"Panta rhei - alles fließt". Angesichts dessen, dass der Main den Schulamtsbezirk Haßberge durchfließt, hat der Regierungspräsident von Unterfranken, Paul Beinhofer, seine Worte zur Einführung von Schulamtsdirektorin Claudia Schmidt und Schulrätin Susanne Vodde klug gewählt. Dass im Staatlichen Schulamt im Landkreis Haßberge weiterhin alles im Fluss bleibt, dafür werden die beiden Schulrätinnen ganz sicher sorgen. Haben sie doch schon bisher ihre Qualitäten in verschiedenen Positionen unter Beweis gestellt.

"Für mich ist es eine große Ehre und eine ganz besondere Amtshandlung, dass ich heute gleich zwei Amtseinführungen vornehmen und zum einen Schulamtsdirektorin Claudia Schmidt als fachlicher Leiterin des Schulamts und zum anderen der weiteren Schulrätin Susanne Vodde die Ernennungsurkunden übergeben kann", sagte Beinhofer bei der Feier im Sitzungssaal im Landratsamt. Er erklärte, dass zur staatlichen Schulaufsicht unter anderem die Planung und Ordnung des Unterrichtswesens, die Sicherung der Qualität von Erziehung und Unterricht, die Förderung und Beratung der Schulen und die Aufsicht über die inneren und äußeren Schulverhältnisse sowie über die Schulleitung und das pädagogische Personal gehörten. Dafür wende der Staat erhebliche Mittel auf.

"Doch für eine erfolgreiche Bildungsarbeit sind letztlich das Engagement und die berufliche Hingabe der Schulleiter, der Lehrer und der Schulaufsicht entscheidend", betonte er. Gesellschaftliche Veränderungen wirkten ganz erheblich in die Schulen hinein und so müssten die Schulrätinnen vor allem diese Prozesse begleiten und gestalten.


"Voll mit dem Auftrag identifiziert"

Claudia Schmidt habe sich während ihrer bisherigen Laufbahn derart hervorgetan, dass sie bereits 2014 als weitere Schulrätin neben Schulamtsdirektorin Ulrike Brech ernannt worden sei. Sie habe sich voll mit ihrem Auftrag in Erziehung, Unterricht und Schulleitung identifiziert und in allen Bereichen ausgezeichnete Ergebnisse erzielt. Sie habe als Schulleiterin nachhaltig initiativ und konstruktiv an der Qualitätssicherung und der Weiterentwicklung gearbeitet und sich durch Vielseitigkeit und hohen persönlichen Einsatz ausgezeichnet.

"Das hat sie auch im Schulamtsbezirk Haßberge bewiesen, der in den letzten vier Jahren ausschließlich von Frauenhand geführt wurde und weiterhin fest in weiblicher Hand bleibt", so der Regierungspräsident. "Ihr obliegen nun die fachliche Leitung, die Vertretung des Amtes, die Beratung und Beurteilung aller Lehrkräfte, die Schulsozialarbeit, die EDV-Angelegenheiten und der Arbeitskreis Schulsport."


Einsatz bei der Integration

Beinhofer hob neben ihrem Engagement in der Unterrichtsweiterentwicklung auch ihren Einsatz bei der Integration von Flüchtlingskindern hervor. Schmidt übernehme die Führung in einer "Bildungsregion in Bayern" mit engagierten Schulleitern, aufgeschlossenen Lehrern und mit einem Landrat als rechtlichem Leiter, der der Bildung einen hohen Stellenwert einräume. "So bin ich zuversichtlich, dass die Herausforderungen unter Ihrer fachlichen Leitung im Zusammenwirken aller Beteiligten im Bereich von Schule, Erziehung und Unterricht erfolgreich gemeistert werden."

Auch die Vita von Susanne Vodde, die zuletzt als Rektorin der Albrecht-Dürer-Mittelschule Haßfurt tätig war, ist laut Beinhofer beeindruckend. "In Ihrer Person verbinden sich profundes und vielseitiges Fachwissen mit einem breiten beruflichen Erfahrungsspektrum", sagte er und verwies darauf, dass die neue Schulrätin bereits sechs Leistungsprämien erhalten habe.


Schülerfirma und Patenprojekt

Vodde habe sich im landkreisweit und schulartübergreifenden Arbeitskreis "Schulentwicklung" für die Steigerung der Qualität der gebundenen Ganztagesschulen eingesetzt, im "Beratungsnetzwerk" initiativ mitgearbeitet und die Schülerfirma "Flying Cookies" ins Leben gerufen. Auch das Patenprojekt mit dem Rotary-Club Haßfurt, bei dem Hauptschüler durch individuelle Betreuung an das Berufsleben herangeführt werden sollen, und die Pflege von Schulpartnerschaften innerhalb Europas, die zur Auszeichnung mit der "Europa-Urkunde" geführt habe, trügen ihre Handschrift.

"So bin ich überzeugt, dass Sie als langjährige Schulleiterin und Beratungslehrerin bestens gerüstet sind, die Sorgen der Schulleiter wahrzunehmen und zusammen mit allen Lehrern gute Lösungen für die Zukunft der Schulen im Haßbergkreis zu entwickeln!" so Beinhofer.


Wunschkandidatin des Landrats

Auch Landrat Wilhelm Schneider lobte die beiden neuen Schulrätinnen und sagte, dass Claudia Schmidt seine Wunschkandidatin gewesen sei. "Sie bringen alle Voraussetzungen mit, die man braucht, um die Leitung eines Schulamtes in einem Flächenlandkreis wie den Haßbergen zu übernehmen!" Schmidt sei eine Vollblutpädagogin mit viel Erfahrung und großem Gestaltungswillen, einer vorbildlichen Einsatzbereitschaft, großer Gewissenhaftigkeit und einem hohen Maß an Verantwortungsbewusstsein. Sie überzeuge mit ihrer Kompetenz und sei eine allseits geschätzte Ansprechpartnerin und Ratgeberin. Vor allem aber gehe sie ihren Aufgaben stets hochmotiviert mit Elan und Freude nach.

Zuständig für die 15 Grundschulen, 8 Mittelschulen und die Freie Waldorfschule sehe sie die Weiterentwicklung von Erziehung, Schule und Bildungskonzepten im Kontext zu veränderten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und richte daran das Aufgabenprofil der Schulaufsicht aus. "Mit Ihnen macht es Spaß, Schulpolitik vor Ort zu gestalten", so der Landrat, der sich auch dankbar zeigte, dass das Schulamt mit Susanne Vodde eine qualifizierte Verstärkung bekommen habe. Sie habe bewiesen, dass sie Schulentwicklung vorantreiben und ständig für Erneuerungen und Verbesserungen sorgen könne. Als Beratungslehrerin und Koordinatorin für alle Beratungslehrer im Landkreis sei sie schon seit vielen Jahren eine kompetente Ansprechpartnerin für Schüler, Lehrer und Eltern.


Augenmaß und Fingerspitzengefühl

Verdienste habe sie sich auch als Vorsitzende im Arbeitskreis Schulentwicklung, im Unterarbeitskreis "Übergang - Schule - Berufsausbildung - Beruf" oder im gemeinsamen Schüleraustausch mit Lindesberg/Schweden erworben. "Sie packen Probleme mit Augenmaß und Fingerspitzengefühl an und für die Herausforderung Ihres neuen Amtes wünsche ich Ihnen ein geschicktes Händchen, einen nie nachlassenden Elan und so viel Freude wie möglich", so der Landrat.

Der Kreistagsvorsitzende, Bürgermeister Dieter Möhring, Personalratsvorsitzender Matthias Weinberger und Rektorin Gisela Schott von der Grundschule Haßfurt sagten Schmidt und Vodde eine gute Zusammenarbeit zu. Für die musikalische Gestaltung der Feier wiederum sorgte das Quartett mit Regina Huber, Sophia Weinberger, Philipp Arnold und Toni Martin.


An einem Strang

Am Ende dankten Schmidt und Vodde allen, die ihr Vertrauen in sie gesetzt und ihre Unterstützung zugesagt hatten. Schmidt betonte, dass der Landkreis "tatsächlich etwas Besonderes" sei. "Denn die Verantwortungsträger sind der Bildung gegenüber aufgeschlossen und ihren Schulen gegenüber interessiert sowie wertschätzend. "Sie bleiben nicht bei dem Erreichten stehen, sondern machen sich Gedanken, wie wir uns gemeinsam weiterentwickeln können!" sagte sie. So sehe sie sich mit dem Landkreis mittlerweile stark verbunden.

"Auch ich habe das Miteinander aller Verantwortlichen zu jeder Zeit als sehr wertschätzend und gewinnbringend empfunden", ergänzte Vodde. Sie sehe ihre zentrale Aufgabe darin, sich mit allen Beteiligten zu beraten, im Gespräch Lösungen und Möglichkeiten zu entwickeln und in Zusammenarbeit mit der Regierung notwendige Grundlagen zu schaffen, damit die sehr gute Qualität der Schulen gesichert bleibe. "Ich freue mich, wen wir alle zum Wohle unserer Kinder an einem Strang ziehen!"


Vita Claudia Schmidt

Sie wurde 1961 in Werneck geboren, legte 1981 ihr Abitur am Olympia-Morata-Gymnasium in Schweinfurt ab und schloss ihr Studium in Würzburg 1985 mit dem 1. Staatsexamen ab. Ihren Vorbereitungsdienst absolvierte sie an der Walther-Grundschule in Würzburg, wo sie nach dem 2. Staatsexamen blieb. Weitere Stationen waren die Dr.-Pfeiffer-Grundschule Schweinfurt und die Auen-Schule Schweinfurt, wo sie 2003 zur Rektorin befördert wurde. 2005 wurde sie Rektorin an der Grundschule Schwanfeld und ab 2011 leitete sie die sowohl die Grundschule als auch die Mittelschule. 2014 wurde sie weitere Schulrätin am Staatlichen Schulamt im Landkreis Haßberge.


Vita Susanne Vodde

Sie wurde 1964 in Würzburg geboren, besuchte das St.-Ursula-Gymnasium in Würzburg und schloss ihr Studium in Würzburg 1989 mit dem 1. Staatsexamen ab. Als Lehramtsanwärterin war sie an der Grund- und Hauptschule Rauhenebrach tätig. 1992 wechselte sie an die Volksschule Haßfurt. Sie nahm außerdem 2000 ein Studium zur Qualifizierten Beratungslehrerin in Dillingen und Bamberg auf, das sie 2003 mit der 1. Staatsprüfung abschloss. 2009 wurde sie Schulleiterstellvertreterin an der Albrecht-Dürer-Volksschule Haßfurt, 2010 Konrektorin, 2012 Schulleiterin an der Albrecht-Dürer-Mittelschule und 2013 Rektorin.