Der "Tag der Kriminalitätsopfer", den die bundesweit tätige Opferhilfsorganisation Weißer Ring jedes Jahr am 22. März ausruft, hat diesmal die Internetkriminalität zum Thema. Ob Datenklau, Mobbing, Online-Betrug oder Erpressung mit Fotos und Videos - auch online verübte Verbrechen haben auf die Lebenswelt eines Opfers handfeste Auswirkungen. So auch für die 18-jährige Lisa Borst, die aus Ebern kommt und in Eltmann wohnt. Sie ging einem Betrüger auf den Leim, der auf einem Portal im Internet ein Auto anbot, das der jungen Frau zusagte. "Ja, ich spreche darüber. Vielleicht kann dadurch verhindert werden, dass andere, so wie ich, auf Betrüger hereinfallen", sagt Lisa.
Sie hatte, wie der Weiße Ring mitteilte, einige Jahre auf ein Auto gespart. Nachdem sie etwa 3000 Euro zur Seite gelegt hatte, suchte sie nach einem Fahrzeug. Ihr vermeintliches "Traumauto" fand sie schließlich auf einem Portal im Internet und nahm dort mit dem Anbieter Kontakt auf.
So wie es Lisa tat, suchen viele Menschen im Internet nach einem Auto. In den meisten Fällen klappt das auch. Pech hat man nur dann, wenn man an einen Betrüger gerät.
Per E-Mail hat Lisa ihre Anfrage nach ihrem "Traumauto" gestellt. "Ich war von einem Angebot begeistert. Für 2700 Euro wurde das Auto angeboten, nach dem ich gesucht hatte", sagt die junge Frau. Ihr wurde mitgeteilt, dass sich das Auto noch im Ausland befinde und es von einer Firma geliefert würde, wenn der Kaufpreis überwiesen wurde.
"Ja", gesteht Lisa und blickt verlegen zur Seite, "ich war da wohl etwas blauäugig, wohl auch weil ich mich toll auf das Auto freute." Jetzt weiß sie, dass sie spätestens hätte stutzig werden sollen, als sie erfuhr, dass die 2700 Euro an eine Firma "Ivanov Cryptopay GmbH" auf ein Konto nach Serbien überwiesen werden sollten. "In meinem jugendlichen Leichtsinn habe ich das Geld überwiesen. Ich hätte, das weiß ich heute, besser mal jemanden fragen sollen."
Solche Fälle kennt Helmut Will, Außenstellenleiter für den Weißen Ring im Landkreis Haßberge, aus seiner Arbeit für den Weißen Ring, aber auch aus seiner Arbeit als ehemaliger Polizeibeamter. "Die Täter verstehen es, ihre Angebote mit Toppreisen schmackhaft zu machen, wie auch im Fall von Lisa", sagt er. Das Auto wäre, wie es angeboten wurde, weit mehr als die 2700 Euro wert gewesen. Das ist aber für die Betrüger kein Problem, weil das Fahrzeug gar nicht geliefert wird, weiß Helmut Will. Auch gingen die Betrüger bei Kontakten - meist per E-Mail - sehr geschickt und professionell vor und hätten auf zweifelnde Fragen der Interessenten meist eine plausible Erklärung parat.
Lisa jedenfalls ließ sich überreden, das Geld zu überweisen. "Sie hat deshalb jetzt ein schlechtes Gewissen und ärgert sich, aber sie ist kein Einzelfall", sagt Will.
Was Lisa im Nachhinein noch gewaltig wurmt, ist, dass sie von ihrer Bank, als sie den Überweisungsauftrag am Bankschalter persönlich erteilte, nicht gefragt oder gewarnt wurde. "Ich bin ein junges Ding und habe noch relativ wenig Lebenserfahrung. Hätte da nicht der Mann am Schalter mal fragen können, ob das mit der Überweisung in Ordnung geht? Er merkte ja auch, dass das Geld nach Serbien überwiesen wurde", fragt sich Lisa und fährt fort: "Die in der Bank haben doch sicher auch schon mehr Erfahrung mit solchen Überweisungen und wissen bestimmt, dass es zu Betrügereien kommt. Könnte man da nicht mal gewarnt werden?", fragt Lisa verbittert.
Helmut Will, an den sich Lisa wandte, als alles schon zu spät war, kann ihr hier nur Recht geben: "Es wäre schon ein guter Kundenservice, wenn in solchen Fällen eine Warnung käme, vor allem wenn - wie im Fall von Lisa - jemand persönlich am Schalter die Überweisung in Auftrag gibt." Er weiß aber auch, dass das in manchen Fällen passiert, ja sogar die Überweisung manchmal zurückgehalten und erst noch einmal beim Kunden nachgefragt wird. "Damit konnte schon manchmal verhindert werden, dass Kunden ihr Geld auf Nimmerwiedersehen überwiesen haben", sagt Will.
Lisa hat sich an den Weißen Ring gewandt, nachdem sie bei der Polizei Anzeige erstattet hatte. Dort wurde ihr aber schon, nachdem die Angelegenheit geprüft war, gesagt, dass sie sich wenig Hoffnung machen solle, dass sie ihr Geld wieder bekommt. Lisa ist finanziell nicht auf Rosen gebettet, umso mehr schmerzt es sie, dass ihr in Jahren erspartes Geld weg ist.
Der Weiße Ring will mit der Aktion am "Tag der Kriminalitätsopfer" wachrütteln und aufklären, damit Straftaten über das Internet verhindert werden. "Wir wollen über das Thema informieren, Gefahren aufzeigen und Tipps geben, wie man sich bestmöglich schützen und sicher im Netz unterwegs sein kann", sagt Will.
Als kleines "Trostpflaster" erhielt in diesem Fall Lisa vom Weißen Ring eine kleine finanzielle Hilfe, die ihr aber bei Weitem ihren finanziellen Schaden nicht ausgleicht. "Trotzdem bin ich dankbar dafür, dass ich in einem Gespräch ausführlich aufgeklärt wurde. So etwas wird mir nicht mehr passieren", sagt Lisa, und über die finanzielle Zuwendung freut sie sich auch.
Das Internet bietet viele Vorteile und ist fester Bestandteil der heutigen Welt. "Allerdings kann man im Netz auch Opfer werden, egal ob jung oder alt. Darauf will der Weiße Ring am Tag der Kriminalitätsopfer aufmerksam machen, da online verübte Verbrechen auf die reale Lebenswelt eines Opfers handfeste Auswirkungen haben", sagt Helmut Will. Für Lisa jedenfalls wurde ihr Traumauto zum Alptraum.
Zu erreichen ist der Weiße Ring im Landkreis Haßberge unter der Telefonnummer 09531/943516 oder per E-Mail an wr-hassberge@t-online.de. Weitere Informationen über den Weißen Ring gibt es im Internet auf www.weisser-ring.de.
Sie hatte, wie der Weiße Ring mitteilte, einige Jahre auf ein Auto gespart. Nachdem sie etwa 3000 Euro zur Seite gelegt hatte, suchte sie nach einem Fahrzeug. Ihr vermeintliches "Traumauto" fand sie schließlich auf einem Portal im Internet und nahm dort mit dem Anbieter Kontakt auf.
So wie es Lisa tat, suchen viele Menschen im Internet nach einem Auto. In den meisten Fällen klappt das auch. Pech hat man nur dann, wenn man an einen Betrüger gerät.
Per E-Mail hat Lisa ihre Anfrage nach ihrem "Traumauto" gestellt. "Ich war von einem Angebot begeistert. Für 2700 Euro wurde das Auto angeboten, nach dem ich gesucht hatte", sagt die junge Frau. Ihr wurde mitgeteilt, dass sich das Auto noch im Ausland befinde und es von einer Firma geliefert würde, wenn der Kaufpreis überwiesen wurde.
"Ja", gesteht Lisa und blickt verlegen zur Seite, "ich war da wohl etwas blauäugig, wohl auch weil ich mich toll auf das Auto freute." Jetzt weiß sie, dass sie spätestens hätte stutzig werden sollen, als sie erfuhr, dass die 2700 Euro an eine Firma "Ivanov Cryptopay GmbH" auf ein Konto nach Serbien überwiesen werden sollten. "In meinem jugendlichen Leichtsinn habe ich das Geld überwiesen. Ich hätte, das weiß ich heute, besser mal jemanden fragen sollen."
Solche Fälle kennt Helmut Will, Außenstellenleiter für den Weißen Ring im Landkreis Haßberge, aus seiner Arbeit für den Weißen Ring, aber auch aus seiner Arbeit als ehemaliger Polizeibeamter. "Die Täter verstehen es, ihre Angebote mit Toppreisen schmackhaft zu machen, wie auch im Fall von Lisa", sagt er. Das Auto wäre, wie es angeboten wurde, weit mehr als die 2700 Euro wert gewesen. Das ist aber für die Betrüger kein Problem, weil das Fahrzeug gar nicht geliefert wird, weiß Helmut Will. Auch gingen die Betrüger bei Kontakten - meist per E-Mail - sehr geschickt und professionell vor und hätten auf zweifelnde Fragen der Interessenten meist eine plausible Erklärung parat.
Lisa jedenfalls ließ sich überreden, das Geld zu überweisen. "Sie hat deshalb jetzt ein schlechtes Gewissen und ärgert sich, aber sie ist kein Einzelfall", sagt Will.
Was Lisa im Nachhinein noch gewaltig wurmt, ist, dass sie von ihrer Bank, als sie den Überweisungsauftrag am Bankschalter persönlich erteilte, nicht gefragt oder gewarnt wurde. "Ich bin ein junges Ding und habe noch relativ wenig Lebenserfahrung. Hätte da nicht der Mann am Schalter mal fragen können, ob das mit der Überweisung in Ordnung geht? Er merkte ja auch, dass das Geld nach Serbien überwiesen wurde", fragt sich Lisa und fährt fort: "Die in der Bank haben doch sicher auch schon mehr Erfahrung mit solchen Überweisungen und wissen bestimmt, dass es zu Betrügereien kommt. Könnte man da nicht mal gewarnt werden?", fragt Lisa verbittert.
Helmut Will, an den sich Lisa wandte, als alles schon zu spät war, kann ihr hier nur Recht geben: "Es wäre schon ein guter Kundenservice, wenn in solchen Fällen eine Warnung käme, vor allem wenn - wie im Fall von Lisa - jemand persönlich am Schalter die Überweisung in Auftrag gibt." Er weiß aber auch, dass das in manchen Fällen passiert, ja sogar die Überweisung manchmal zurückgehalten und erst noch einmal beim Kunden nachgefragt wird. "Damit konnte schon manchmal verhindert werden, dass Kunden ihr Geld auf Nimmerwiedersehen überwiesen haben", sagt Will.
Lisa hat sich an den Weißen Ring gewandt, nachdem sie bei der Polizei Anzeige erstattet hatte. Dort wurde ihr aber schon, nachdem die Angelegenheit geprüft war, gesagt, dass sie sich wenig Hoffnung machen solle, dass sie ihr Geld wieder bekommt. Lisa ist finanziell nicht auf Rosen gebettet, umso mehr schmerzt es sie, dass ihr in Jahren erspartes Geld weg ist.
Der Weiße Ring will mit der Aktion am "Tag der Kriminalitätsopfer" wachrütteln und aufklären, damit Straftaten über das Internet verhindert werden. "Wir wollen über das Thema informieren, Gefahren aufzeigen und Tipps geben, wie man sich bestmöglich schützen und sicher im Netz unterwegs sein kann", sagt Will.
Als kleines "Trostpflaster" erhielt in diesem Fall Lisa vom Weißen Ring eine kleine finanzielle Hilfe, die ihr aber bei Weitem ihren finanziellen Schaden nicht ausgleicht. "Trotzdem bin ich dankbar dafür, dass ich in einem Gespräch ausführlich aufgeklärt wurde. So etwas wird mir nicht mehr passieren", sagt Lisa, und über die finanzielle Zuwendung freut sie sich auch.
Das Internet bietet viele Vorteile und ist fester Bestandteil der heutigen Welt. "Allerdings kann man im Netz auch Opfer werden, egal ob jung oder alt. Darauf will der Weiße Ring am Tag der Kriminalitätsopfer aufmerksam machen, da online verübte Verbrechen auf die reale Lebenswelt eines Opfers handfeste Auswirkungen haben", sagt Helmut Will. Für Lisa jedenfalls wurde ihr Traumauto zum Alptraum.
Zu erreichen ist der Weiße Ring im Landkreis Haßberge unter der Telefonnummer 09531/943516 oder per E-Mail an wr-hassberge@t-online.de. Weitere Informationen über den Weißen Ring gibt es im Internet auf www.weisser-ring.de.