Sommer, Sonne, Ferien. Für Schulkinder gibt es nichts Schöneres. Doch für arbeitende Eltern heißt das oft: Stress. Wer kann auf die Kinder aufpassen? Wie können sie tolle Ferien haben? Im gesamten Landkreis Haßberge gibt es deswegen Ferienfreizeiten oder Ferienbetreuungen.

Eine "kunterbunte Welt" gibt es für Kinder in der Ebelsbacher Gemeinde. Unter diesem Motto lief die erste Woche der Ferienbetreuung, erklärt die Verantwortliche Julia Schätzlein-Sennert. Über die ganze Woche wurden dort T-Shirts gebatikt. Das ist eine Methode, mit der man bunte Muster in Kleidungen färbt.

Zu dem Einfärben der T-Shirts kam eine Schatzsuche, ein Übernachtungsabend mit Grill und Lagerfeuer sowie ein Besuch bei der Feuerwehr.

"Wir sind sechs erwachsene Schulkindbetreuer und zwei Jugendbetreuer", sagt Schätzlein-Sennert. Diese acht Betreuer müssen in der ersten Betreuungswoche auf insgesamt 41 Kinder aufpassen, die zwischen sechs und zwölf Jahre alt sind. "Die zweite Woche ist auch ausgebucht", sagt Schätzlein-Sennert.


Hitze macht die Arbeit schwerer

Während des Gesprächs muss sich die Betreuerin immer wieder um kleinere oder größere Zwischenfälle kümmern: Hier streiten sich zwei Kinder, dort ist die Mütze geklaut worden und hier ist ein Mädchen hingefallen. "Auch die Kinder merken die Hitze und werden unruhiger und sind schneller müde", erläutert Schätzlein-Sennert ihren Alltag.

Finanziert werden die beiden Betreuungswochen von den Beiträgen der Teilnehmer und der Verwaltungsgemeinschaft Ebelsbach. Das Angebot sei vor allem für Eltern, die berufstätig sind. "Seit Jahren wird das Angebot sehr gut angenommen", bestätigt Schätzlein-Sennert. Zum Vergleich: "Im letzten Jahr waren rund 35 Kinder bei der Betreuung."

Und auch in den anderen Gemeinden im Umkreis werden die Ferienbetreuungen "sehr gut angenommen", wie es die befragten Kommunen klarstellen. In Sand "gab es zwei mal einen Aufnahmestopp", sagt der in der Gemeinde für die Ferienbetreuung zuständige Thomas Zösch.

Seit letzter Woche läuft dort die Betreuung, bei der insgesamt 60 Kinder im Alter zwischen sieben und zwölf Jahren teilnehmen. "Wir haben eine Übernachtung mit Grillabend und bei der Hitze auch einen Schwimmbadbesuch", zählt Zösch einige Aktivitäten auf.

Acht Betreuer kümmern sich in diesen Tagen um die zwei Gruppen von jeweils 30 Kindern. "Die Kosten werden komplett von den Teilnahmegebühren gedeckelt", sagt Zösch. Deswegen werden auch keine großen Fahrten, wie in Freizeitparks, unternommen. Die Kosten sollen für die Eltern möglichst gering gehalten werden.

Vielseitige Aktivitäten bietet auch die Stadt Haßfurt in deren Ferienfreizeit an. "Eine wöchentliche Ferienbetreuung übernimmt das Mehrgenerationenhaus. Bei unserer Ferienfreizeit gibt es einzelne Aktivitäten für drei bis vier Stunden", erklärt der Verantwortliche der Stadt Haßfurt, Stefan Göb.


Zahlen erst nach dem Programm

48 Programmpunkte werden angeboten. "Die Stadt veranstaltet das nicht selbst, sondern verwaltet und organisiert die Ferienfreizeit", sagt Göb. Deshalb könne man die genaue Teilnehmerzahl erst nach der Ferienfreizeit einsehen. In Ebelsbach ist die Ferienbetreuung beinahe vorbei. "Sehr schön", behalten Selina und Leonie die Tage in Erinnerung und Johanna findet "alles richtig cool".

Abkühlung gab es nach der Schatzsuche, wie auch bei dem Besuch bei der Feuerwehr. "Bei der Hitze konnten wir da prima mit Wasser spielen", erklärt Schätzlein-Sennert.

Einige Kinder werden auch in der zweiten Woche bei der Ebelsbacher Ferienbetreuung dabei sein, meint Schätzlein-Sennert. "In dieser Woche lautet das Motto: Fit und gesund", sagt sie. Dabei gebe es einen Sporttag, einen Tag auf dem Bauernhof, eine Radltour oder einen Tag Geochaching.


Zweierlei Anbieter und Ansätze in Ebern

Wer nach dem Ferienprogramm in Ebern googelt, stößt zunächst auf das "integrative Ferienabenteuer" der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Ebern in Zusammenarbeit mit dem Markt Maroldsweisach und der Gemeinde Untermerzbach.

Das Angebot führt durch die gesamten Sommerferien und richtet sich an berufstätige Eltern mit Kindern zwischen sechs und zwölf Jahren, die in Ebern, Rentweinsdorf Pfarrweisach, Maroldsweisach oder Untermerzbach wohnen. Oder aber in Unternehmen beschäftigt sind, die das Programm finanziell unterstützen. Für sie fällt auch der Unkostenbeitrag etwas geringer aus. So geraten Berufstätige in den Ferien nicht in Schwierigkeiten, wenn die Kinder bis zu sieben Wochen beaufsichtigt werden müssen.
Organisiert wird das Programm, das auch in den Oster- und Pfingstferien stattfindet, von der Arbeiterwohlfahrt, die qualifiziertes Betreuungspersonal stellt.
Los geht's immer mit einem gemeinsamen Frühstück im neuen Betreuungsgebäude an der Grundschule. Und danach? Die Homepage verspricht ein "spannendes Wundertütenprogramm" mit altersgerechten und abwechslungsreichen Aktivitäten viel Gelegenheit zum Spielen und zwei größere Aktionen pro Woche. Auch Ausflüge sind dabei. "15 bis 20 Kinder kommen im Durchschnitt jeden Tag", heißt es bei der Verwaltungsgemeinschaft. Manche Kinder sind bis zu vier Wochen dabei. Die Teilnehmerzahlen seien in den letzten Jahren gestiegen. Für diesmal ist die Anmeldefrist bereits abgelaufen.


Angebote der Vereine

Doch wer sich in den Ferien langweilt, erhält in Ebern eine zweite Chance. Hier sind Buchungen für einzelne Veranstaltungen möglich. Erstmalig wird ein Ferienprogramm allein vom Kulturring und seinen Mitgliedsvereinen angeboten, das seit Ferienbeginn auf Hochtouren läuft. Laut Kulturrings-Vorsitzendem Walter Ullrich wurden das Programmheft erneuert, die Abläufe zusammen mit der Stadtbücherei optimiert, und insgesamt alles behutsam überarbeitet. Die Auswahl sei auf 19 Veranstaltungen gewachsen, "Tendenz steigend". Auch die Nachfrage ist beachtlich! Rund 180 Anmeldungen hat es schon gegeben.


Weitgehend ausgebucht"

Es läuft prima", bestätigt Andrea Bols, die Leiterin der Stadtbücherei, die seit 15 Jahren mit dem Ferienprogramm befasst ist. Sie nimmt die Anmeldungen entgegen - noch, denn etliche Veranstaltungen sind schon komplett ausgebucht. Beispielsweise bei ihrem eigenen Angebot, ein "Einhornfest mit Basteln, Spielen und Geschichten", kann es sich nur noch um Stunden handeln, bis auch der letzte Platz vergeben ist. Keine Meldungen sind mehr für den Besuch der Polizei, eine lustige Seefahrt, für das Basteln einer Geldtasche aus Leder und die Malaktion an einem Brückengeländer möglich. Auch die Vogelkastenkontrolle ist ausgebucht.

Gestern zum Beispiel waren Klaus Bayersdorfer von der DLRG-Ortsgruppe und seine Helfer Nicole Fehn, Ines Hufnagel und Christoph Marks voll beschäftigt. Etwa 40 Kinder hatten beim "Spiel ohne Grenzen" im Nichtschwimmerbecken des Freibades ihren Spaß. Bayers-dorfer und sein Team gaben den Kindern Tipps, wie man sich beim Baden richtig verhält und zeigten die Rettung mittels eines Rettungsringes. Der "Hund" im Becken, war stets mit Wasserratten besetzt.


Rasch noch Plätze sichern

Wer schnell ist, kann sich noch an der historischen Modeschau im Heimatmuseum und einer Reise in die Stadtgeschichte beteiligen. Auch für den Besuch bei der Feuerwehr, eine Fotosafari mit dem Foto-Creativ-Kreis sowie beispielsweise mehrere Spiele-Nachmittage sind noch Plätze frei. Die Programmhefte und die Anmeldezettel liegen in der Stadtbücherei auf. Für Walter Ullrich ist das Angebot "fester Bestandteil der Eberner Ferienkultur" und die Resonanz bestätige, "dass wir hier auf dem richtigen Weg sind, und nächstes Jahr weitere Veranstaltungen anbieten können".