Es ist bei vielen Oldtimer-Bulldogfans in der Umgebung schon fest im Terminkalender eingetragen: das Treffen im kleinen Eberner Ortsteil Fierst. Auch dieses Jahr waren wieder um die 120 Bulldog-Liebhaber auf Achse, um mit ihren betagten Gefährten zum sechsten Bulldogtreffen nach Fierst zu tuckern, das die Freiwillige Feuerwehr Fierst ausrichtete. Dazu gesellten sich viele interessierte Besucher.

"So viele Leute wie heuer waren noch nie hier", stellte eine Helferin am Sonntag erfreut fest. Nach mehrstündiger Fahrt waren schon am Freitagabend drei Gespanne aus Oldtimer-Traktor und Wohnwagen beziehungsweise Blockhaus auf Rädern in Fierst angekommen. Derweil steckten die Mitglieder des örtlichen Feuerwehrvereins noch mitten in den letzten Vorbereitungen.


Ein Holzzuber als Pool

Langeweile kam bei dem tollen Programm sicher bei keinem auf. Die Kinder konnten sich an beiden Tagen in der Hüpfburg austoben. Für Aufsehen sorgte die historische Dämpfkolonne der Familie Lehnert aus Brünn, die an beiden Tagen im Einsatz war, um Kartoffeln zu garen. Auch ein Pool der Marke "Eigenbau" sorgte für Aufmerksamkeit: Ein alter mit Wasser befüllter Holzzuber wurde durch die Restwärme der Dämpfkolonne geheizt und konnte sogar als Whirlpool fungieren. Das kam besonders bei den Kindern gut an, die das eine oder andere Mal hineinstiegen und ein Bad nahmen.

Am Samstagabend lockte schon das Sommerfest bei "See in Flammen" und Festzeltbetrieb mit den "Haßberglern" etliche Besucher an. Begeistert waren die Gäste vom Löschteich, der mit Einbruch der Dunkelheit wieder für tolle Effekte und ein romantisches Ambiente sorgte. Er wurde mit Fackeln und verschiedenen Leuchtmitteln in Szene gesetzt.

Früh aufstehen hieß es dann am Sonntag nach einer kurzen Nacht für das Helferteam der Fierster Feuerwehr, das - erweitert um Familienangehörige und Bekannte - an beiden Tagen unermüdlich im Einsatz war, um für ein reibungsloses Festwochenende zu sorgen. Ab 9 Uhr hörte man aus allen Richtungen das Knattern der alten Bulldogs. Zu Kennzeichen wie EBN, HAS, BA, CO und LIF gesellten sich unter anderem auch NEA, HÖS, KU und SW - das Treffen ist offenbar auch über den Eberner Umkreis hinaus attraktiv.


Krumbach und Frohnlach auf den Plätzen

Und weil viele Traktoristen immer in Gruppen zu den verschiedenen Treffen fahren, nahmen die Veranstalter dies heuer zum Anlass, die drei Gruppierungen, die mit den meisten Fahrzeugen angereist waren, mit einem Präsent zu überraschen. Nach der Auswertung der Anmeldebögen stand fest: Die Bulldog-Oldtimerfreunde Haßberge waren mit den meisten Fahrzeugen nach Fierst gekommen. Dies wurde mit 15 Litern Bier honoriert. Die zweitstärkste Mannschaft waren die Eicherfreunde aus Krumbach, die zehn Liter Bier entgegennehmen konnten. Auf Platz drei landeten schließlich die Traktorfreunde Frohnlach, die sich über fünf Liter Bier freuen konnten.

Ein Höhepunkt - sowohl für die Traktorfahrer als auch für die Zuschauer - war wieder die große Ausfahrt der Traktoren Richtung Ebern. Nach und nach starteten die Traktoristen die Motoren ihrer Vehikel und reihten sich an der oberen Einfahrt des Dorfes auf. In Ebern ging es durch die Altstadt und über den Marktplatz und schließlich wieder zurück nach Fierst.


Steinbrecher als Attraktion

Dort angekommen wartete auf alle gleich der nächste Programmpunkt: Die historische Dreschvorführung mit einer alten Dreschmaschine, die noch über eine Riemenscheibe von einem Oldtimertraktor angetrieben werden musste. Das Fierster Dreschteam rückte an, um im Vorjahr geerntete und getrocknete Garben auszudreschen. Im Anschluss an die Dreschvorführung führten die Oldtimerfreunde Oberer Haßgau aus Brünn noch einen historischen Steinbrecher vor. Letztendlich ließ man das Festwochenende noch gemütlich ausklingen. Die Veranstalter waren durchweg zufrieden mit dem friedlichen und gelungenen Festwochenende.