim Ligaspiel in Freising Mitte Oktober des vergangenen Jahres einen Halswirbel gebrochen hat, steht sie ihrem Sohn in der Murnauer Klinik zur Seite. Für die Kosten muss sie dabei selbst aufkommen. Um die Familie finanziell etwas zu entlasten, bekommt sie nun den Erlös aus den Spendenboxen sowie jeweils einen Euro pro Zuschauer aus dem erhöhten Eintrittsgeld in Bad Kissingen. Alleine dort kamen 1250 Euro zusammen.
"Zwei top Aktionen, die zeigen, dass der Sport nicht immer das Wichtigste ist", sagte ESC-Sportvorstand Andreas Kurz und bedankte sich für die Solidarität mit der Familie Krepelka. Auch Rivalitäten würden in solchen Momenten vergessen. "Das ist ein Zeichen von Größe, gerade im Hinblick auf die sportliche Rivalität der Vereine untereinander."