In den letzten zehn Jahren hat sich in Schönbrunn viel getan, worauf wir stolz sein können. Das begann 2005 mit dem Dorfbrunnen, 2009 mit dem Dorfplatz, mit dem Kreissieger und der Silbermedaille im Verschönerungswettbewerb 2010/2011 und findet nun einen weiteren Höhepunkt mit der Segnung unseres neuen Feuerwehrautos." Dies betonte die Vorsitzende des Feuerwehrvereins, Michaela Eisenacher, bei der offiziellen Übergabe des neuen Tragkraftspritzenfahrzeuges vor vielen Bürgern und Gästen auf dem Dorfplatz.

Lang gehegter Wunsch

Ein Feuerwehrauto war ein schon lange gehegter Wunsch der FFW Schönbrunn. Nachdem das Konzept stand, habe sich der Feuerwehrverein Schönbrunn bereiterklärt, sich an den Kosten eines neuen TSF mit 20 000 Euro zu beteiligten, betonte Vorsitzende und Gemeinderätin Michaela Eisenacher mit sichtlichem Stolz. Manch einer werde sich denken, wie ein Ort wie Schönbrunn mit nur knapp 200 Einwohnern so eine Summe auf die Beine stellen könne. "Ganz einfach, die Summe stammt aus den Erlösen unserer Vereinsfeste aus den zurückliegenden Jahren. Diese Summe wäre jedoch nie zustande gekommen ohne den Einsatz der Schönbrunner Bürger, die tatkräftig bei allen Festen mit angepackt haben." Man hoffe, dass man auch in Zukunft weitere Feste dieser Art veranstalten könne, um wieder Rücklagen für weitere Anschaffungen, auch für die Feuerwehr, bilden zu können.
Der Posaunenchor unter Leitung von Herbert Hofmann sorgte für die musikalische Umrahmung der Feier, bei der zuerst Pfarrer Volkmar Gregori und Pfarrer Matthias Rusin dem neuen Fahrzeug den kirchlichen Segen erteilten.

Gott und das Feuerwehrauto

Pfarrer Gregori nannte es bewundernswert, mit welcher Anstrengung und Beharrlichkeit die Schönbrunner das Ziel verfolgt hätten, dieses nagelneue Auto in Besitz zu nehmen. "Aber Feuerwehrautos üben nach wie vor eine große Faszination auf Jungs aus. Und die, denen Jungs am Herzen liegen, sind bereit, dafür eine ganze Menge zu investieren. 49,99 Euro zum Beispiel für das Playmobil-Feuerwehr-Rüstfahrzeug Modell 4821." Hier stehe aber nun herausgeputzt ein echtes und großes Auto und dieses zu finanzieren, brauche es mehr als ein paar Klicks im Internet. Er sei sich aber sicher, dass auch Gott Feuerwehrautos toll finde - nicht weil er ein Junge oder ein Technikfreak sei oder auf Blaulicht und Sirene stehe - nein, weil Feuerwehrautos dem Leben mit dem Hab und Gut und der Existenz dienten. Gott sei ein Freund des Lebens, weil er sein Erfinder sei und deswegen finde er alles toll, was dem Leben diene. Dafür investiere Gott auch allerhand, nämlich seinen Segen. Zur Erinnerung an diesen Tag überreichte er an Vorsitzende Michaela Eisenacher und Erster Kommandant Dietmar Schmidt nicht das Playmobilfahrzeug, sondern eine Playmobilfigur von Martin Luther und wünschte Gottes Segen bei den Einsätzen für das Leben.

"Stolz könnt ihr Schönbrunner Feuerwehrleute sein, aber auch die Mitglieder des Feuerwehrvereins! Habt ihr doch 20 000 Euro zu dem Fahrzeug beigesteuert und dazu kamen noch 3000 Euro an privaten Spenden und 19 500 Euro an staatlichem Zuschuss. Nach diesen Kostenbeteiligungen war es für den Gemeinderat Ebelsbach eine leichtere Entscheidung das Fahrzeug anzuschaffen", betonte Erster Bürgermeister Walter Ziegler (BNL). Er sei aber auch sehr froh, dass es Ebelsbach ungeachtet klammer Haushaltslagen gelungen sei, die Feuerwehren mit modernden Fahrzeugen auszustatten und Gerätehäuser mit ansprechenden Gemeinschaftsräumen zu errichten.

Man wisse sehr wohl, was man an den Feuerwehren habe, die so oft in ihrer Freizeit losspurteten, um Brände zu löschen, Unfallopfer zu bergen oder gefährliche Substanzen entsorgten. Dabei werde nicht selten das eigene Leben oder die eigene Gesundheit riskiert und eine solche Haltung zeuge von großem Bürgersinn und viel Verantwortungsgefühl. Diese Haltung sei grundlegend für ein Gemeinwesen.

Reichte es früher mit Schlauch und Spritze umgehen zu können, so würden heute bei der Feuerwehr Spezialkenntnisse vorausgesetzt. Damit seien die Anforderungen an die Wehrleute gestiegen, stetige Weiterbildung werde große geschrieben und genauso unverzichtbar sei ein moderner Fuhrpark. Dazu werde auch noch eine hervorragende Jugendarbeit betrieben.
Bei der Übergabe des neuen Fahrzeuges nannte er auch die Gesamtkosten von 68 900 Euro, zu dem die Gemeinde abzüglich der Förderung und der Spenden noch 26 400 Euro beigetragen hätte.

Kommandant Dietmar Schmidt erinnerte daran, dass es in der FFW Schönbrunn schon seit 20 Jahren die Diskussion um eine Fahrzeuganschaffung gebe, auch unter seinen Vorgängern Bernhard Dalke und Richard Hofmann. "Wir waren lange der Meinung, für den Ortsbereich tut's der Anhänger, Schlepper gibt's genügend und wenn mehr gebraucht wird, dann kommen die größeren Feuerwehren zu Hilfe." Aber die Einsätze seien immer mehr geworden und dann sei klar gewesen, dass man auf ein neues Fahrzeug umstellen wolle.

Der Staatszuschuss und die Spende durch den Feuerwehrverein hätten sich dazu auch für die Gemeinde gerechnet. Für die Abwicklung habe man dann einen Arbeitskreis mit Gerd Schneider, Christoph Benkert, Klaus Thein, Mathias Lämmlein, Hansi Popp, Daniel Dalke und Patrick Kuhn gegründet, denen er besonders dankte. Auch durch die Feuerwehrkameraden aus Ebelsbach habe man bei den Vorbereitungen große Unterstützung erfahren.
"Dass alle Schönbrunner, nicht nur die 47 Feuerwehrleute hinter dem Auto stehen, bin ich mir sicher. Als wir mit dem Auto auf dem Dorfplatz ankamen, wurden wir von vielen Bürgern, alten und jungen, jubelnd mit Glockengeläute empfangen", betonte Erster Kommandant Schmidt. Seit September besitze man nun das Auto, machte sich damit vertraut und übte fleißig. "Zum Glück waren wir neun Monate ohne Einsatz, doch vor kurzem mussten wir innerhalb von nur drei Wochen siebenmal ausrücken."

Vorsitzende Michaela Eisenacher bedankte sich bei allen Spendern von Sach- und Geldspenden, die anlässlich der Segnung des TSF eingegangen seien. Für Ersten Kommandanten Schmidt wären es auf jeden Fall zwei harte Jahre mit einem enormen Zeitaufwand gewesen. Zusammen mit 1. Bürgermeister Walter Ziegler überreichte sie einen Schlüssel mit dem Kennzeichen "Didi 1", womit man die Arbeit des Kommandanten würdigte.

Mit einem Sommernachtsfest und einer "Sau am Spieß" feierte die Feuerwehr mit ihren Mitbürgern und Gästen dann das besondere Ereignis und mit dem "Stabacher Blech" kam bis in die Nachtstunden beste Partystimmung auf.